Literarische Einbettung von Fachsprachlichkeit als Herausforderung für den Übersetzer [Wienen, Ursula (2017): „Translation von Fachsprache in literarischen Texten. Ein deutschromanischer Vergleich“. (Hermeneutik und Kreativität. Band 5) St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag. 490 S.] (original) (raw)
Related papers
[1988] Fachsprache und Übersetzen. Psycholinguistische Dimensionen der Fachsprachenforschung
1988
Fachsprache und Fachübersetzen. Psycholinguistische Dimensionen der Fachsprachenforschung 1. Fachsprache im Übersetzungszusammenhang Systematisch lassen sich vier größere Bereiche fachsprachlichen Handelns unterscheiden: die fachbezogene Kommunikation, das Lehren und Lernen fachsprachlicher Fähigkeiten, die Terminologiearbeit und das Fachübersetzen. In der Praxis fachsprachlicher Tätigkeiten sind diese Bereiche allerdings eng miteinander verbunden und aufeinander bezogen. So schaltet sich der Fachübersetzer mit seiner spezifischen Arbeit in den Prozeß der fachlichen Kommunikation ein und macht diese unter bestimmten Bedingungen überhaupt erst möglich; auch der Terminologe unterstützt durch seine Normierungsentwürfe die fachliche Kommunikation; der Fachübersetzer benötigt für die Lösung seiner terminologischen Verstehens-und Produktionsprobleme ebenfalls den Terminologen, in erster Linie allerdings für eine deskriptive Analyse; bei dem Bemühen schließlich, sich ein neues Fachgebiet zu eröffnen, wird der Fachübersetzer auch zum Fachsprachenlerner. Bei all diesen Verflechtungen sind die vier fachsprachlichen Handlungsbereiche hinsichtlich der Perspektive, unter der Fachsprache jeweils gesehen wird, deutlich voneinander unterschieden. Die angelsächsische Fachsprachenforschung ist fast ausschließlich durch das Unterrichtsinteresse geprägt. Fachsprache und fachsprachliche Kommunikation werden modelliert und untersucht, um einen erfolgreichen Fachsprachenunterricht zu ermöglichen (cf. Swales 1985; Trimble 1985; Widdowson 1979). In deutschsprachigen Arbeiten nimmt die fachsprachliche Kommunikationswelt eine eigenständigere Position ein (cf. Hoffmann 1985; Mohn/ Pelka 1984). Man scheint grundsätzlicher daran interessiert zu sein, unter welchen Bedingungen und mit welchen Ausprägungen Fachkommunikation stattfindet. Unterrichtsbezüge sind nicht unbedeutend, treten aber doch etwas in den Hintergrund (cf. Beier 1980; Fluck 1985; Sprissler 1987). Diese Vorbemerkungen sollen anklingen lassen, daß die Untersuchung von Fachsprache(n) vielfältig und facettenreich ist. Es gibt nicht den einen wahren Weg. Es gibt unterschiedliche fachsprachliche Handlungsbereiche und Handlungsinteressen, und diese geben dem weiteren Vorgehen die entscheidende Orientierung. Wenn ich mich hier nun zu Fachsprache(n) äußere, so tue ich dies aus der Sicht des Fachübersetzens und der Übersetzungswissenschaft.
trans-kom, 2015
In this article, I take a cognitive translational perspective on the field of specialised translation. To give a brief overview of the field of cognitive translation studies, I will, in a first step, survey the three cognitive scientific paradigms of symbol manipulation, connectionism and situated cognition and I will discuss the influence of these three paradigms on the development of cog-nitive translation studies. The currently dominating cognitive scientific paradigm of situated cognition and the corresponding translational theory of situated translation (Risku 2004) will then serve as a starting point for developing the Cologne Model of the Situated LSP Translator, which aims to give a comprehensive account of the relevant factors influencing the LSP transla-tor’s cognitive performance in real-world translation settings. While discussing the structure and relevant components of the model, I will illustrate potential areas of application as well as pos-sible research perspectives that can be derived from it. The model as presented in this article is in an early draft stage and hence, critical feedback is very welcome.
Literaturübersetzen als translatorisches Handeln (2011)
Vortrag, Tartu, Herbst 2011; korrigierte Fassung im Druck erschienen 2014] 1. Verallgemeinerndes zum Verhältnis von Translations-und Literaturwissenschaft Übersetzte literarische Texte sind u. a. die Grundlage weltliterarischer Kommunikation, das ist eine Binsenweisheit. Denn wer schon wäre im Stande, zumindest alle herausragenden Werke, um die es im Gespräch über Weltliteratur allen Kanonverwerfungen zum Trotz nach wie vor geht, (vgl. Lamping: 2010) in ihrer jeweiligen Originalfassung zu lesen? Das Gilgameschepos, die Bibel, Homer, Ovid, die isländischen Sagas, das Nibelungenlied, Dante, Shakespeare, Cervantes, Moliere, Goethe, Puschkin, das Kalevala, Strindberg -oder um einige neuere Namen aus der Liste der Nobelpreisträger zu nennen: Kertész, Mahfus, Miłosz, Kenzaburo Ôe, Orhan Pamuk, Saramago, Seferis, Jaroslav Seifert … (vgl. Lamping/Frieling: 2006). Wie immer man es drehen und wenden mag: Wer als einzelner Leser fremde Literatur in ihrer ganzen Vielfalt kennen lernen will, der kommt ohne die Vielzahl der Übersetzungen nicht zu Rande. Die immense Bedeutung der Übersetzungen für unser literarisches Leben kontrastiert mit dem Mauerblümchendasein, das diese übersetzten Texte in der Welt der Wissenschaften führen, vor allem wenn sie nicht aus jener Handvoll alteuropäischer Sprachen übersetzt wurden, die zumindest von den Komparatisten beherrscht werden. Wer aber ist in der akademischen Welt zuständig für die aus dem Estnischen, Lettischen, Litauischen, Finnischen, Weißrussischen, Ungarischen, Rumänischen, Albanischen, Koreanischen, Japanischen -für die aus all diesen Kelletat