Situative Evidenz (original) (raw)

Gründe und Evidenz

Der Handbucheintrag führt in die wesentlichen Redeweisen und Theorien von Gründen für Überzeugungen ein und erläutert deren Zusammenhänge zu Evidenz.

Evidenzen des Expositorischen. Zur Einführung

Evidenzen des Expositorischen. Wie in Ausstellungen Wissen, Erkenntnis und Ästhetische Bedeutung erzeugt wird, 2019

Ausstellungen vermitteln Wissen und zugleich ästhetische Erfahrungen - aber wie genau tun sie das? Die Beiträge des Tagungsbandes gehen an der Schnittstelle von Ausstellungstheorie und kuratorischer Praxis der Frage nach, wie in Museen und Ausstellungen durch expositorische Konstellationen Evidenzerfahren erzeugt, bewusst unterlaufen oder oder problematisiert werden. Ausgehend von Harald Szeemanns Begriff der Evidenzhängung werden in der Einführung die leitenden Fragestellungen des Tagungsbandes in Bezug auf die Evidenzen, die Präsenz der Dinge und das Expositorische erläutert.

Zum Problem philologischer Evidenz

Beitrag zu den Darmstädter Tagen für junge phänomenologische Forschung, 2024

Der Beitrag geht in Auseinandersetzung mit Brentano, Hegel und Gadamer der Frage nach, was unter philologischer Evidenz zu verstehen ist. Bei Interesse am ganzen Text schreiben Sie mir gerne eine Nachricht.

Was heißt "evidenzbasiert"?

Zuerst muss entgegen anders lautenden Vorstellungen festgestellt werden: Unter evidenzbasierter Musiktherapie ist keine neue musiktherapeutische Schule zu verstehen. Der Begriff ist abgeleitet aus der evidenzbasierten Medizin, die von Sackett et al. (1996) beschrieben wird als der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Evidenzbasierung bedeutet, dass sich die Ausübung der Praxis nach dem aktuellen Stand empirischer Erkenntnisse, also nach der besten verfügbaren "Evidenz" aus systematischer Forschung richten soll. Dabei ist zu bemerken, dass der Evidenzbegriff (Evidenz; lat. Augenscheinlichkeit), der in der Philosophie und Psychologie als die subjektive Gewissheit einer Gegebenheit oder das unmittelbare Einleuchten eines Sachverhalts ohne methodische Bestimmung gebraucht wird, nur wenig mit dem Begriff der evidenzbasierten Medizin gemein hat. Denn es ist gerade nicht die subjektive Gewissheit, vielmehr der Grad der empirischen Bestimmtheit einer Vorgehensweise, die zur Debatte steht. Pate stand der englische Begriff "evidence" der u.a. mit "Beweis" oder "Beleg" übersetzt werden kann. Evidenzbasierte Praxis setzt demnach wissenschaftliche, also methodisch bestimmte Beweise und Belege voraus. Das heißt dann, dass, um Evidenzbasierung zu realisieren, ein bestimmter Stand der Forschung und ein bestimmter Grad der Elaboriertheit einer Disziplin unabdingbar ist. Nur wenn umfangreiche klinisch relevante Forschungsergebnisse zur Verfügung stehen, kann darauf aufbauend evidenzbasiert gearbeitet werden. Evidenzbasierung ist begrifflich einem semantischen Netz zugeordnet, zu dem im Kontext von Psychotherapie auch Begriffe wie "empirisch fundierte Therapie" oder "empirical supported treatment" gehören. Im Rahmen der Medizin und Psychotherapie ist der Begriff in der Nähe eines empirisch wissenschaftlichen Grundverständnisses von heilerischen Tätigkeiten angesiedelt und bezieht sich auf die Begründung, also die Frage der wissenschaftlich festgelegten Indikation: Ob, warum, wie und in welchen Anwendungsbereichen sollten spezifische, (in diesem Falle) musiktherapeutische Handlungsstrategien eingesetzt werden?

Situiertes Wissen

https://gender-glossar.de/s/item/107-situiertes-wissen, 2021

Das Konzept des situierten Wissens entwickelt die Wissenschaftsphilosophin Donna J. Haraway (*1944) im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit feministischer Objektivität im Jahr 1988 (vgl. Haraway 1995a). Ausgangspunkt des wissenschaftstheoretischen Konzepts ist die Kritik an Objektivität als wissenschaftlichem Beschreibungsmodus in der modernen Experimentalwissenschaft, in dem ein scheinbar neutrales, also körper-und standortloses Wissenschaftssubjekt universell gültige Ergebnisse erzeugt. Im Unterschied zur Vorstellung eines Universalwissens versteht Haraway Wissen prinzipiell in konstitutiver Beziehung zu historischen Gesellschaftsund Herrschaftsformen, Technologien der Wissensgenerierung und sprach-und erkenntnistheoretischen Mustern (vgl. Haraway, 1995a, S. 74). Haraway entwirft ein Verständnis von Wissensformen, das sich gegen Annahmen der Universalität und Neutralität von Wissen richtet, und das sie situiert nennt, was, erstens, meint, dass jede Wissensform immer historisch und kulturell spezifisch ist und, zweitens, dass es das eine Wissen, das über allen anderen Wissensformen steht, nicht gibt, sondern immer nur partiale Weisen vielfältiger Wissensformen (knowledges).

Evidenzbasierte Politikberatung

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, 2011

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