HÜBNER ULRICH_Die Festung auf dem Jabal ar-Risha am Wadi adh-Dhra östlich des Toten Meeres, in: Natur und Mensch. Jahresmitteilungen der NHG 2018 2019 (2020) pp. 133-139 (original) (raw)

HUEBNER ULRICH, Der Mondtempel auf Rujm al-Kursi in der Ammonitis, in: Israel zwischen den Mächten. Festschrift für St. Timm zum 65. Geburtstag, eds. MICHAEL PIETSCH / FRIEDHELM HARTENSTEIN (AOAT 364), Münster 2009, pp. 145-153

2009

Ruğm al-Kursī liegt am westlichen Rand der Ammonitis. 1 Wenn man von der Gileaditis kommend aus der Baqa' auf das zentraljordanische Plateau hinaufgestiegen war und die ammonitische Stadt auf dem Tell •āfū˜ passiert hatte 2 , hatte man schon im Altertum auf der Höhe von •uwailiƒ zwei Möglichkeiten: Man konnte sich über Tell Sīrān bzw. …irbet Salame 3 Richtung ‛Ammān oder aber nach Süden über Ruğm al-Kursī Richtung Moabitis wenden. Nach Süden folgte der antike Weg ungefähr dem Verlauf der modernen mehrspurigen Straße, die 'Ammān im Westen umgeht. Die Ruinenstätte Ruğm al-Kursī (map ref. 2280.1533 Palestine Grid) liegt in einem der zahllosen Neubaugebiete an den Rändern der Millionenstadt Amman, unmittelbar südlich des †usain Medical Centers, westlich gegenüber …irbet al- †anū˜īye auf einem flachen Hügel (ca. 953m ü. d. M.). Der antike Ortsname ist unbekannt. Der arabische Ortsname "Thron, Stuhl, Sitz, Sockel" benennt nur die massiven Mauern, die seit langem an der Oberfläche zu sehen waren. Die Ortslage ist der Fachwelt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. 4 Ausgrabungen fanden in den Jahren 1983-1987 und 1990 unter der Leitung von 'Abd Ğalīl 'Amr (University of Jordan, Amman) statt. 5 Inzwischen liegt der Teil des Grabungsgeländes mit dem hier zu beschreibenden Tempel und der Moschee in einem kleinen öffentlichen Park, ein kleinerer Teil ist durch Straßen überbaut. Das Gelände mit dem byzantinischen Kloster und den Weinpressen ist 2007 in den Sicherheitsbereich des †usain Medical Centers einbezogen und dabei teilweise zerstört worden. Der Park selbst ist durch moderne Umfriedungsmauern abgegrenzt, aber kaum geschützt. Der Verfall der ausgegrabenen Architektur schreitet trotz der Restaurationen sichtlich voran. Die Ausgrabungen, über die bisher nur sehr lückenhafte Vorberichte vorliegen, haben gezeigt, dass die Ortslage ihre Besiedlungsschwerpunkte in der ausgehenden 1 Dem Hamburger Kollegen und Freund Stefan Timm mit allen guten Wünschen zu seinem 65. Geburtstag. 2 Wimmer, Safut, 448-450. 3 Hübner, Ammoniter, 26-30; Bikai, Khirbet Salameh, 395-399.

Umm Hūš, eine Kreuzfahrerburg im Bergland von Sāfītā.

Burgen und Städte der Kreuzzugszeit, 2008

Die Küstenregion des heutigen Syrien war im 12. und 13. Jahrhundert ein Gebiet intensiven Burgenbaus und beherbergt einige der hervorragendsten Burgen der Kreuzfahrer (Abb. 1). Deren imposante Reste zogen schon früh beträchtliche wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich und obwohl in dieser Hinsicht noch viel zu tun bleibt, waren einige von ihnen in den letzten Jahrzehnten Ziel detaillierter Studien. Im Vergleich zu den großen Anlagen wurde den kleineren Befestigungen nur wenig Aufmerksamkeit zuteil und obwohl viele von diesen erhebliche Überreste aufweisen, wurden sie bisher kaum erforscht. Der Großteil dieser kleinen Befestigungen besteht aus einem Turm, oftmals in Verbindung mit gewölbten Baustrukturen, die bei Vorhandensein einer umgebenden Ringmauer eine geschlossenen Verteidigungseinheit darstellen. Struktur und Funktion solcher Turmburgen wurden in den Regionen Palästinas ausführlicher untersucht 1 und die Wahrscheinlichkeit, dass die Türme an der syrischen Küste eine ähnliche Funktion wahrnahmen, wurde ebenfalls bereits in Betracht gezogen 2 . Die mittelalterlichen Reste im Dorf Umm Huy sind ein gutes Beispiel für einen Kreuzfahrerturm in Verbindung mit untergeordneten Bauten in einer landwirtschaftlich bedeutenden Region. Sie passen sehr gut in den größeren Kontext unserer Untersuchung zu kreuzfahrerzeitlichen Plätzen in ländlichem Umfeld im syrischen Küstengebiet 3 .