Die Geburt der Ideologie aus dem Wesen des Leidens (original) (raw)

Die Geburt der Dispositivtheorie aus dem Geiste der Ideologiekritik

Andreas R. Becker, Doreen Hartmann, Don Cecil Taylor & Andrea Nolte (eds.): Medien - Diskurse - Deutungen. Dokumentation des 20. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloquiums. Marburg: Schüren, pp. 150–157, 2007

Alles beginnt mit dem inzwischen legendären Interview, das der Cinéthique-Gründer Gérard Leblanc mit den TelQuel-Redakteuren Marcelin Pleynet und Jean Thibaudeau führte und im März 1969 veröffentlichte. 1 Pleynet bestreitet darin die ideologische Neutralität der Kamera, da diese in der Tradition der Renaissanceperspektive stehe und ihre Raumkonstruktion dem "humanistischen Ideal" der Renaissance entspreche. Inspiriert ist diese Idee zum Teil von den kunstsoziologischen Arbeiten Pierre Francastels, der sich in mehreren Essays bemühte, den sozio-psychologischen Wert von Raum-Zeit-Konstellationen in Kunstwerken bestimmter Epochen zu analysieren. Sein Argument besteht darin, dass es sich bei perspektivischen Raumkonstruktionen nie um Nachahmungen der Wirklichkeit handele, sondern um relationale Zeichensysteme, die relativ zu einer bestimmten Epoche stünden. 2

Buddhismus – vom Aufheben des Leidens

Einblicke Durchblicke Ausblicke, 1995

Buddhismus-vom Aufheben des Leidens Schattentheater in Indonesien Ozeanien Ozeanien-die andere Seite der Welt malanggan-Figuren von Neuirland Lebendiges Museum

Der Ort der Kritik. Zur diskursanalytischen Kritik des Leidens

Theorie und Praxis der Diskursforschung, 2019

Kritisch soll die Wissenschaft sein und die Diskursforschung erst recht. Zumindest ist dies der Anspruch vieler DiskursforscherInnen, auch derjenigen, die sich nicht explizit auf einen Ansatz stutzen der das Adjektiv ‚kritisch‘ oder ‚critical‘ im Namen tragt. Doch was bedeutet das uberhaupt: Kritik?

Ideologien und Kännchen

Humboldt-Universität zu Berlin eBooks, 2019

Die Gestaltung der Dinge erhielt in der planwirtschaftlich organisierten DDR den Rang einer Staatsaufgabe und folgte der Prämisse, das sozialistische Lebensgefühl widerzuspiegeln und zu beeinflussen. Ökonomisches Zweckdenken in ideologischer Auslegung und kulturelle Legitimation durch traditionelle ästhetische Normensysteme charakterisierten die Produktkultur. Praxis und Theorie des Gestaltens waren dabei oftmals von Ambivalenzen geprägt, unterlagen einem Bewertungswandel und gerieten zum Politikum. Alltägliche Gegenstände wie das Kaffeekännchen der Gastronomieserie "rationell" wurden zur umkämpften Bastion der unterschiedlichen Gestaltungsgrundsätze. Das "rationell"-Kännchen wurde 1969/70 von Margarete Jahny und Erich Müller entworfen. Innerhalb der Produktkultur der DDR nahm es eine originäre Stellung ein und ist sicherlich in jeder Sammlung, die sich der Alltags-und Kulturgeschichte Ostdeutschlands widmet, zu finden. Als Teil des am meisten verbreiteten Porzellangeschirrs in öffentlichen Einrichtungen der DDR ist es ein Repräsentant der industriellen Alltagskultur der 1970er und 1980er Jahre. Im folgenden Beitrag wird die Objektgeschichte des Kännchens, von der Genese der Form und des Dekors über die Produktion und Distribution bis hin zur Musealisierung, dargelegt. Widersprüche zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Produktgestaltung der DDR werden offenkundig. Dabei handelt es sich nicht um eine bloße "Trivialanthropologie" des "rationell"-Kännchens. Im Ergebnis steht vielmehr eine Schärfung des reflexiven Blicks auf die Ästhetik des Alltäglichen und deren weiterreichende Bedeutung, der sich die Autorin im Rahmen eines Dissertationsprojektes widmet.

Ideologiekritik jenseits vom Paternalismus

Mein Anliegen in diesem Vortrag ist zu zeigen, warum wir gerade vor dem Hintergrund der neuen Konzeptualisierungsversuche Luc Boltanskis und Axel Honneths der Kritischen Gesellschaftstheorie eine Re-Aktualisierung des Programms der Ideologiekritik brauchen. Diese Re-Aktualisierung sollte einerseits an dem Ideologieverständnis der älteren Frankfurter Schule anknüpfen können, wonach Ideologie falsches Bewusstsein ist, das partikulare Machtansprüche sowie Unterdrückung und Exklusion von sozialen Akteuren und Gruppen legitimiert. Die Identifikation von und die Kritik an sozialen Pathologien der Unterdrückung, der Marginalisierung und der Verdinglichung von Menschen ist letztlich nur dann möglich, wenn Rechtfertigungsordnungen als falsch zurückgewiesen werden können, die diese Pathologien kaschieren oder normalisieren.

Das Subjekt des Leidens

What does it mean to be in pain and to express pain? Is there a difference between the experience of pain and the experience of suffering? How do human subjects relate to and comport themselves towards their feelings of pain and sufferance? How can and should human subjects relate to and comport themselves towards the suffering of other persons? This article suggests that the traditional (Cartesian) conception of an egological subject which reflects on its own suffering as a cogitatum is not only philosophically problematic, but that it easily leads to behavior in which the pathos of suffering is denied. The conception of the suffering subject should not be imposed upon, but rather derived from a phenomenological description of the experiences and expressions of pain and suffering, passion and compassion. Taking into account that the experience of human suffering is both passive and active, and that any activity of the subject presupposes here a relation to the pain it passively endures, it becomes increasingly clear that this relation cannot be a matter of a distanced, unaffected attitude or position. Similarly, compassion with somebody else’s sufferance cannot mean that my feeling for the other is conditioned by my representation of his or her pain.

Kritik als Ideologie

Prokla, 2017

Der Topos der korrupten " Eliten " ist so fest im populistischen Diskurs verankert, dass sich die Frage nach seiner realen Entsprechung zu erübrigen scheint. Mit der Anklage sich selbst bereichernder Führungs-, Besitz-und Deutungsschichten wird ebenso Politik gemacht wie mit der Gegeninstanz "Volk", die ideologisch sozial Benachteiligte, die politische Gesamtheit und eine nationale Gemeinschaft verschmilzt. Sollten sich allerdings in den letzten Jahrzehnten Marktliberalismus und Pluralismus bzw. Inklusionsansprüche zu einem " progressiven Neoliberalismus " (Nancy Fraser) ergänzt haben, lohnt es in mindestens einer Hinsicht doch nach der Realität der Eliten zu fragen: nach den Privilegien, die im globalen Kapitalismus gerade Linksintellektuelle genießen, nach den Grenzen ihrer oft gut bezahlten Opposition – und danach, inwiefern ihre Tätigkeit die kritisierte Machtordnung nicht vorwiegend stabilisiert. Der Text versucht anhand jüngerer (seit 2008 leicht rückläufiger) Debatten um "Kritik" als solche vor allem das Problem genauer bestimmen, um seine praktische Bearbeitung denkbar zu machen. Eine vom PDF leicht abweichende Version dieses Texts ist in der Prokla 188 erschienen, die auch sonst die Lektüre lohnt. Und es gibt Anlass zu einer Zusatzbemerkung: Kurz nach Publikation wurde entschieden, dass der im Artikel erwähnte Exzellenzcluster Normative Orders in Frankfurt am Main (ein Fußnoten-Zuordnungsfehler im Prokla-Text ist im PDF korrigiert) nicht verlängert wird. Das tut mir trotz aller Kritik für alle Beteiligten leid!

Sinn, Unsinn, Widersinn des Leidens

2010

Sinn, Unsinn und Widersinn des Leidens Eigenartig scheint sie schon zu sein…-die faktische Entwicklung des heilsgeschichtlichen Dialogs der Menschheit über die Zeit hindurch mit Gott. Warum eigenartig? Zu Beginn von Menschsein überhaupt, am archimedischen Punkt des Aufbruchs der Menschheit 1 , an dem Zeitpunkt der Trennung der Entwicklungslinien der ersten "homines" von den restlichen Primaten, war der Mensch wohl dadurch Mensch, dass er als erstes irdische Lebewesen überhaupt religiöse Akte vollbracht hat. Vielleicht ist es kein Zufall, wenn sich die ältesten menschlichen Artefakte-Malereien in dunklen Grotten und Höhlen vor ca. 17.000 Jahren-den Ausgestaltungen eines Jenseits widmen; unsere archaischen Urahnen haben sich das Jenseits wohl durch Dunkelheit, Rituale u.ä. induzierte Visionen an solchen "heiligen Orten" entsprechend primitiv i.S. der ewigen Jagdgründe vorgestellt 2. Was mag wohl damals der Inhalt der ersten Religionen gewesen sein?! Annehmbar scheint die These, dass zumindest zwei Konstituentien unabdingbar waren: a) die Existenz eines Göttlichen, das aufgefächert sein konnte in mehrere hypostasierte Gottheiten, je nach ihrem Grad der Widerspiegelung der innerlich erfahrenen Unendlichkeit und Unverfügbarkeit resp. Macht, und b) die faktische Distanz des Menschen zu einem ersehnten paradiesischen Zustand, also die zutiefst existentielle Erfahrung der Nicht-Göttlichkeit und Gefallenheit, Auslieferung bzw. Verlorenheit des Menschen. Der damit implizierte Modus der Differenz des Ur-Menschen zu Gott ist wichtig: formal kann unterschieden werden zwischen einer simplen positiven Differenz, die den Menschen als Nicht-Gott positiv Mensch sein lässt, sowie einer negativen Differenz 3. Sie ist zutiefst verbunden mit der Erfahrung des Leidens an Sünde, Schuld und Tod. "Eigenartig"-um an den Anfang zurück zu kommen-ist dabei, wie religiös gewordene Primaten mit dieser negativen Grunderfahrung umgehen: meist kapitulieren sie vor dem Leiden, indem sie etwa höheren Gottheiten Opfer darbringen 4 , also das eherne Gesetz des Todes und der Vernichtung akzeptieren und ihm sogar dienen. Opfer impliziert ihrem Wesen nach eine Vernichtungstat: etwas "Niedriges" wird zugunsten eines "Höheren" geopfert. Das Motiv des Opfers ist eine Besänftigung der Gottheit, indem der Negativität des faktischen Daseins entsprechend Tribut gezollt wird. Der opfernde Mensch akzeptiert und vollzieht die Negativität seiner ontologischen Differenz, um dem Schöpfer der negativen Differenz zu gefallen und an seiner Macht teilzuhaben. Das setzt voraus, dass er die "be-opferte" Gottheit als Schöpfer dieser Differenz situiert. Oder er opfert, um von der Negativität erlöst zu werden. Doch auch in diesem Fall vollzieht sich die Erlösung von der Negativität eben durch diese Negativität hindurch: wird vom Tod durch den Tod erlöst?! Der heilsgeschichtliche Dialog vollzieht sich bis zum Auftreten und Wirken Jesu immer mehr in Richtung einer pessimistischen Resignation und Kapitulation vor dem Leiden an der Negativität der ontologischen Differenz. Negativ-dialektische, gnostische Konzeptionen durchziehen bereits die vedische und arische Religion sowie den Hinduismus, später halten sie Einzug in mythologische Weltdeutungen. Da der faktisch negative Widerspruch nicht vereinheitlicht und harmonisiert werden kann, scheint alles Leiden einem dunklen und widersinnigen Urgrund zu entspringen; oder es bleibt grundloser und sich selbst gründender Widersinn. 1 Der archimedische Punkt ist ein Punkt, der sowohl zum sichtbaren Bild gehört als auch außerhalb des Bildes liegt: so ist der Aufbruch der Menschheit sowohl ein historisches Faktum als auch von ganz-menschheitlicher Bedeutung, die sicher nicht auf den singulären Zeitpunkt t=0 reduziert werden kann. Was damals faktisch geschah, als der Mensch durch seinen existentiellen Bezug zu Gott Mensch geworden ist und das SCHLEIERMA-CHERsche "Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit" oder die SPANNsche "Rückverbundenheit" entwickelt hat, besitzt Konsequenzen für das Netzwerk der gesamten Menschheit. Eben daraus resultiert die ätiologische und typologische Bedeutung von Gen 2,4b-3,24. 2 Ein interessantes Indiz für die Plausibilität dieser Hypothese sind gemalte Quadrate der steinzeitlichen Menschen, die aufgrund der Realitätstreue zu ihren Visionen diese zusammen mit den anderen Inhalten abgebildet haben; die Quadrate sieht man meist bei Halluzinationen, die durch neuronale Prozesse im Neokortex bei ständiger Dunkelheit etc. ausgelöst werden. 3 Wird die Unterscheidung zwischen Endlichkeit, Limitation, Privation einerseits und Negation, Gefallenheit, Verlorenheit andererseits vernachlässigt, resultieren leicht negativ-dialektische Theodizee-Konzeptionen, nach denen Leiden durch doppelte Negation überwunden wird. Vgl. Thiede, Werner: Der gekreuzigte Sinn. Eine trinitarische Theodizee, Gütersloh 2007: Endlichkeit wird negativ und nicht als Gott gewollt verstanden (244f). Sie wird-im Unterschied zu PANNENBERG und SÖLLE-als zu überwindende mit PAULUS gefasst und als "malum metaphysicum" mit LEIBNIZ (245). Die "theosis" und Vergöttlichung des Menschen bleibt das Ziel der Schöpfung, also "Theonomie" und keine Heteronomie als Zeichen der negativen Vergänglichkeit (245). 4 Zur genealogischen Darstellung des Opferbegriffs lese man die detaillierte Untersuchung von Negel, Joachim: Ambivalentes Opfer. Studien zur Symbolik, Dialektik und Aporetik eines theologischen Fundamentalbegriffs, Paderborn 2005. Schön herausgearbeitet wird die Ambivalenz des Opferbegriffs: "Liebe, Tod und Opfer stehen nicht nur gegeneinander, sondern in einem paradoxen Verhältnis auch zueinander." (579). Freilich wird der positive Liebescharakter des Opfers exklusiv im Opfertod Jesu offenbar; das Liebesmotiv ist ein christliches Spezifikum (siehe bes. den Hebräerbrief): "Liebe, die erlöst, ist ohne Opfer nicht zu denken." (580). Da Erlösung sich nur dadurch ereignen kann, dass sich der Erlösende auf die Situation des zu Erlösenden einlässt, wird Gott selber Mensch-um "Anteil" zu nehmen "an der prekären Situation der zu Erlösenden" (580). Es waltet eine faktische, keine seinsnotwendige Dialektik im Opferbegriff: "Opfer und Erlösung sind in widersprüchlicher Weise aufeinander bezogen: Erlösung wäre erst, wo Erlösung vom Opfer; Erlösung ist, wo Erlösung durch das Opfer." (582). Mit der sog. Offenbarungsreligion des Christentums scheint sich eine innovative Deutung zu etablieren 5 : die Negativität des Todes ist nun-in Anlehnung an PANNENBERG-antizipatorisch besiegt. Das faktische Leiden etwa des jüdischen HIOB, das letztlich nicht gedeutet werden kann, sondern mit Martin BUBER im sprichwörtlichen "jüdischen Trotz"-"Trotz" allem steht der Mensch zu Gott-endet, wird mit einem finalen Sinn versehen: nicht nur ein blinder und "trotziger" Gehorsam gegenüber Gott, sondern das Tor zum ewigen Leben scheint der "Lohn" des Opfers zu sein 6. Dadurch erfolgt wahre Erlösung vom negativen Tod-und der Ursprung des Leidens scheint in den Hintergrund getreten zu sein angesichts des Fokus auf seine Überwindung. 7 Das ändert sich freilich im Lauf der christlichen Geschichte. Bereits AUGUSTINUS scheint angesichts der Belagerung von Karthago zu resignieren, doch kommt es ihm nicht in den Sinn, Gott einen Vorwurf zu machen. Der Dank gegenüber Gott steht nach wie vor im Vordergrund. Auch Martin LUTHER leidet v.a. an der Angst vor göttlicher Verwerfung, doch setzt er wie selbstverständlich den Menschen als Grund des Leidens voraus-Anthropodizee charakterisiert den Versuch der Rechtfertigung des Menschen vor Gott 8. Erst später kommt LEIBNIZ dazu, als Kerngedanken der natürlichen Theologie-seit dem Mittelalter als "Theodizee" betitelt-die Frage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts des Leidens vor dem Forum aufgeklärter menschlicher Vernunft herauszuarbeiten 9. Eben das ist das "Eigenartige": der einst demütige Mensch identifiziert sich zunächst fatalistisch mit dem Leiden als Sackgasse des Todes i.S. der Endstation seiner Existenz, um dann christlich erlöst vom Leiden mit Gott ins Gericht zu ziehen. Das Vorbild des "Lammes, das zum Schlachten geführt wird" und sein Mund nicht auftut, ist passé-trotz aller Legitimität einer rationalen Deutung und existentiellen Hermeneutik des Leidens sollte auf den Ursprung der Theodizee-Frage verwiesen werden. Da Gott notwendiger Ziel-Grund (also nicht nur eine simpel bewirkende oder zulassende Ursache) des Leidens zu sein scheint und Gott selbst widersinnig zu werden droht, insofern sich seine Eigenschaften der Güte, Gerechtigkeit und Allmacht zu widersprechen scheinen 10 , konzentriert sich Philosophie darauf, aus dem faktischen Leiden ein notwendiges Leiden zu machen. Dadurch macht sie aus der vermeintlichen Notwendigkeit des Leidens und des Todes das formale Prinzip der Negation bzw. der Vernichtung ein ebenso vermeintliches Basiselement: ist der Widerspruch des Leidens in der Welt notwendig, so ist der notwendig "zu vergöttlichen" und betrifft auch den göttlichen Urgrund 11-das scheint fast eine Rückkehr zu todgeweihten mythologischen Ur-Religionen zu sein, indem sich der Mensch dem Tod unterwirft. Nihilistisch-skeptische Positionen, die Verabsolutierung der Negativität, die Kapitulation vor dem Tod, die negative Trennung des Denkens vom Sein, von Subjekt und Objekt, sind die traurige Konsequenz einer kritischen Rationalität als Deckmantel eines am Leiden erkalteten menschlichen Herzens. Daher soll im Folgenden Sinn, Unsinn und Widersinn des Leidens "logisch" und "ontologisch-existentiell" skizziert werden. Das erlaubt eine Zu-und Einordnung gängiger Konzeptionen. Eine philosophische Theodizee kann durch eine philosophische Anti-Theodizee widerlegt bzw. eine Patt-Situation zwischen beiden erreicht werden. Eine Lösung scheint eine spezifisch theologische Theodizee zu bieten, die auf faktisches (und nicht notwendiges) Leiden faktisch mit dem Hinweis auf die faktische Überwindung des Leidens reagiert, dem "ex post" ein Sinn zuerkannt werden...