Gottesschau – Gotteserkenntnis. Studien zur Theologie der Septuaginta, Band I. Hrsg. v. Evangelia G. Dafni (original) (raw)
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Martin Rösel: Projekt: Theologie der Septuaginta-Theology of the Septuagint I. Forschungsgeschichte
In diesem Abschnitt werden ausführlicher als sonst üblich die wesentlichen Linien und Entwicklungen der Forschungsgeschichte nachgezeichnet. Dabei geht es zum einen nicht um eine Darstellung der gesamten Septuaginta-Forschung, sondern nur um die Frage nach der Erforschung der theologischen Eigenaussage der griechischen Bibel. Zum anderen können nicht alle Details berichtet werden, sondern es geht darum, aus der Forschungsgeschichte heraus die Fragen und methodischen Probleme zu benennen, auf die im Rahmen eines Projekts einer Theologie der Septuaginta eine Antwort zu geben ist.
In diesem Artikel werden folgende Fragen behandelt. - Welche in der Vergangenheit erhobenen Argumente haben dazu beigetragen, dass im Bereich der westlichen Kirchen die Septuaginta über Jahrhunderte wenig Aufmerksamkeit genossen hat? Welche Zugänge zur Septuaginta wurden in den gegenwärtigen theologischen und philologischen Wissenschaften entwickelt? – In welchem Maße stellt die Septuaginta nicht nur eine Übersetzung ihrer Ausgangstexte dar, sondern versteht sich auch als deren Interpretation? Inwiefern modifiziert sie insbesondere die Aussagen über Gott, verändert Terminologien und korrigiert Aussagen? Sind solche neue theologische Akzente isolierte Phänomene oder zeugen sie von theologischen Diskussionen, die im Hintergrund der Übersetzung stehen? – Welchen Beitrag leistet die Erforschung der Septuaginta für das Verständnis des Neuen Testaments? Welche Perspektiven sind der zukünftigen Forschung eröffnet?
Im Abschnitt zur Forschungsgeschichte wurden die wichtigsten Fragestellungen und methodischen Probleme identifiziert, die sich bei der bisherigen Beschäftigung mit der Frage nach theologischen Aspekten der Septuaginta ergeben hatten. Die Darlegungen in diesem Abschnitt stellen zunächst meine früheren Überlegungen vor, wie auf diese Problematik angemessen zu reagieren ist bzw. welche Folgerungen für eine zu schreibende Theologie zu ziehen sind 1. In einem zweiten Schritt werden sie dann im Gespräch mit zwischenzeitlich geäußerten Einwänden weitergeführt 2 .
Bibelrezeption im Heiligen Land: Der Beitrag der Proskynētaria tōn hagiōn topōn
2019
Part 6 of Volume 25 of the Series JAJ.Supplements "Reading Scripture in Judaism and Christianity" This volume explores the reception of the Byzantine experience of the Bible. Several sessions at the ISBL held in Vienna in 2014 on built the basis of this volume. The wide range of source materials of this volume-from manuscripts and military handbooks to lead seals and pilgrim guides-allows insights into a vivid liturgical tradition, which shapes Orthodox Christianity up today. The volume shows the multitude of strategies for the engagement with the Biblical text and the manifold ways in which the Bible message was experienced, articulated and brought to life on a daily basis.
Theologie der Sprache der Septuaginta im Horizont des altgriechischen Schrifttums und Denkens
2009
Vom 3. bis etwa zum 2. Jh. v. Chr. wurden die Heiligen Schriften des Antiken Israel von judischen Schriftgelehrten vollstandig ins Griechische ubersetzt. Die in der Wiege des Hellenismus angefertigte alexandrinische Ubersetzung, zu der auch die sogenannten Deuterokanonischen Schriften bzw. Anagignoskomena mit eingerechnet werden, sollte hellenistischen, intellektuellen und politischen Interessen fur interkulturelle Verstandigung, sowie den spezifisch liturgischen Zwecken der griechisch-sprechenden judischen Diaspora dienen. 1 Diese sogenannte Septuaginta , die wiederum in viele weitere Sprachen ubersetzt wurde, war die Heilige Schrift des Urchristentums und ist heute der offizielle liturgische Text des Alten Testaments in der Orthodoxen Kirche. Die Septuaginta als Ubersetzungskorpus, von dessen Ubersetzern wir jedoch nichts Weiteres als das im Aristeasbrief Berichtete (§§ 47-50) wissen, fuhrt auf verlorengegangene, ihr vorgelegte, original hebraische Schriften zuruck. Zugleich weist...
Die Schöpfungswerke des Gottessohns. Zur Relevanz der Septuaginta-Bezüge in Mk 7,37
Protokolle zur Bibel, 2022
Die bisherige Forschung zur Wundererzählung in Mk 7,31–37 hat nachgewiesen, dass die Perikope von zentraler Bedeutung für die markinische Jesusdarstellung ist. Eine intertextuelle Untersuchung zu Mk 7,37 zeigt nun, dass dieser Vers verschiedene Bezüge auf Septuaginta-Texte enthält: Gen 1,31 – das Lob der Schöpfungswerke – und verschiedene Jesaja-Stellen, in denen Gottes eschatologisches Heilshandeln an seiner Schöpfung imaginiert wird. Mittels dieser intertextuellen Verweise ermöglicht der Evangelist seinen Rezipientinnen und Rezipienten, den heilenden Jesus als eine Figur zu lesen, deren Wirken mit dem Wirken Gottes, des Schöpfers, vergleichbar ist. Darin zeigt sich, so die These des Beitrags, dass die markinische Darstellung des Gottessohns auch mit schöpfungstheologischen Implikationen arbeitet und eine schöpfungstheologisch sensible Lektüre des Evangeliums nahelegt.