Die Konsumenten der Anonymität (original) (raw)
Related papers
Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 2017
ZusammenfassungDer Beitrag untersucht, was wir unter Anonymität verstehen und inwieweit und in welcher Hinsicht sich die Möglichkeiten anonymer Kommunikation in Folge des digitalen Strukturwandels verändert haben. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Frage, welcher normative Status Anonymität zukommen soll. Diesbezüglich wird argumentiert, dass demokratietheoretisch informierte Perspektiven eine wichtige Ergänzung zu den derzeit im Diskurs dominanten Positionen darstellen, die entweder über die Wirkungen anonymer Kommunikationsmöglichkeiten spekulieren oder Anonymität allein als Mittel zum Schutz individueller Privatheit rechtfertigen. Eine republikanische Position, die nicht beherrschte Handlungsräume und die Möglichkeit politischen Handelns einfordert, kann sowohl deskriptiv als auch präskriptiv neue Sichtweisen in die Debatte einbringen und so zu einer wirkungsvolleren Politisierung von Anonymität beitragen.
Anonymität und der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit
Zeitischrift für Menschenrechte, 2016
The article lays out the development of anonymity and discourses on anonymity in liberal western societies. It shows that we face an enduring decline of the possibilities of anonymous communication and discusses whether the current politicization of the issue is likely to reverse this decline. The article starts by offering some conceptual clarifications on anonymity and its role for democratic publics before it traces the changes that have occurred with regard to anonymous communication in relation to the digital turn. It is explained how ‘vertical’ anonymity (anonymity against resourceful institutions) have dwindled, which leads to an analysis of the framing of anonymity in public discourse in the final part of the paper. It is argued that politicization alone will not be sufficient to confront the wide-ranging tendencies of de-anonymization and that the solutions currently debated fall short of the developments underway.
Anonymisierung aus Sicht des Datenschutzes und des Datenschutzrechts
Eine Anonymisierung ist eine Operation, die personenbezogene Daten (Input) in nicht-personenbezogene Daten (Output) transformiert. Sie fällt in den Anwendungsbereich der Datenschutz-Grundverordnung. Der Zweck jeder Anonymisierung besteht darin, den Anwendungsbereich der DSGVO zu verlassen. Damit einher geht der Verlust des effektiven Schutzes der Grundrechte und Grundfreiheiten natürlicher Personen. Vor einer Anonymisierung ist demnach notwendig eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) nach Artikel 35 DSGVO durchzuführen.
Online-Journalismus, 2020
Das Kapitel beschreibt Methoden der Nutzerforschung und erklärt die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Schlüsselwörter Nutzerforschung • Tracking • Suchmaschinenoptimierung • SEO Wie viele Online-Nutzer gibt es? Was machen sie online? Was suchen die Nutzer online? Die Frage, ob jemand online oder offline ist, kann im Jahr 2020 getrost ad acta gelegt werden. Nach den aktuellen Zahlen der ARD-ZDF-Online-Studie (2019) sind mehr als 90 % der Bundesbürger regelmäßig online. Doch online sind seit der Verbreitung der Smartphones ohnehin alle-die Unterscheidung hat sich nahezu erledigt. Trotzdem gilt grundsätzlich: Wer online Content anbietet, muss sich mit seinen Zielgruppen beschäftigen. "Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger" ist zu unpräzise. An wen richtet sich das Webangebot? Was soll vermittelt werden? Nur dann kann das Online-Angebot geplant und konzipiert werden, nur dann kann man entscheiden, wie Inhalte formuliert und aufbereitet werden müssen, damit sie bei der Zielgruppe auch ankommen. Zur Konzeption eines journalistischen Online-Angebots gehört im Vorfeld die Markt-und Zielgruppenanalyse. Daraus ergeben sich Überlegungen zu Inhalt, 3
Die Manipulation des Verbrauchers
2018
Wie frei kaufen wir wirklich? Schauen wir heute in die Welt des Kon-sums, bemerken wir eine seltsame Erkrankung, die die Produkte be-fallen hat. Da landen Konsumguter im Regal, die sich in ihrer Halt-barkeit, Reparierbarkeit und Nutzbarkeit weit von dem entfernt ha-ben, was einen Handwerker oder Ingenieur noch mit Produzenten-stolz erfullen konnte. Auch die kaufende Burgerschaft wundert und argert sich uber das trugerische Angebot, das in Produkt- und Mar-kenhullen verpackt nur noch zeitlich begrenzten Nutzen bieten will, wo eigentlich das Eigentum daran langere Freuden ermoglichen soll.Im Credo „Hauptsache ihr habt Spas", meinen die Werbestrate-gen die zentrale Kundenanforderung erkannt zu haben. Doch der Spas vergeht den Konsumenten, denen neben einer Befriedigung ihrer taglichen Bedurfnisse auch an einem sorglosen Konsum ohne Schaden fur die Zukunft der eigenen Kinder und Kindeskinder gele-gen ist. Doch in gesattigten Markten sucht das Marketing inkremen-telle Innovationen, ...
Der authendisierende Zuschauer
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der ~:>eutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind Im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Agonistische Online-Öffentlichkeiten
Publizistik
ZusammenfassungDas Internet hat die Möglichkeiten zur Konfliktaustragung radikal verändert. Insbesondere soziale Medien eröffnen agonistische Arenen, in denen konträre Positionen aufeinanderprallen. Obgleich die theoretische Konzeption des Internets als agonistische Sphäre nicht neu ist, liegen bisher kaum inhaltsanalytische Instrumente vor, die eine ganzheitliche Betrachtung agonistischer Diskursstrukturen ermöglichen. Der Beitrag will diese Lücke schließen, indem er einen Vorschlag zur Operationalisierung von Agonismus unterbreitet. Er wirbt damit gleichsam für einen Perspektivenwechsel bei der Analyse politischer Online-Kommunikation vor dem Hintergrund aktueller Debatten zu digitalen Öffentlichkeiten. Während deliberative Theorien von einem verständigungsorientierten Kommunikationsmodus ausgehen, an dessen Ende prinzipiell eine Form von Konsens möglich ist, stehen im Agonismus Konflikt, Gegnerschaft, Hegemonie, kollektive Identitäten und Leidenschaften im Vordergrund. Vor dem Hi...
2021
Sowohl Rechtswissenschaft und Rechtspraxis, als auch die breite Öffentlichkeit wünschen sich eine vermehrte Publikation von Gerichtsurteilen. Einer der Gründe, welcher vonseiten der Gerichte häufig dagegen vorgebracht wird, ist der hohe Aufwand für die Anonymisierung der Urteile. In diesem Buch werden die folgenden Fragen untersucht: Was genau ist unter Anonymisierung und Pseudonymisierung zu verstehen? Bis zu welchem Grad müssen Urteile vor der Publikation anonymisiert werden? Wie hoch ist der Aufwand für die Anonymisierung und wer muss diesen leisten? Und welche Hilfsmittel stehen heute in der Schweiz für die Anonymisierung von Urteilen zur Verfügung? Die Beiträge in diesem Buch basieren zum überwiegenden Teil auf Referaten, die im Rahmen eines Workshops zur Urteilsanonymisierung gehalten wurden. Dieser Workshop ist Teil eines Projekts des Vereins eJustice.CH zur Verbesserung der Zugänglichkeit kantonaler Urteile.