#MeToo-Literatur avant la lettre. Mary Gaitskills Kultbuch "Bad Behavior" als "Schlechter Umgang" in deutscher Neuauflage (original) (raw)
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Wiener Linguistische Gazette, 2023
In October 2017, the Austrian actress Nina Proll published a Facebook post, criticizing the #MeToo campaign and its participants for ›weakening women‹. The post instigated supportive and critical reactions. This Critical Discourse Study analyzes the reactions to Proll’s post in six Austrian newspapers between October 25th 2017, and March 31st, 2018. It sheds light on argumentative patterns in the Austrian discourse on #MeToo. The analysis reveals (i) diverse representations of Proll through personal and professional attributions; (ii) ambiguous definitions of sexual harassment, (iii) the reproduction of myths about sexual violence.
05 2018 Die zwei Seiten der #MeToo Debatte.pdf
faktisch ohne Post Siegfried Brandt Wöchentliche Brandt -Kolumne und Gedankengänge Die zwei Seiten der #metoo Debatte Die #metoo-Debatte ist in Deutschland endgültig angekommen. "Alleen/Alleen und Blumen/Blumen/Blumen und Frauen/Alleen/Alleen und Frauen/Alleen und Blumen und Frauen und ein Bewunderer."
Buch Rassismus Macht Vergessen
Rassismus. Macht. Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors, 2021
Onur Suzan Nobrega / Matthias Quent / Jonas Zipf (Hg.) Rassismus. Macht. Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors Wie weit und umkämpft war dieser Weg? Von der Entpolitisierung des Oktoberfestattentats 1980 über die Verdächtigungen der Opferangehörigen des sogenannten NSU in den 2000ern bis hin zur öffentlichen Wahrnehmung der Familien der Getöteten des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau 2020. Erst jetzt scheint sich eine längst überfällige gesamtgesellschaftliche Debatte in Bewegung zu setzen: über mangelnde Repräsentation, mahnende Erinnerung und sich verändernde Gedenkkultur, über strukturellen Rassismus und Behördenblindheit gegenüber Menschen, die sich längst nicht mehr als Teil einer Gesellschaft fühlen. Die Beitragenden des Bandes setzen sich mit Rassismus, Rechtsextremismus und Erinnerungskultur auseinander und gehen vor allem der Frage nach, wo der Kampf gegen rechten Terror und seinen gesellschaftlichen Nährboden heute steht.
Katharina Hackers Die Habenichtse: Ein Roman über Gewalt?
Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 2010
Die Habenichtse (2006) erzählt die Geschichte von Jakob und Isabelle, die sich einen Tag nach 9/11 wiedertreffen und schließlich heiraten. Charakteristisch scheint für die beiden ein eigentümliches Unbeteiligtsein; ihr Leben in Berlin verläuft daher in ruhigen, voraussehbaren Bahnen. Auch innerlich ist für beide Figuren eine distanzierte, emotionslose Haltung dem Leben und ihren Mitmenschen gegenüber charakteristisch; nichts scheint ihre Überzeugungen in Zweifel zu ziehen, nichts sie wirklich zu beunruhigen. Nach ihrer Übersiedlung nach London gerät ihr Leben jedoch aus den Fugen. Nicht nur der Irakkrieg und Angst als Resultat einer realen Bedrohung durch den Terrorismus bestimmen den Alltag, sondern auch die Konfrontation mit Gewalt, die ein Aufl ösen bekannter Regelmechanismen und das Aufbrechen einer unbeteiligten, passiven Haltung gegenüber Anderen zur Folge hat. In der Sekundärliteratur werden Die Habenichtse als Roman der Generation Golf bezeichnet, hervorgehoben wird die Egozentrik und Teilnahmslosigkeit der Protagonisten. Gleichzeitig sei er ein Anschreiben gegen die seelische Mattheit, schildere aber auch »die Kluft zwischen sozialem Impakt« (Korff 2009) und ausbleibenden Reaktionen. Es handelt sich also offensichtlich um eine Art gesellschaftliche und soziale Bestandsaufnahme einer oberfl ächlichen und gleichgültigen Generation, die, weit entfernt von gesellschaftlicher Verantwortung, ein allzu glattes Dasein führt. Hacker, so ließen sich die Rezensionen ergänzen, schildert in ihrem Text die Bemühungen der Figuren, sich durch Ignoranz einem verantwortungsvollen bzw. jeglichem Handeln zu entziehen. Darüber hinaus handelt es sich um einen Text, dessen zentrales Thema Gewalt ist: als real existierende Bedrohung, als Grundtonus des Textes und, worauf im Folgenden der Schwerpunkt liegen wird, als ein Grenzphänomen, als Fremdes, das Ordnungen in Frage stellt und Handeln erzwingt. Der folgende Beitrag setzt sich mit dem Phänomen der Gewalt in Hackers Roman durch Bezugnahme auf Bernhard Waldenfels' Theorie des Fremden und auf die phänomenologische Annäherung an Gewalt auseinander. Der Text versucht sich dem Undenkbaren der Gewalt 1 anzunähern, indem er ihre Ursprünge, Antriebskräfte, Bedingungen und Folgen darstellt. Ausgehend von der Annah-1 Vgl. Hannah Arendt 2006.
Macht und Gewalt: #MeToo jenseits einer Position der Schwäche
2018
Die #MeToo-Kampagne erfolgt, anders als oft behauptet, nicht aus einer Position der Schwache, sondern der Starke. Ein wesentlicher Grund dafur ist die tiefgreifende Veranderung unseres Gewaltverstandnisses in den letzten Jahrzehnten. Das wirft Fragen auf.