Siedlungsplätze des späten Endneolithikums in Ostösterreich (original) (raw)
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Ostösterreich im Endneolithikum – Am Ende der Welt?
In: Thomas Doppler, Britta Ramminger und Dirk Schimmelpfennig (Hrsg.), Grenzen und Grenzräume? Beispiele aus Neolithikum und Bronzezeit. Fokus Jungsteinzeit. Berichte der AG Neolithikum 2. Kerpen-Loogh 2011, 25-35.
Die Gräbergruppen von Franzhausen zeigen, dass im Endneolithikum in Ostösterreich mit der Anwesenheit unterschiedlicher kulturellen Einheiten gerechnet werden muss. Wo die Grenzen zwischen diesen verlaufen, ist nach wie vor nicht völlig geklärt. Das bezieht sich sowohl auf die chronologischen, als auch kulturellen und räumlichen Übergänge und ist mit den Verhältnissen in Mähren vergleichbar. Möglicherweise haben wir es im Endneolithikum Mitteleuropas mit einer ähnlichen Situation zu tun, wie F. Barth sie im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet feststellen konnte, wo verschiedene ethnische Gruppen unter Nutzung unterschiedlicher ökologischer Nischen teilweise ohne zusammenhängendes Territorium und unter starker gegenseitiger Interaktion zusammenleben.
Bevölkerungsverschiebungen und Wanderungen unterschiedlichster Art stehen seit jeher in der Betrachtung von Archäologinnen und Archäologen sowie Prähistorikerinnen und Prähistorikern. Gemeinsam mit dem Problem der Ethnizität archäologischer Kulturen und der Interpretation von Depotfunden gehören sie wohl zu den meist und am kontroversesten diskutierten Themen der Ur- und Frühgeschichtsforschung. Diese Themen zeigen deutlich den jeweiligen „Zeitgeist“ beziehungsweise spiegeln die kollektiven Erfahrungen der rezenten Gesellschaften wider. So nimmt es nicht wunder, dass in Kriegszeiten Depotfunde als Verwahrfunde gesehen werden und sie in unserem „esoterischen“ Zeitalter wieder häufig (und das nicht ohne guten Grund) als kultisch interpretiert werden. In Zeiten hoher Mobilität sowie von Massen- und Einzelmigrationen ist es daher nicht verwunderlich, dass diese beiden Themenbereiche (wieder) vermehrt in der Ur- und Frühgeschichtsforschung Beachtung finden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es eine Anzahl von Hinweisen sowohl auf „fremde“ Einflüsse, als auch auf einheimische Traditionen in der materiellen und geistigen Kultur der Bevölkerung im Endneolithikum im Unteren Traisental gibt. Die Fragen bezüglich Mobilität und/oder Migration konnten bisher nicht ausreichend geklärt werden.
Siedlungsarchäologie des Endneolithikums und der frühen Bronzezeit. Late Neolithic and Early Bronze Age Settlement Archaeology. 11. Mitteldeutscher Archäologentag vom 18. bis 20. Oktober 2018 in Halle (Saale), 2019
Research carried out at Pömmelte and Schönebeck, Salzlandkreis district, over the past 15 years has significantly expanded our knowledge on roundels dating from the 3rd and 2nd millennia BC. Such circular sanctuaries were multi-layered metaphors which probably served as focal points within a more extensive sacred landscape. However, they were not isolated locations segregated from people’s everyday lives, but functioned as key sites for the activities that took place in the settlements of the period. Ground plans of Final Neolithic and Early Bronze Age houses were found in the immediate vicinity of both roundels presented here. The example of Pömmelte suggests that the roundel and its associated settlement appeared and flourished around the same time. The multi-stage development began with a number of buildings dating from the Bell Beaker Culture and culminated in a hamlet or village comprised of several farmsteads in the beginning to early stages of the Early Bronze Age. Several centuries later, the settlement activities finally declined, probably in conjunction with the dwindling importance of the roundel and its ultimate dismantling around 2o5o BC. The site therefore apparently experienced continuity at two levels from the (Late) Bell Beaker Culture to the Early Únětice Culture, which lasted as long as the Early Bronze Age society remained rooted in Final Neolithic traditions. In: H. Meller / S. Friederich / M. Küßner / H. Stäuble / R. Risch (Hrsg.), Siedlungsarchäologie des Endneolithikums und der frühen Bronzezeit. Late Neolithic and Early Bronze Age Settlement Archaeology. 11. Mitteldeutscher Archäologentag vom 18. bis 20. Oktober 2018 in Halle (Saale). Tagungen des Landsmus. für Vorgesch. Halle 20 (Halle/Saale 2019), 289-317.
Neues zu frühslawischen Siedlungen in Niederösterreich
In: N. Hofer, Th. Kühtreiber, C. Theune (Hrsg.), Mittelalterarchäologie in Österreich – Eine Bilanz. Beiträge der Tagung in Innsbruck und Hall in Tirol 2. bis 6. Oktober 2012, Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 29, 2013, 229-237.
Innsbruck und Hall in Tirol, 2. bis 6. Oktober 2012 Die Tagung wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie in Kooperation mit folgenden Institutionen veranstaltet:
With the beginning of the DFG Collaborative Research Centre 1266 ”Scales of Transformation - Human-Environmental Interaction in Prehistoric and Archaic Societies”, the subproject ”Late Mesolithic and Neolithic Transformations on the Northern and Central European Plain” also focused on the question of the transition from Middle Neolithic Funnel Beaker to Young Neolithic Single Grave societies. Due to the lack of settlement findings, first archaeological investigations were realised in 2016, including a geophysical and archaeological prospection in the area of the site Oldenburg LA 232 in East Holstein. This Neolithic settlement site is located on an elevation in the wetland of the western Oldenburger Graben, a former fjord and lagoon landscape, that includes the former shore zone. The investigations made it possible to detect a Funnel Beaker settlement (approx. 3340–3020 cal BC) on the elevation in the form of building structures, storage pits and a work site for flint tool production. The second settlement phase (approx. 2930–2630 cal BC) is recognized as a cultural layer with arrow shafts, construction timber, wooden pre-forms and piles in the area of the Neolithic riparian zone and belongs to the transitional phase Middle Neolithic V/Late Neolithic 1 (Store-Valby/Early Single Grave societies). In this phase of transformation, and using the newly excavated site as a starting point, continuity and discontinuity is shown at the regional level. In particular, the continuity of domestic locations is of decisive importance for the understanding of the transformation process from the Middle to the Young Neolithic in the North German Plain.
2001
Die Landschaft um Linz, das Linzer Becken und die Welser Heide, zählen zu den Gebieten in Oberösterreich, in denen aufgrund günstiger klimatischer Voraussetzungen in der Jungsteinzeit die ersten Bauernkulturen Fuß fassen konnten. Die durch eine Notgrabung des Oberösterreichischen Landesmuseums im Sommer 1994 untersuchte Fundstelle von Leonding ergab neben römischen und baierischen Grabfunden sowie frühlatenezeitlichen Streuscherben auch eine neolithische Siedlung und ein lengyelzeitliches Einzelgrab (Abb. 1). Die Siedlung Leonding-Gendarmerieposten liegt im oberösterreichischen Alpenvorland, auf einer Hochterrasse zwischen der Traun und der Donau. Diese ist lößbedeckt und hat einen sehr fruchtbaren Braunerdeboden. Nördlich der Fundstelle beginnt das Schliergebiet und einige Ausläufer der Böhmischen Masse keilen in diesem Gebiet über die Donau nach Süden aus, etwa in Gestalt des Kürnberges. Die Wasserversorgung des Gebietes bei der Siedlung von Leonding ist durch zwei kleinere Bäche ...