Les hommes, les archives, les livres: À propos du Fonds Paul Meyer conservé à la Bibliothèque Universitaire de Nancy (original) (raw)
Vor mehr als fünf Jahren schloss Frank-Rutger Hausmann einen "Ernannt, bestellt, berufen -Erfahrungen eines Freiburger Romanisten" betitelten Vortrag¹ mit einem Sartre-Zitat, das zu Recht auf ihn bezogen werden kann: Die Kultur vermag nichts und niemanden zu erretten, sie rechtfertigt auch nicht. Aber sie ist ein Erzeugnis des Menschen, worin er sich projiziert und wiedererkennt; allein dieser kritische Spiegel gibt ihm sein eigenes Bild. Wenn man unter "Kultur" in diesem Falle "Universitäts-Kultur" versteht, so beschreibt dieses Zitat in prägnanter Weise den Romanisten Frank-Rutger Hausmann und sein lebenslanges und unbedingtes Engagement für die Universität. Frank-Rutger Hausmann hat der Universität seit der Aufnahme seines Studiums (1962) Fragen gestellt, und zwar in dem Sinne, den Derrida meint, wenn er fordert: "Die Universität müßte also auch der Ort sein, an dem nichts außer Frage steht" (Die unbedingte Universität), und in diesem Zusammenhang auch verlangt, dass "eine der künftigen Aufgaben der Humanities darin läge, um ihre eigene Geschichte zu wissen und, ad infinitum, diese Geschichte zu denken." Es gibt wohl keinen Romanisten, der diesem Postulat in höherem Maße gerecht geworden wäre als Frank-Rutger Hausmann. Dies gilt zuerst (chronologisch und institutionell) für die Disziplin, die durch offensichtlich "objektive" Zufälle zu seinem eigenen Fach geworden ist, darüber hinaus aber immer mehr für die Geisteswissenschaften insgesamt. Derrida hofft, dass sich Geisteswissenschaften der unbedingten Universität "der Geschichte der Literatur widmen", und zwar im Sinne "der Geschichte des Begriffs Literatur, der modernen Institution namens Literatur […], ihrem Bezug zu jenem Recht, alles zu sagen (oder nicht zu sagen), das ¹ Vortrag an der Universität Freiburg (2. Februar 2012), unveröffentlicht.