Thales als Leuchtturm in der Achsenzeit (original) (raw)
2019, Orientierung, Navigation und Zeitbestimmung. Seiten 478 - 499 – Wie der Himmel den Lebensraum des Menschen prägt. Nuncius Hamburgensis - Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften Band 42. Wolfschmidt, Gudrun (Hg.) Hamburg: tredition
With Thales starts the history of philosophy and with it the renunciation of the world declaration from religion. But Thales’ work is undoubtedly linked to the prediction of a total solar eclipse. We could already show how Thales could have predicted “his” eclipse with the help of astronomy from the Nordic Bronze Age (gold hats). In addition we assume a quasi scientific program for astronomy in the Nordic Bronze Age (sky disk of Nebra, sun chariot, gold hats). With the prediction of the solar eclipse this methodology reached its (preliminary) climax. In our opinion Thales not only took over the knowledge about the date of the solar eclipse from the north, but also the program behind it. On the other hand, this new offer of the explanation of the world had to compete with the religions. Thales lived in what Jasper (1955) called “die Achsenzeit”. For this time of religious changes we were able to point out the failure of the traditional connections of stars, moon and sun as representatives of the gods for astronomical reasons. Astronomical observations undermined religiously exaggerated astral connections that suddenly no longer applied. As a consequence, monotheistic trends could evolve. An alternative to these was the complete rejection of religions and the turning to a rational explanation of the world. In our opinion there was already a scientific methodology in the Nordic Bronze Age, but only the (temporal and spatial) coincidence of this methodology at Thales with the crisis of religions in the Achsenzeit led to the birth of philosophy and science as independent variables.
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Thales und das Geld, NAC 40 (2011)
In den letzten Jahren lässt sich ein verstärktes Interesse an der Frage nach der Entstehung des Münzgeldes und dessen rapider Verbreitung innerhalb der griechischen Welt feststellen. Dabei sind, neben Fragen zu den Gründen für diese Entwicklung, besonders ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft im Vordergrund gestanden. 1 In diesem kurzen Aufsatz soll aber nicht ein weiteres Mal über die Gründe, welche zur Einführung von Münzen geführt haben könnten, spekuliert und auch nicht über die sozialen Umwälzungen in diesem Zusammenhang referiert werden, sondern es soll darum gehen, eine einzige, wenn auch fundamentale, mögliche Auswirkung der Einführung des Münzhandels genauer zu beleuchten. Eine These, die trotz des erwähnten Interesses der letzten Jahre nur selten 2 aufgegriffen wird, obwohl sie schon in den 60er und 70er Jahren formuliert wurde, dass nämlich die Einführung und rapide Ausbreitung des Münzhandels auch einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung der griechischen Philosophie und damit auch der Wissenschaft im heutigen Sinne überhaupt geleistet habe, denn es ist schon eine bemerkenswerte Tatsache, dass Münzprägung und Philosophie an demselben Ort entstanden und letztere der ersteren in zeitlich sehr kurzem Abstand folgt. Als Vater dieser These darf mit Recht der deutsche Philosoph Alfred Sohn-Rethel genannt werden, auch wenn sich bereits bei Thomson einige Gedanken in diese Richtung finden. 3 Die Untersuchung soll dabei folgenden Verlauf nehmen: Ich werde als erstes kurz Sohn-Rethels These darlegen, darauf folgt ein Überblick zum Auftreten der ersten Münzen, und im Folgenden soll Thales, der Vater der Philosophie, behandelt werden.
Die Finsternisvorhersage von Thales aufgrund der mitteleuropäischen bronzezeitlichen Astronomie
Nuncius Hamburgensis 28. Hg. von Gudrun Wolfschmidt. Hamburg: tredition. S. 378- 399, 2014
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Claas Lattmann: Mathematische Modellierung bei Platon zwischen Thales und Euklid
Mathematische Semesterberichte, 2019
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Die Sicherung Eines Antiken Stadttors Bei Aeneas Tacticus. Quelle Und Modelle
ИСТРАЖИВАЊА
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