Fundraising: Von Mäusen und Mobilisierung (original) (raw)
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Mobilisierungsansätze in der Transformationsforschung
Zunächst soll die Bedeutung der beiden Begriffe im Titel dieses Beitrags skizziert werden. Mobilisierungsprozesse (oder gleichbedeutend: Mobilisierungen) sind Prozesse, in denen kollektives politisches Handeln entsteht. Der Begriff der Transformation wird in der Literatur unterschiedlich und sehr oft auch unklar definiert (vgl. zusammenfassend Merkel 2010: 62-66; Kollmorgen 2006). Nach Kollmorgen (2006: 19) ist unter anderem eine radikale gesellschaftliche Umwälzung erforderlich, um von Systemtranformation sprechen zu können. Entsprechend den Zielsetzungen dieses Handbuchs soll hier ein solcher enger Transformationsbegriff verwendet werden. Wie wichtig sind Mobilisierungen bei Transformationsprozessen? Zumindest haben Mobilisierungen bei der Transformation kommunistischer Staaten 1989/90 eine bedeutsame Rolle gespielt: "mobilizations from below against authoritarian governance have usually functioned as both a first and neces- sary step in the transition from dictatorship to democracy" (Bunce/Wolchik 2010: 31; vgl. Kollmorgen 2006: 11; Beissinger 2002). Es lohnt sich also, die Rolle von Mobilisierungen bei Transformationsprozessen genauer zu untersuchen. Mobilisierungen spielen keine oder eine weit geringere Rolle bei Transformationen von oben, die also durch Staatsstreiche oder interne Machtkampfe von Regimen zustande kommen. Diese werden im folgenden Beitrag nicht behandelt. Dieser Beitrag befasst sich mit drei Fragen: (1) Unter welchen Bedingungen kommen Mobilisierungen zustande? (2) Wenn Mobilisierungen zustande gekommen sind, welche Rolle spielen sie bei Transformationen? (3) Abschlie6end werden die hier diskutierten Ansätze am Beispiel des Zusammenbruchs der ehemals kommunistischen Staaten illustriert.
MESSUNG SOZIALER MOTIVATION. Eine Kontroverse
Messung sozialer Motivation, 2000
Georg Lind: Zur Messung sozialer Motivation in der BIJU‐Studie Jürgen Baumert, Olaf Köller, Kai‐Uwe Schnabel: Schulformen als differentielle Entwicklungsmilieus ‐ Eine ungehörige Fragestellung? Schriftenreihe des BfW Nr. 16
Organisierung und Mobilisierung im akademischen Kapitalismus
2019
Die Beschaftigungsbedingungen von Wissenschaftler*innen im akademischen Mittelbau im weiteren Sinne sind uberwiegend gepragt durch eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen – durch einen extremen, politisch inszenierten Wettbewerb auf Quasi-Markten einerseits (‚akademischer Kapitalismus‘) bei gleichzeitigem Weiterbestehen ‚feudaler‘, also stark personaler Abhangigkeiten von den ihre kleinen Furstentumer verwaltenden Professor*innen. Wahrend uber die Problemexistenz zumindest unter der Mehrheit der regular meist auserst kurzfristig befristet Beschaftigten Einigkeit besteht, sind die Ansatze kollektiver Interessensartikulation schwach und fragmentiert. Der Aufsatz analysiert daher die Handlungsbedingungen und insbesondere die Handlungsrestriktionen, mithin die strukturellen Hindernisse fur kollektive Interessensartikulation und Mobilisierungserfolge aus Sicht der Sozialen Bewegungs- und der Protestforschung. Protestforderlich scheinen in diesem Feld strukturelle Spannungen (Konflikte...