Medien(sub)kultur. Geschichten - Diskurse - Entwürfe (original) (raw)
Related papers
Diskurse–Medien–Mediendiskurse. Begriffsklärungen und Ausgangsfragen
Fraas, Claudia/Klemm, Michael (Hg.) …, 2005
Die in diesem Band zusammengefassten Beiträge sind zu einem großen Teil aus dem Themenbereich "Mediendiskurse als Bausteine gesellschaftlicher Wissenskonstitution" 1 hervorgegangen und nehmen aus unterschiedlichen Perspektiven den Zusammenhang von gesellschaftlichem Wissen und (massen)medialen Diskursen in den Blick. Sie machen deutlich, dass die an Foucault orientierte Diskursforschung, die noch vor wenigen Jahren in der Linguistik ausgesprochen umstritten war, ihren Kinderschuhen inzwischen entwachsen ist. Der vorliegende Band zeigt neben einer Bestandsaufnahme Perspektiven auf, die sich für eine Weiterentwicklung der linguistischen Diskursanalyse eröffnen: erstens die weitere theoretisch-methodische Fundierung der Begrifflichkeiten und des Instrumentariums und zweitens die Einbeziehung neuer Medien, die inzwischen als Größe des gesellschaftlichen Diskurses nicht mehr vernachlässigt werden können. Während die auf Printmedienkorpora basierende Diskursanalyse in den vergangenen Jahren beachtliche Ergebnisse vorlegen konnte, steht eine Diskursanalyse neuer Medien erst am Anfang. Im vorliegenden Band nehmen neben empirischen Diskursanalysen im klassischen Sinne und neben Diskursanalysen, die neue Medien einbeziehen, nicht zuletzt theoretisch-methodologische Fragestellungen eine zentrale Stellung ein: • Wie lässt sich der heuristisch reizvolle, jedoch methodisch und theoretisch umstrittene Diskursbegriff linguistisch präziser fassen und gewinnbringend für die Analysepraxis operationalisieren? 1 Der Themenbereich wurde von den Herausgebern auf der Jahrestagung der Gesellsch aft für Angewandte Linguistik am 25.09.2003 an der Universität Tübingen geleitet.
Mediumgeschichten/Mediengeschichte. Oder: Warum braucht ein Medium die Medien?
Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg/SFB 485. Diskussionsbeiträge, Nr. 50, 2004
Ist die Erfindung des Films durch die Brüder Lumière ein Ereignis der Filmgeschichte oder der Mediengeschichte? Muss eine Mediengeschichte die Einrichtung ortsfester Kinos berücksichtigen? Muss sie die Nouvelle Vague erwähnen und Die Nacht der lebenden Toten? Sollten umgekehrt in einer Geschichte des Films auch die Dokumentarfotografie, der Videorecorder und das Satellitenfernsehen vorkommen? Jede dieser Fragen nach der Zuordnung lässt sich umstandslos dahingehend beantworten, dass jedes der genannten Ereignisse selbstverständlich sowohl der Geschichte des einzelnen Mediums als auch der Geschichte der Medien insgesamt zugerechnet werden kann. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass die Antwort womöglich zusätzliches Nachdenken lohnt. Eine plausible Vermutung könnte nämlich lauten, dass die genannten Ereignisse sehr wohl in beiden historiographischen Kontexten auftauchen mögen, aber wohl kaum in der selben Hinsicht. Wenn man mit Unterschieden zwischen den unterschiedlichen Modi medienhistorischer Praxis rechnet, dann stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern inwiefern ein gegebenes Ereignis als Teil einer Geschichte eines bestimmten Mediums oder einer übergreifenden Geschichte der Medien fungiert.
Medien-Gemeinschaften: Aktuelle Diskurse und konzeptionelle Analysen
MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 2006
In einer Zeit, in der bedingt durch die strukturellen Veränderungen in den Bereichen Familie und Arbeit, aber auch durch den Rückgang staatlicher Verantwortlichkeiten, traditionelle Formen der Zugehörigkeit immer mehr an Selbstverständlichkeit verlieren, schwindet jedoch nicht in gleicher Weise auch die Sehnsucht danach, irgendwo dazu zu gehören und nicht völlig auf sich allein gestellt zu sein. Der vorliegende Beitrag setzt sich genauer mit dem Verhältnis von Medien und Gemeinschaft und entsprechenden Möglichkeiten der Modellierung auseinander. Im ersten Teil unternimmt Brigitte Hipfl einige Exkurse in verschiedene wissenschaftliche Disziplinen. Sie arbeitet den sozio-kulturellen Kontext für die Beziehung von Medien und Gemeinschaft heraus und zeigt auf, dass Medien eine lange Tradition in der Herstellung von Gemeinschaft haben und dass es sich bei diesem Thema um sehr grundlegende Fragen des menschlichen Zusammenlebens und des eigenen Selbstverständnisses handelt. Im zweiten Teil ...
2014
This paper turns Post-Foucauldian discourse linguistics upside down to explore the situatedness of discourses as their material possibility condition. In order to do so I firstly clarify Foucault’s notion of discourse oscillating between the poles of macro (knowledge order) and micro (material event). In a second step recent media discourse analysis is discussed as an attempt to understand “la matérialité de l’énoncé” (Foucault 1969: 135) as a possibility condition of discourses. In a third step I propose an approach that conceptualizes the possibility conditions of communicational acting systematically between media technologies and communicative genres. The media linguistic notion of Forms of Communication (cf. Domke 2010a; Holly 2011a; Meiler 2013a) promisingly conceptualizes these conditions as enabling communication, hence discourse in situ. Following this, in a fourth step three generic examples are analyzed from the related position of semiological pragmatics (cf. Jäger 2008; Rehbein 2001). By these three examples (taken from a corpus of communication in public space) the paper demonstrates how different Forms of Communication shape specific possibilities to communicate different types of discursive knowledge (and vice versa): verified, temporarily relevant, and contested knowledge. It is also worked out in which way the production conditions of each Form of Communication determine how accessible a discourse is. In this respect, public space and mass media appear to be remarkably opposed to one another.
Medien des Erzählens: Inter-und Transmedialität. Einleitung
Frauke Berndt u. Daniel Fulda (Hg.): Die Erzählung der Aufklärung, 2017
Einleitung W enn Gotthold Ephraim Lessing 1766 in seinem Laokoon die Grenzen der Mahlerey und Poesie bestimmt, begründet er damit -von der Warte der Rezeptionsgeschichte dieses Textes aus gesprochen -nichts weniger als die Intermedialitätstheorie. Im zentralen 16. Kapitel seiner Abhandlung vergleicht er Malerei und Dichtung im Hinblick auf ihre jeweiligen semiotischen Bedingungen und Möglichkeiten. Dabei geht es ihm nicht mehr, wie es das horazische Dictum »ut pictura poesis« 1 vorgibt, um eine Ähnlichkeit zwischen den Künsten, sondern vielmehr um ihre mediale Differenz: Wenn es wahr ist, daß die Mahlerei zu ihren Nachahmungen ganz andere Mittel, oder Zeichen gebrauchet, als die Poesie; jene nemlich Figuren und Farben in dem Raume, diese aber artikulierte Töne in der Zeit; wenn unstreitig die Zeichen ein bequemes Verhältnis zu dem Bezeichneten haben müssen: So können neben einander geordnete Zeichen, auch nur Gegenstände, die neben einander, oder deren Teile neben einander existieren, auf einander folgende Zeichen aber, auch nur Gegenstände ausdrücken, die auf einander, oder deren Teile auf einander folgen. 2 Entsprechend diesen beiden grundsätzlich verschiedenen semiotischen Dispositiven der beiden Medien, ›Mahlerei‹ und ›Poesie‹, ordnet Lessing der Bildenden Kunst den »Körper«, der Dichtung die »Handlungen« als Gegenstand zu. 3 Doch auch wenn Lessing mit seiner Rede von »ganz andere[n] Mittel[n], oder Zeichen« 4 eine Grenze zieht, ist sein Projekt gleichzeitig auch immer auf ebendiese Grenze und ihre Überschreitung bezogen. 5 Denn Lessing diskutiert die Möglichkeiten der Künste, Gegenstände auch entgegen einem ›bequemen Verhältnis‹ darzustellen, widmet sich also genau den »Ausnahme[n]« seiner eigenen »Regel«. 6 Die Grenze muss dementsprechend -kaum gezogen -abgesichert werden, mit rhetorisch durchaus drasti-1 Horaz: Sämtliche Werke. Lateinisch und deutsch. Hrsg. v. Hans Färber. 2 Bde. Bd. 2.
Mediendiskurse deutsch/deutsch. "Einleitung"
Mediendiskurse deutsch/deutsch, Weimar, 2005
BRD und DDR befeuern sich über die Jahrzehnte der deutschen Teilung nicht nur in einem ‚Ätherkrieg', mit ähnlichem Eifer beobachten beide deutschen Teilstaaten die Medienaktivitäten der jeweils anderen Seite, kommentieren sie und nutzen sie für ihre Selbstbeschreibung. Publizistische Diskurse über eigene und andere Medien, so zeigen die in diesem Band vorgelegten diskurshistorischen Studien, sind nach 1945 zu einem zentralen Bereich gesellschaftlicher Identitätsstiftung geworden, indem sie traditionelle Einheitsbegriffe wie ‚Nation' ergänzen, umdeuten, wenn nicht gar ersetzen. Schon ein unscheinbarer Terminus wie ‚Massenmedien' vermag Ost und West scharf voneinander zu trennen. So beobachtet die DDR in der BRD "Medien für die Massen", wohingegen sie für sich reklamiert, "Medien der Massen" geschaffen zu haben. Der Band demonstriert zum einen die Diskurslogik der deutsch/deutschen Medienbeobachtung, indem er die Publikationsorte, an denen über Medien geschrieben wird, ebenso die Anlässe, an die Medienbeobachtung sich diskursiv koppelt, unter die Lupe nimmt. Zum anderen werden die wichtigsten Konzepte vorgestellt, in denen die Mediendiskurse in Ost und West sich voneinander abgrenzen: Technik, Wirkung, Bildung, Masse, Unterhaltung und Information.
1 Einleitung: Was tun, wenn der Forschungsgegenstand ‚diskursiv dethematisiert' wird? Die Geschichte der chinesischen Immigration nach Osteuropa stellt eine in der Öffentlichkeit beinahe völlig unbekannte Migrationsgeschichte Europas dar. Sie begann mit der Einreise von Händlerinnen und Händlern, die im Zuge der politischen, sozialen und ökonomischen Umbrüchesowohl in der Volksrepublik China als auch in vielen osteuropäischen Ländernaus unterschiedlichen Provinzen Chinas seit 1990 nach Rumänien kamen. Heute befindet sich in einem Bukarester Stadtteil an der nordöstlichen Stadtgrenze (und an der Straße zur Hafenstadt Constanta am Schwarzen Meer) ein Handelszentrum und Marktareal von beträchtlichem Ausmaß, auf dem aus China importierte Ware verkauft wird. Dieses Areal, anfangs als Randzone der Stadt(gesellschaft) tabuisiert, wird mittlerweile in den Printmedien als "ChinaTown von Bukarest" (Cotidianul 23.02.2006) bezeichnet.
Narrative Erzählräume digitaler Medien
Schüren eBooks, 2007
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