Wo ist der Mensch in der automatisierten Produktion? Eine aktuelle Frage aus historischer Perspektive (original) (raw)
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Marx und die Roboter. Vernetzte Produktion, Künstliche Intelligenz und lebendige Arbeit, hg. v. Florian Butollo u. Sabine Nuss, Berlin., 2019
Der Gebrauch von männlichen und weiblichen Wortformen ist im Buch nicht einheitlich; einige Autorinnen und Autoren haben sich ihre eigenen Schreibweisen vorbehalten. In der Regel wird durch den abwechselnden Gebrauch beider Formen angezeigt, dass beide Geschlechter gemeint sind. Die Rechtschreibung in Zitaten aus älteren Texten wurde moderat der heutigen Rechtschreibung angepasst.
Die 'Rolle des Menschen' in der Industrie 4.0 - Technikzentrierter vs. humanzentrierter Ansatz
Arbeits und Industriesoziologische Studien (AIS), 2015
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle dem menschlichen Arbeitshandeln in den aktuellen, unter dem Etikett 'Industrie 4.0' diskutierten Entwicklungen und Zukunftsvisionen zukommt. Um auf diese Frage eine Antwort zu geben, wird knapp der aktuelle Diskurs zur Industrie 4.0 analysiert. Zudem wird ein theoretischer Begründungszusammenhang vorgestellt, der zeigt, dass und warum auch die 'intelligente Fabrik' als sozio-technisches System umfassend auf menschliche Arbeit angewiesen ist. Auf dieser Basis erfolgt eine Systematisierung aktueller konfligierender Leitbilder in der Diskussion um die Industrie 4.0 - auf den Ebenen Mensch, Technik und Organisation. Dabei werden entlang von drei den gegenwärtigen Diskurs prägenden Fragen kontrovers diskutierte Leitbilder identifiziert, die sich jeweils einem technik- und einem humanzentrierten Ansatz zuordnen lassen: 1) Führt die Digitalisierung zum kompletten Wegfall bestimmter Berufe und zu einer radikalen Polari...
„Humanisierung der Arbeit“. Aufbrüche und Konflikte in der rationalisierten Arbeitswelt des 20. Jahrhunderts, hg. v. Nina Kleinöder, Stefan Müller u. Karsten Uhl, Bielefeld 2019, S. 35-57, 2019
Karsten Uhl nimmt zunächst eine Historisierung des HdA-Programmes der Bundesregierung vor, indem er die Vorgeschichte der Humanisierung der Arbeit untersucht und dabei den Ersten Weltkrieg als Ausgangspunkt identifiziert. In diesem Kontext wird deutlich, dass es von Beginn an verschiedene Möglichkeiten zur politischen Besetzung des Schlagwortes »Humanisierung« gab, es sich also keinesfalls um eine Form der linearen Kontinuität handelt. Uhls Beitrag nimmt vor allem das unternehmerische Interesse an einer Humanisierung im Kontext der Rationalisierungsbemühungen in den Blick. Über das Rationalisierungsinteresse am »Produktionsfaktor Mensch« gerieten nach und nach der ganze Mensch und seine Potenziale ins Zentrum der Überlegungen; in einem gewissen Sinne lässt sich hier der Beginn des Diskurses um »Humankapital« avant la lettre feststellen. Der Erste Weltkrieg schaffte dann Bedingungen zur ersten Umsetzung dieser Überlegungen in größerem Umfang: Staatliche Akteure forcierten oder förderten betriebliche ›Humanisierungsmaßnahmen‹, wobei nicht zuletzt der Geschlechterdimension – der verstärkten Beschäftigung von Frauen in der Industriearbeit – eine wichtige Rolle zukam. Dabei handelte es sich um internationale Prozesse, die miteinander zum Teil transnational verflochten waren.
Freie Maschinen – determinierte Menschen?
Pädagogik der Neuen Medien I – Theoretische und begriffliche Grundlagen, 2004
13. und abschließendes Kapitel der Vorlesung „Pädagogik der Neuen Medien I – Theoretische und begriffliche Grundlagen". TU Darmstadt im WS 2004-05 In diesem Kapitel wird die Frage des Verhältnisses von Freiheit und Determination mit Bezug auf das Vordringen des „Neuen“ nicht-klassischen Maschinentyps (Informationstechnologie) erörtert. Ausgangspunkt bildet die Gegenüberstellung von zwei fundamentalistischen Positionen: 1) der kulturpessimistischen Position, dass der interne Determinismus der Maschine determinierend übergreife auf das reale Leben; 2) der kulturoptimistischen Position, dass sich in der Maschine die menschliche Intelligenz aus ihren biologischen Fesseln befreie.
Der Mensch - ein Konglomerat autopoietischer Systeme?
Kritik der Theorie sozialer Systeme. Auseinandersetzungen mit Luhmanns Hauptwerk, 1992
1. Der Mensch in Luhmanns Theorie sozialer Systeme 2. Der Mensch als Konglomerat autopoietischer Systeme 3. Die Einheit von biologischen und psychischen System des Menschen 4. Der Mensch und die sozialen Systeme
Der Mensch in der Welt von heute
2020
Einführung 1. Fragestellung, Forschungsstand und Zielsetzung der Arbeit Der Mensch war schon immer Gegenstand des Denkens und des Wissenschaftstriebs; im Laufe der Geschichte hat man verschiedene Modelle entwickelt, um ihn bestmöglich definieren zu können. Die ersten Versuche bestanden darin, den Menschen zwischen Natur und Kosmos einzuordnen und zugleich von ihnen zu differenzieren; er unterscheidet sich vom Kosmos dadurch, dass er vergeht und von der Natur dadurch, dass er begreift. Aber nicht nur in Beziehung zu seiner Außenwelt war der Mensch zu bestimmen, sondern vor allem in seiner ontologischen Konstitution, denn in ihm selbst vereinen sich zwei unterschiedliche Elemente, nämlich das Materielle und das Spirituelle (Geistige), das Irdische und das Himmlische, das Tierische und das Göttliche, das Sterbliche und das Unsterbliche zugleich. Ob und wie diese zwei Dimensionen im Menschen zu bestimmen sind, war von Anfang an die Hauptfrage der Denkgeschichte 1 . Dabei ist man nicht selten in einen Dualismus geraten, von dem nur schwer loszukommen ist. Die christliche Theologie wurde vor diesem dualistischen Schema nicht verschont; in ihrer Suche nach einer der Offenbarung Gottes entsprechenden Lehre vom Menschen hat sie entweder das Geistige über das Materielle gesetzt oder beide Dimensionen im Rückgriff auf die griechische Metaphysik zu einer Einheit zu entwickeln versucht. Trotzdem lag ihr das dualistische Schema zugrunde 2 . Seit Anfang der Neuzeit begann der Mensch, sich zunehmend entweder zum Maßstab jeder Wahrheit zu erheben oder als Gestalter seiner eigenen Welt zu wissen, d.h. er verstand sich vornehmlich als Vernunftwesen, das durch Bewusstsein und Erkenntniskraft sich Kultur schafft und so autonom und sich selbst genügend in der Welt steht. Die Fragestellung nach dem Menschsein sowie die Methode der philosophischen und theologischen Anthropologie war bis spätestens Anfang des vergangenen Jahrhunderts stark von der Metaphysik bestimmt; dann aber setzte man den Akzent auf die konkrete Existenz des Menschen, sodass sich die Annäherungsweise und die Auffassung noch einmal veränderten. Heute scheint die Suche nach einer endgültigen Definition oder Theorie des Menschlichen nicht das Wichtigste zu sein, sondern -so zeigt uns das 20. Jahrhundert -eine Reflexion über den hier und jetzt existierenden Menschen, also über den Menschen in der Welt von heute. Wäre es in diesem Sinne möglich, eine theologische Anthropologie
1998
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Die Maschine als besserer Mensch – Zur Faszination technischer Perfektion
innsbruck university press eBooks, 2021
Die Forschung an Artificial Intelligence (AI) oder künstlicher Intelligenz (KI) mag als die Königsklasse der Informatik gelten. Zugleich erscheint sie aber auch als etwas anrüchig. Es haftet ihr ein Image an, das sie in die Nähe zur Alchemie rückt. Diese suchte in vergangener Zeit faszinierende Ziele zu erreichen, denen sich auch gesellschaftlich einflussreiche Persönlichkeiten verschrieben, musste aber dennoch im Verborgenen arbeiten, weil die Mittel zur Erreichung dieser Ziele als problematisch, an der Grenze des ethisch Vertretbaren stehend, ja gar als sakrilegisch galten. Sowohl die hohen Erwartungen, die sich an die Entwicklung künstlicher Intelligenzen knüpfen, als auch die ambivalente Gefühlslage ihr gegenüber machen die Thematik zu einem beliebten Stoff für Science-Fiction, sowohl im Bereich der Literatur, als auch in jenem des Films. Das trägt dazu bei, dass das Thema als etwas wahrgenommen wird, das nicht so ganz in den Bereich faktenbasierter Wissenschaft gehört, sondern eher in den der Dichtung und der Fantasie. Dies ist wohl eine grobe Fehleinschätzung. Gerade die unterschiedlichen Darstellungen im Feld der Science-Fiction bieten hingegen die Gelegenheit nach den Hoffnungen zu fragen, die Einzelpersonen aber auch die Gesamtgesellschaft an KI knüpfen und was sie dazu bewegt, in diesen Forschungsbereich geistige Energie und finanzielle Mittel zu investieren. Ebenso wird daran sichtbar, welche Befürchtungen sich mit der Vorstellung verbinden, diese Forschung könnte erfolgreich sein. Im Folgenden soll gerade dieser Frage nach Erwartungen und Befürchtungen vor dem Hintergrund eines christlich geprägten Menschenbildes nachgegangen werden.