Rezension: Ulisse Doga: „Von der Armut am Geiste.“ Die Geschichtsphilosophie des jungen Lukács. Bielefeld: Aisthesis, 2019. 376 S. (original) (raw)
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Seit der Erstpublikation von Georg Lukács’ Theorie des Romans im Jahr 1916 ist ein ganzes Jahrhundert vergangen. Wenige Werke waren in dieser Zeit Gegenstand so heftiger Debatten in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Die Theorie des Romans war maßgeblich und stilprägend für das linke Denken, für die Verbindung von existenzieller Erfahrung und Gesellschaftskritik – zugleich gilt sie als ein ‚romantisches‘ Frühwerk. In der jüngsten Gegenwart offenbart das Werk wieder eine beunruhigende Seite, die Anlass zur Diskussion bieten soll. Dem Band liegt die Arbeitshypothese zugrunde, dass der Theorie des Romans erneut eine krisendiagnostische, medien- und formtheoretische Relevanz zukommt, die bislang wenig beachtet wurde.
Solidarisch gegen Klassismus. Organisieren, intervenieren, umverteilen., 2020
The essay "Nieder mit der Sprossenwand!" by Olja Alvir critiques the concept of social mobility by drawing on personal experiences and broader societal narratives. The author reflects on the metaphor of the "sprossenwand" (climbing wall), symbolizing social ascent, and challenges its perceived value in a capitalist society. The essay highlights the contradictions inherent in the idea of upward mobility, where individuals are expected to outperform societal obstacles yet often remain marginalized, particularly migrants, people of color, and women. Alvir examines the historical roots of the narrative, tracing it back to the rise of industrial capitalism, and its reinforcement in modern media, such as reality shows and success stories of entrepreneurs. The critique extends to how social mobility is often measured, focusing on income and status rather than well-being, health, and satisfaction. Alvir argues that this focus perpetuates class divides by obscuring systemic inequalities. The essay concludes by advocating for the dismantling of these oppressive structures, suggesting that instead of striving for personal success within an unjust system, society should work toward collective justice and equitable access to resources for all.
AUFSATZSAMMLUNG 21-1 Aus dem Tempel und dem ewigen Genuß des Geistes ver-stoßen? : Karl Marx und sein Einfluss auf die Altertums-und Geschichtswissenschaften / hrsg. von Claudia Deglau und Pa-trick Reinard.-Wiesbaden : Harrassowitz, 2020.-VI, 449 S. : Ill. ; 25 cm.-(Philippika ; 126).-ISBN 978-3-447-11098-3 : EUR 124.00 [#7265] Was Marx betrifft, so ist die Literatur zu ihm bekanntlich Legion. Erst das vor einiger Zeit teils gefeierte Jubiläum seines 200. Geburtstags hat diese Men-ge weiter anschwellen lassen, wobei neben dem einen oder anderen ver-fehlten Versuch einer Aktualisierung vor allem eine konsequente Historisie-rung von Marx (und Engels) und deren Werken zu konstatieren ist. 1 Dies 1 Aus der neueren Marx-Literatur siehe Marx-Handbuch : Leben-Werk-Wirkung / Michael Quante ; David P. Schweikard (Hg.). Unter Mitarb. von Matthias Hoesch.-Stuttart : Metzler, 2016 [ersch. 2015].-IX, 443 S. ; 25 cm.-ISBN 978-3-476-02332-2 : EUR 49.95 [#4393].-Rez.: IFB 15-4 http://ifb.bsz-bw.de/bsz409977071rez-1.pdf-Interpretieren, um zu verändern : Karl Marx und seine Philosophie / Kurt Bayertz.-München : Beck, 2018.-272 S. ; 22 cm.-ISBN 978-3-406-72130-4 : EUR 24.95 [#5852]-Rez.: IFB 18-3 http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9178-Karl Marx : Politik in eigener Sache / Wolfgang Schieder.-Darmstadt : Theiss, 2018.-239 S. ; 22 cm.-ISBN 978-3-8062-3670-5 : EUR 29.95 [#5859].-Rez.: IFB 18-2 http://informationsmittel-fuerbibliotheken.de/showfile.php?id=8996-Marx und En-gels : Porträt einer intellektuellen Freundschaft / Jürgen Herres.-Ditzingen : Re-clam, 2018.-314 S. ; 22 cm.-ISBN 978-3-15-011151-2 : EUR 28.00 [#5851].-Rez.: IFB 18-2 http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9009-Marx : der Unvollendete / Jürgen Neffe.-1. Aufl.-München : Bertelsmann, 2017.-655, [32] S. : Ill. ; 24 cm.-ISBN 978-3-570-10273-2 : EUR 28.00 [#5563].-Rez.: IFB 18-1
Georg Lukács' Denken stellte für den orthodoxen Marxismus trotz seiner eindeutigen Positionierung für den Kommunismus immer auch ein Problem dar. 1 Nicht ohne Grund hat man Lukács' Geschichte und Klassenbewußt-sein zu den Gründungstexten eines sogenannten " westlichen Marxismus " gerechnet, und so kann es auch kaum verwundern, daß dieser Text, wenn ich nicht irre, in der DDR zu keinem Zeitpunkt aufgelegt wurde, obwohl dort Schriften von Lukács ansonsten zumindest am Anfang und dann in den letz-ten Jahren von Ende der DDR präsent waren. 2 Der Autor der vorliegenden Arbeit, 3 Erich Hahn, überrascht laut Klappentext mit dem Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit Lukács' Geschichte und Klassenbewußtsein, " dass die darin aufgeworfene Frage, ob und wie das Proletariat seiner historischen Rolle als revolutionäres Subjekt gerecht wer-den kann, von ihrer Aktualität nichts verloren hat. " Das ist einerseits vor al-lem dann überraschend, wenn man der Auffassung ist, daß es mit dem Proletariat als revolutionärem Subjekt schon lange vorbei ist, nachdem selbst eine Neuausgabe des berühmten Verdinglichungskapitels aus Lukács' Schrift den Verweis auf das Proletariat im Titel (auf dem Cover) wohlweis