KG Oberaustall, MG Steinerkirchen an der Traun: Mnr. 51122.16.01, 51122.16.02. Gst. Nr. 1450, 1470/1–2. Kaiserzeit, Villa rustica (original) (raw)

KG Innsbruck, Neuzeit bis 20. Jahrhundert, Zeughausareal - Sillkanal

Fundberichte aus Österreich 60/2021, 2024

Durch den geplanten Bau einer Wohnanlage unmittelbar nördlich des Zeughauses wurden archäologische Maßnahmen nötig. Die Ausgrabung erbrachte verschiedenste Befunde, wobei das markanteste Bodendenkmal der, das Areal querende Sillkanal (auch „kleine Sill“ genannt) darstellte. Er verlief einst von Wilten („Sillfall“) aus über die heutige Adamgasse, weiter entlang der Sillgasse Richtung Zeughaus, wo er wieder in die Sill eingeleitet wurde. Der Kanal konnte auf einer Gesamtlänge von 152 m freigelegt werden. Er quert das über 160 m lange Grabungsareal von Südwesten nach Nordosten. The planned construction of a residential complex directly north of the Zeughaus (arsenal) made archaeological measures necessary. The excavation yielded a wide variety of findings, with the most striking archaeological feature being the Sill Canal (also known as the ‘little Sill’) crossing the area. It once ran from Wilten (‘Sillfall’) via today's Adamgasse, continuing along Sillgasse towards the Zeughaus, where the water was discharged back into the river Sill. The canal was uncovered over a total length of 152 metres. It crosses the over 160 metres long excavation area from south-west to north-east.

Bauhistorische Untersuchung Gut Oberstockstall bei Kirchberg a. Wagram — Niederösterreich

Das Gut/Schloss Oberstockstall bildet ein anschauliches Beispiel für einen seit dem Mittelalter bestehenden kirchlichen Herrschaftssitz, der erst mit Ende des alten Reiches 1806 säkularisiert worden ist. Im Westtrakt spiegelt sich ein solider Herrschaftsbau wieder, der von der Renaissance überprägt wurde und in dem eines der wenigen nachweisbaren Alchemistenlabore betrieben worden ist. Der sogenannte Schüttkasten repräsentiert mit seinen aufwändigen Rechteckfenstern sowie den nachweisbaren beiden Holzstuben einen gehobenen Lebensstandard des frühen 15. Jahrhunderts. Das Glanzstück der gesamten Anlage bildet natürlich fraglos die Kapelle, die mit nur wenigen anderen zeitgenössischen Beispielen einen speziellen Kapellentypus mit geradem Chorschluss und reicher bauplastischer Ausschmückung bildet. Die an den Schlusssteinen des Gewölbes dargestellten Szenen aus dem Physiologus sind in Österreich nur relativ selten anzutreffen und somit von hohem kunsthistorischen Interesse.

Ein Nebengebäude mit umgestürzter Wand in der villa rustica Binger Wald (Gem. Weiler, Lkr. Mainz-Bingen). Arch. Korrbl. 50, 2020, H. 1, 35–56.

Während einer dreiwöchigen Grabungskampagne wurde im Sommer 2016 das Nebengebäude VII der villa rustica Binger Wald archäologisch untersucht. In vier Schnitten konnten Reste der Gebäudemauern mit außen angesetzten Herdstellen sowie ein Abschnitt der mit dem Gebäude verzahnten Hofmauer aufgedeckt werden. Im Innenraum war die umgestürzte südliche Längswand noch in situ liegend erhalten. Dieser Befund ermöglichte die Rekonstruktion des individuellen Fallvorgangs und erbrachte eine errechnete minimale Gebäudehöhe von 4,68 m. Als Ursache für den »Mauerfall« kann ein natürlicher Zerfallsprozess angenommen werden. During a three week excavation in the summer of 2016 the ancillary building VII of the villa rustica Binger Wald was archaeologically investigated. In four trenches there were uncovered the remains of walls with externally placed hearths and a section of the courtyard’s wall, which interlocked with the building. In the interior the collapsed, southern wall survived in situ. This feature allowed the reconstruction of the particular process of collapse and yielded a calculated minimal height for the structure of 4.68 m. The cause of the wall’s collapse can be assumed to have been a natural process of decay.

KG Innsbruck, Hochmittelalter bis Neuzeit, Stadt (Friedhof, Ritschen)

Fundberichte aus Österreich 60/2021, 2024

Im Zuge der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in der Innsbrucker Altstadt wurden von Seiten des Bundesdenkmalamtes umfassende archäologische Begleitmaßnahmen zum Schutz der unterhalb der modernen Schichten befindlichen Bodendenkmäler angeordnet. Die Maßnahme von 2021 ist die direkte Fortsetzung der Arbeiten von 2020, wobei sich die untersuchten Flächen ergänzen. Insgesamt wurden über 1,7 km Leitungsgräben betreut, die sich über das ganze Gebiet der Altstadt zogen und weiters größere Teilflächen im Bereich des Doms zu St. Jakob und der Ottoburg. Die Maßnahme untergliederte sich daher in vier Hauptbereiche, erstens die Ritschen, zweitens Baubefunde aus dem Bereich der Ottoburg, drittens des Domplatzes („West“ und „Süd“) und viertens des mittelalterlichen Friedhofs beim Dom zu St. Jakob. Zu den Highlights der herausgearbeiteten Befunde zählen einige der mittelalterlichen Grabfunde, wie Gagat- und Bernsteinperlen von Paternosterschnüren, Textilfragmente oder eine Millefiori-Kugel, ebenso mittelalterliche Baubefunde aus dem Bereich der Ottoburg, – hier wurden Teile der Stadtmauer, mittelalterliche Bodenniveaus, Befunde der Fleischbank und der alten Innkaserne freigelegt –, dann die Baubefunde alter Stadthäuser am Domplatz und zuletzt die Ritschen, die seit dem Mittelalter und bis in das 19. Jahrhundert hinauf die Abwasserent- und Löschwasserversorgung für Innsbruck garantierten. As part of the extensive infrastructure measures carried out by the IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe AG) in Innsbruck's old town, the Federal Monuments Office ordered comprehensive archaeological documentation to protect the archaeological monuments located below the modern layers. The 2021 measure is a direct continuation of the 2020 work, with the areas investigated complementing each other. In total, over 1.7 km of pipeline trenches were surveyed, covering the entire area of the old town as well as larger areas in the vicinity of St Jakob's Cathedral and Ottoburg Castle. The project was therefore divided into four main areas, the “Ritschen” (sewers), the building features from the Ottoburg area, the cathedral square (‘West’ and ‘South’) and the medieval cemetery next to St Jakob's Cathedral. The highlights of the excavated features include some of the medieval grave finds, such as jet and amber beads from medieval rosaries, textile fragments or a millefiori ball, as well as medieval building features from the Ottoburg area - parts of the city wall, medieval floor levels, features of the “Fleischbank” (butchers' and butchers' stalls ) and the old Inn barracks were uncovered here -, then the building features of old town houses on the cathedral square and finally the “Ritschen”, which had been the sewage system since the Middle Ages and into the 19th century.