Naherwartung in der adventistischen Theologie (original) (raw)
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Freikirchenforschung, 2001
Am Beispiel der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten werden Wesen und Dynamik einer Endzeitbewegung beleuchtet. Wie entwickelt und verändert sich eine auf das "Ende aller Dinge" ausgerichtete Glaubensgemeinschaft, wenn das ersehnte Ereignis auf sich warten lässt? Lassen sich apokalyptische Erwartungen über Generationen hinweg aufrechterhalten oder verändern bzw. verflüchtigen sie sich unweigerlich im Laufe der Zeit? Der Aufsatz bestimmt zunächst die theologische Mitte des Adventismus, an das sich die Darstellung wesentlicher Kennzeichen adventistischer Welt und Zukunftsschau anschließt. Danach wird die Krise der Adventbewegung mit ihren Auslösern und Auswirkungen beleuchtet und wichtige Reaktionen darauf vorgestellt. Den Abschluss bilden ein kurzes Resümee und ein Ausblick nach vorn.
«Ad te levavi» Theologische Gedanken zum Introitus des Ersten Adventssonntags
Zu allererst schulde ich GODEHARD JOPPICH meinen Dank. Ohne seine Ausführungen zum Introitus «Ad te levavi» hätte ich es nie unternommen, mir das Proprium der Dominica Prima Adventus genau anzuschauen, ohne seine zahlreichen wertvollen Hinweise hätte sich mir nichts davon erschlossen. Der folgende Texte enthält einige Gedanken, die auf Godehard Joppich zurückgehen. Sie einzeln zu kennzeichnen, war mir nicht möglich. So sehe ich meine Ausführungen in erster Linie als ein Protokoll dessen was ich von ihm gehört und was seine Ausführungen in mir angeregt haben.
Das Tempus Aorist im griechischen Neuen Testament
Das Tempus Aorist im griechischen Neuen Testament, 2020
Der Aorist gehört wie das Präsens, Imperfekt, Futur etc. zu den Tempora des Verbs und gehört mit dem Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt zu den Vergangenheitstempora. Der Aorist drückt oft eine punktuelle Handlung in der Vergangenheit aus, wobei der Anfang und das Ende (komplexiv), bzw. nur der Anfang (ingressiv) oder nur das Ende (terminativ) der Handlung zum Ausdruck kommen. Ein Beispiel im Deutschen wäre "eine Blüte erblühte (ingressiv)/blühte (komplexiv)/verblühte (terminativ). Der Indikativ des Aorists hat Vergangenheitsbezug, die nicht-indikativischen Formen (Konjunktiv, Optativ, Partizip, Imperativ, Infinitiv) haben nur aspektuelle (und zwar perfektive) Bedeutung und bestimmen nicht die zeitliche Einordnung der Handlung (somit können sie auch z.B. für gegenwärtige Aufforderungen in Frage kommen). Das Partizip drückt im Vergleich zum Matrixprädikat (vgl. Hauptverb) vorzeitiges Geschehen aus, d.h. das Partizip Aorist zeigt eine vorlaufende Handlung ("nachdem"), an die das Hauptverb anschließt. Erklärt werden im Aufsatz die Form und Funktion des Aorists mit Beispielen aus dem Neuen Testament.
Neoinstitutionalistische Ideen für Perspektivität in der Religionswissenschaft
In: E. Franke, V. Maske (Hg.), Religionswissenschaft zwischen Sozialwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Kognitionsforschung, Marburg, 2014
Müsste man die Religionswissenschaft, wenn es sie nicht gäbe, erfinden?«, fragt Hubert Seiwert in einem Gedankenexperiment. Ich meine ja und möchte dafür Gründe liefern. Auch hier möchte ich zunächst wie Seiwert davon ausgehen, dass eine Fachgeschichte nicht ausreicht, die Identität eines Faches zu begründen. Denn in den letzten Jahrzehnten wurde Wirklichkeit unter dem Konzept des Diskurses in stets neuen Verhältnissen von Konzepten (critical terms) wie Sprache, Gesellschaft, Moderne, Macht, Subjektivität usw. rekonstruiert. Diese Wissenssortierungen geschehen entlang von systematischen und daher Fächer aufeinander beziehenden Perspektiven und seit writing culture und postmoderner Debatte immer unter Einbeziehung der eigenen Position. Diese Position wird dadurch zu einer Positionalität, dass sie sich wandelt, eine Vergangenheit und Interessen hat und unter Prämissen des eigenen (kulturellen) Systems steht. Solche Dynamiken konzeptioneller Wissensordnungen relativieren alle Fachgeschichten: indem sie Querverbindungen schaffen und Innovationen der einen Disziplin als Folge der anderen entpuppen und z. B. mit Strömungen wie dem Evolutionismus, Institutionalismus oder der Pluralisierung des Zivilisationstyps Moderne zusammenbinden. Neben der Relativierung von Fachgeschichte auf institutionelle Spezialisierungslinien hin teilen u. a. Soziologie, Psychologie und Ethnologie mit der Religionswissenschaft ein multiparadigmatisches Innenleben. Keine der genannten Disziplinen ist homogen in Bezug auf Methoden und Theorieansätze. Fachidentität sollte also nicht nur über Fachgeschichte und auch nicht über Theorien zum Namen gebenden Teil der Disziplin hergestellt werden, in unserem Falle von Religion. Auch hier ergeht es der Religionswissenschaft mit der »Religion« ähnlich wie den anderen Disziplinen, die entsprechend ihres historischen Entstehens im 19. Jahrhunderts Konzepte eben dieser Epoche im Na-In: E. Franke, V. Maske (Hg.), Religionswissenschaft zwischen Sozialwissenschaften, , 163-182. 164 | Anne Koch men führen. Man denke an die Ethnologie und die Dekonstruktionen der Begriffe Ethnie, Rasse, Volk, Volksgeist und Volksseele.
Wandlungen des Gebets im Neuen Testament
Hermeneutische Blätter
Es gehört zu den zentralen Fragestellungen der neutestamentlichen Forschung, wie sich die Glaubensinhalte,-formen und-institutionen Israels und des Frühjudentums durch die Offenbarung Gottes im Kommen, Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi verändert haben. Im Blick auf die kultischen Institutionen des Tempels, des Priestertums und der Opfer wurde dabei forschungsgeschichtlich der Begriff der »Spiritualisierung« bzw. der »Vergeistigung« prägend. Mit ihm wurde ein Prozess beschrieben, im Zuge dessen kultische Terminologie auf neue Sinnbereiche übertragen wurde. 1 Die Ursprünge dieses Sprachphänomens liegen bereits im Alten Testament (vgl.