Wie Absenz zur Präsenz entsteht - Botho Strauß inszeniert von Luc Bondy (original) (raw)
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Über den Umgang mit der multikulturellen Gesellschaft im Werk von Botho Strauß
Wer hat Angst vor Multikulturalität? Erfahrungen und Vorstellungen in der deutschen und polnischen Kultur. Marek Zybura zum 65. Geburtstag, 2022
In dem Beitrag wird die Darstellung der Multikulturalität im Gesamtwerk von Botho Strauß analysiert. Es wird nachgewiesen, dass sich der Autor mit dieser Problematik kontinuierlich seit Mitte der 1970er Jahre auseinandersetzt. In den Fokus seiner Prosa und Essayistik geraten vor allem muslimische Einwanderer in der Bundesrepublik. Zum Gegenstand seiner Kritik wird nicht nur die deutsche Ausländerfeindlichkeit, sondern auch die Ideologisierung der Multikulturalität in Deutschland.
Ästhetik der Abwesenheit. Vom Verschwinden des Körpers aus dem Musiktheater
in: Seiltanz. Beiträge zur Musik der Gegenwart 9, Oktober 2014, S. 29–39
Im Umfeld jener Entwicklungen, die Hans-Thies Lehmann Ende der 1990er Jahre unter dem Stichwort des »postdramatischen Theaters« diskutiert hat, lässt sich im Musiktheater die Tendenz beobachten, den als Träger des Geschehens fungierenden Körper des Performers aus dem Arsenal theatraler Erfahrungsgegenstände zu entfernen. Im Rahmen der Ausführungen wird der Begriff der »Abwesenheit« im Anschluss an Gerald Siegmund zur Bezeichnung der Arbeit mit solchen Leerstellen eingesetzt. An drei auf unterschiedlichen Musiktheatertraditionen fußenden Beispielen aus dem Zeitraum von 1987 bis 2007 – »hm für zwei klavierSpieler, zwei percussionisten, einen beleuchter« von Hans-Joachim Hespos (1987), »Tragödia (Der unsichtbare Raum)« von Adriana Hölszky (1996–97) und »Stifters Dinge« von Heiner Goebbels (2007) – wird aufgezeigt, inwiefern der Bezug auf den Gedanken der Abwesenheit jeweils im Gefüge spezifischer wahrnehmungsästhetischer Überlegungen lokalisiert ist und auf eine den Kriterien der jeweiligen Personalstilistik untergeordnete Aktivierung des Rezipienten zielt.
Absenz, Präsenz und Ready Made.
Le Sacre du Printemps wurde nach seiner Uraufführung im Jahr 1913 zu einem Emblem der Moderne. Was macht dieses Faszinosum bis heute aus? Vielleicht ist es der Topos der Auserwählten, des jungfräulichen Opfers, der seit der antiken Tragödie (anti-)zyklisch im Theater und in der Kunst verhandelt wird. Doch wie wird die Opferung, der Tod auf der Bühne inszeniert und welche Verweise auf kulturelle Praktiken und gesellschaftliche Ordnungen lassen sich dabei erkennen? Und wie und als was wird schließlich heute der Opfertod von zeitgenössischen Choreographen wie Raimund Hoghe, Xavier Le Roy oder Chris Haring in Szene gesetzt?
'Anwesende Abwesenheit'. Zur kommunikativen Konstellation des Dokumentarfilms
Auslassen, Andeuten, Auffüllen. Der Film und die Imagination des Zuschauers (Ed. Julian Hanich / Hans J. Wulff). München: Wilhelm Fink, 2012
Die Vorgänge des Auslassens und Auffüllens, des Evozierens und Imaginierens stellen sich im dokumentarischen Film anders dar als im fiktionalen und müssen daher spezifisch gefasst werden. Mir geht es in diesem Beitrag um eine besondere, dem Dokumentarfilm eigene Leerstelle, auf die sich Aufmerksamkeit und Vorstellungsvermögen, mithin die imaginativ-auffüllende Tätigkeit des Zuschauers richtet: die Leerstelle der unsichtbaren, weil in der Regel im Bild abwesenden Filmemacher. Diese ‚anwesende Abwesenheit‘ ist Teil der sozialen Situation, die durch die Filmarbeit geschaffen wird. Die sozialen Akteure im performativen Raum vor der Kamera interagieren auf verschiedene Art und Weise mit den unsichtbaren Filmemachern dahinter, oder zuspitzt formuliert: Die Interaktion von Gefilmten und Filmemachern ist notwendiger Bestandteil der kommunikativen Verfasstheit des Dokumentarfilms; das gilt sogar für beobachtende Ansätze, auch wenn deren Vertreter das vermeintliche Ideal vom Nichteingreifen in die profilmische Situation postulieren. Eine der Aufgaben der Rezeption ist es, eine Vorstellung des Filmemachers zu erlangen. Deutlich wird, dass sich in der dokumentarfilmischen Konstellation unterschiedliche soziale und kommunikative Rollen überlagern, wie insbesondere an SCHOTTER WIE HEU dargelegt wird, der daraus komische Effekte zieht.
Kodikas/Code. Ars Semeiotica, 2008
Neben den bekannten Formen der Kommunikation, wie sie von John Searle in den fünf Sprechakten Deklaration, Direktiv, Assertiv, Expressiv und Kommissiv klassifiziert wurden, gibt es „kommunikative Randphänomene“ wie mehr oder weniger unkooperative Kommunikation, Simulation, Manipulation, ‚Herbeireden‘, Selbstgespräche, Lüge und Selbstbelügung. Da diese Phänomene an der Peripherie des gewöhnlich als „Kommunikation“ Bezeichneten liegen, können sie von den üblichen Beschreibungsmechanismen nicht ohne weiteres erfasst werden. In dieser Arbeit werden Textstellen aus einem Theaterstück von Botho Strauß zum Anlass genommen, um kommunikative Randphänomene zu analysieren. Hierbei wird zum einen die von Emanuele Arielli entwickelte Theorie der Unkooperativität angewendet, zum anderen das von Roland Posner entwickelte semiotische Kommunikationsmodell, welches ausgehend von grundlegenden Zeichentypen die fünf Sprechakte von Searle formal erfasst. Dabei gelingt es einerseits, die Praxistauglichkeit beider Theorien in der Textanalyse zu demonstrieren, wobei einige theoretische Schwierigkeiten geklärt werden. Zum anderen kann exemplarisch die Bedeutung der kommunikativen Randphänomene für den dramatischen Schreibstil von Botho Strauß gezeigt werden. Die semiotische Kommunikationstheorie bewährt sich damit zugleich als eine Methode der Literaturwissenschaft.
Mimesis ans Verschwinden. Zu kar für Streichorchester (2008/09) von Mark Andre
Beitragsarchiv zur des Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung, Mainz 2016 – »Wege der Musikwissenschaft«,, 2017
Mimesis ans Verschwinden. Zu kar für Streichorchester (2008/09) von Mark Andre in: Beitragsarchiv zur des Internationalen Kongresses der Gesellschaft für Musikforschung, Mainz 2016 – »Wege der Musikwissenschaft«, hrsg. von Gabriele Buschmeier und Klaus Pietschmann [http://schott-campus.com/gfm-jahrestagung-2016\], Mainz 2017 [Schott Campus, urn:nbn:de:101:1-201709274436]
Illuminat und Dunkelmann. Die Poetik des Oxymorons bei Botho Strauß
Literatur für Leser, 1998
br. DM 148.-* Die Bibliographie dokumentiert chronologisch, welche literarischen Werke deutschsprachiger Autoren der westlichen, nichtsozialistischen Länder in der DDR und zum anderen von DDR-Autoren in der alten Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz in den Jahren von 1949 bis 1989 veröffentlicht wurden.