Genese der islamischen Theologie und Religionspadagogik in Giessen (original) (raw)
Related papers
Islamische Theologie an deutschen Hochschulen
Viele Götter, ein Staat: Religiöse Vielfalt und Teilhabe im Einwanderungsland, 2016
In den letzten Jahren wurden an mittlerweile zehn deutschen Hochschulen islamisch-theologische oder -religionspädagogische Zentren aufgebaut. Das Fach Islamische Theologie an deutschen Hochschulen hat eine doppelte Aufgabe: Es soll zum einen die Glaubensformen von Deutschlands größter religiöser Minderheit akademisch reflektieren, zum anderen religiöses Personal für Schulen und Gemeinden ausbilden. In diesem Sinne ist seine Etablierung ein Instrument der deutschen Islampolitik und reiht sich als solches neben die DIK, den islamischen Religionsunterricht und die Anerkennung islamischer Organisationen ein. Sechs Jahre nach den Empfehlungen des Wissenschaftsrats ist die Islamische Theologie noch dabei, in Forschung und Lehre die entscheidenden Weichen für ihre inhaltliche Ausrichtung zu stellen. Der Aufbau islamisch-theologischer Wissensbestände, Methoden und Didaktiken steht noch am Anfang, ebenso wie eine Verständigung der Fachvertreter darüber, welche Inhalte und Kompetenzen das Studium an allen Standorten vermitteln soll. Hier sind gemeinsame Diskurse notwendig, die dem Fach bundesweit und international eine erkennbare Kontur geben. Dabei muss das Fach intern wie auch im Dialog mit der muslimischen Glaubensgemeinschaft und der Politik klären, inwieweit die bestehenden universitären Strukturen theologischer Wissensproduktion auf den Islam übertragen werden können und wo sich die Islamische Theologie inhaltlich wie strukturell eigene Formate erarbeiten muss.
Islamische Theologie in Österreich
Die Integration und Partizipation der MuslimInnen in Europa erfordert neben entsprechenden Bemühungen seitens der Politik auch die Mitwirkung unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure: Den Prozess der Integration allein als eine politische oder wirtschaftliche Aufgabe zu betrachten, würde der gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht gerecht. So haben auch die, von vielen als religiös motiviert verstandenen, gewalttätigen Aktionen der jüngeren Vergangenheit einmal mehr gezeigt, dass die Integration der MuslimInnen zum Vorteil aller Mitglieder der Gesellschaft und damit die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens mehr an Maßnahmen notwendig macht als eine bloße Verstärkung von Sicherheitsmaßnahmen.
Islamische Theologie an europäischen Universitäten
Österreichischer Integrationsfonds, 2017
Zekirija Sejdini rückt die Universitäten mit ihrem gesellschaftlich-öffentlichen Bildungsauftrag ins Zentrum der Aufmerksamkeit und sieht in der Etablierung der islamischen Theologie an europäischen Universitäten eine Chance für die islamische Theologie selbst, um sich in einem freien Raum, wie es die Universität ist, zu erneuern und neue theologische Ansätze zu liefern.
Der lange Weg zur Errichtung des Fachs Jüdische Theologie an einer deutschen Universität
Walter Homolka, Hans-Gert Pöttering (Hrsg.), Theologie(n) an der Universität. Akademische Herausforderung im säkularen Umfeld, 2013
In seinen Empfehlungen vom 29.Januar 2010 zu den religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen Hochschulen ist der Wissenschaftsrat zu der Überzeugung gelangt: der zentrale Ort der christlichen und nichtchristlichen Theologien ist das staatliche Hochschulsystem. Die Verankerung von Theologien – gleich welcher Konfession oder Religion – im staatlichen Hochschulsystem habe Priorität vor der Neugründung eigener privater Hochschulen der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Das bedeutet neben dem bedarfsgerechten Umbau christlicher Theologien auch die bedarfsgerechte Etablierung nichtchristlicher Theologien an deutschen Hochschulen. In its recommendations of 29 January 2010 on the sciences concerned with religions at German universities, the Council of Science and Humanities came to the conclusion that the central place of the Christian and non-Christian theologies is the state university system. The establishment of the theologies - regardless of denomination or religion - in the state university system has priority over the establishment of private universities by the churches and religious communities. In addition to the needs-based restructuring of Christian theologies, this also means the needs-based establishment of non-Christian theologies at German universities.
FERNÖSTLICHE RELIGIONEN IM RELIGIONSUNTERRICHT AM GYMNASIUM Einführung und Arbeitsblätter
FID Religionswissenschaft – Religious Studies Repository. Universität Tübingen, 2019
Diese Arbeitshilfe zu „Fernöstlichen Religionen“ im Religionsunterricht am Gymnasium verbindet den Blick auf die lebensweltliche Gegenwart mit systematischen Darstellungen. Kulturgeschichtliche Kapitel zur Rezeption indischer Spiritualität in Europa seit der Antike und in Deutschland seit der Aufklärung und Romantik werden einbezogen. Querverbindungen zu anderen Fächern, wie Deutsch, Geschichte, Latein oder Kunst sind ausdrücklich mit eigenen Kapiteln bedacht worden. Diese Darstellung ist am Lehrplan für Evangelischen und Katholischen Religionsunterricht in Bayern orientiert, hat jedoch den kulturgeschichtlich orientierten Zugang der Ethik im Blick. Die Lehrpläne anderer Länder zum Thema unterscheiden sich erfahrungsgemäß nicht grundlegend. Auch wenn der Lehrplan für Ev. RU in Bayern eine Konzentration auf den Buddhismus vorsieht, anders als der für katholischen RU, ist der Hinduismus einbezogen, indem zentrale Begriffe des Buddhismus, sowie seine spirituelle Praxis und Struktur Kenntnis des Hinduismus erfordern, um wirklich verstanden zu werden. „Fernöstliche“ Spiritualität ist in deutschsprachigen Ländern vor allem durch den Yoga präsent, der im Hinduismus verankert ist. Daher wird ihm als lebensweltlicher Zugang für Schüler besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Rezeption des Zen-Buddhismus und seiner Ästhetik in der europäischen Kultur wird ebenfalls Aufmerksamkeit gewidmet. Die Aufnahme indischer Feste, wie Diwali, in der Populärkultur wird ebenfalls zur erlebnisorientierten Erschließung aufbereitet. In diese Arbeitshilfe sind religionswissenschaftliche Perspektiven der Rezeptionsforschung, der Hinwendung zur „Materialität“ sowie zur Performanz und Erfahrungsperspektive gelebter Religiosität im Sinne des „embodiment“, eingegangen. Die für den Religionsunterricht unerlässlichen theologischen Perspektiven, zur Frage der Gottes-Vorstellungen im Vergleich zu Brahman und Âtman, der Trinitätslehre, der Christologie im Vergleich zur Buddhologie, der Soteriologie, der Anthropologie, der Auffassungen über die Seele, die Reinkarnation, den nachtodlichen Bereich, die Erlösung, Karma, Gnade und Askese, sind in eigenen Abschnitten aufbereitet. Mit dem neuen Lehrplan für das neunjährige Gymnasium ist eine Orientierung an „Operatoren“ eingeführt, die in dieser Fassung noch nicht systematisch berücksichtigt wurde, jedoch im Blick blieb. Zu danken habe ich Dr. Wolfram Mirbach von der Gymnasialpädagogischen Materialstelle der Ev. Luth. Kirche in Bayern für seine sorgfältige Begleitung des Entstehungsprozesses der vorliegenden Unterrichtshilfe. Ungeachtet einer weiteren Anpassung für das „G-9“ wird die vorliegende Fassung hier veröffentlicht, um sie einem weiten Kreis von Kollegen zur Verfügung zu stellen.
Religionswissenschaft
Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen ist ein junges Unterrichtsfach. Diskussionen um seine Einführung führen bis in die 1970er Jahre zurück. Die praktische Umsetzung der Ideen, wie islamischer Religionsunterricht ausgestaltet werden könnte, musste noch bis zum Ende des letzten Jahrhunderts warten. Einen regelrechten Entwicklungsschub erhielt der islamische Religionsunterricht mit dem angebrochenen neuen Jahrtausend. Die Konzepte dazu in den verschiedenen Bundesländern waren und sind noch immer divers: von der bekenntnisneutralen Islamkunde bzw. dem Islamunterricht bis hin zum bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht. 1 Über den Wandel vom muttersprachlichem Türkischunterricht bzw. der Islamkunde zum islamischen Religionsunterricht wurde bisher viel geschrieben (vgl. Aslan 2016; Lähnemann 2016). Ich werde auf diese Entwicklung daher nicht eingehen. Ziel des Artikels ist eine islamtheologische Reflexion über den Religionsunterricht. Dafür aber ist es ratsam, zuvor den Entstehungskontext des islamischen Religionsunterrichts in Grundzügen zu beschreiben, ehe wir uns der theologischen Reflexion widmen können.
Theologische Fakultät/Hochschuleinrichtung, jüdisch
Lexikon für Kirchen- und Religionsrecht, 2021
Das Lexikon für Kirchen- und Religionsrecht (LKRR) erscheint in vier Bänden, print und online in deutscher Sprache, und bietet in über 2,600 Lemmata bzw. Stichworte zuverlässige und prägnante Informationen zu den grundlegenden Fragen des internen Rechts von Kirchen und Religionsgemeinschaften und des Religionsrechts. Der Eintrag "Theologische Fakultät/Hochschuleinrichtung, jüdisch" stammt von Walter Homolka.