Dechsel am Dachsberg – Experimente zur frühneolithischen Holzbearbeitung (original) (raw)
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Diedrichshagen – Eine frühkaiserzeitliche Produktionsstätte zur Eisengewinnung in Vorpommern
Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern, Jahrbuch 61, 2013 (2015), 137–196.
Mecklenburg-Vorpommern, Siedlung, frühe Römische Kaiserzeit, Eisengewinnung, Rennofen, Grubenofen, Grubenhaus, Keramik, Spinnwirtel, Eisenschlacke
Jahrbuch der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich 168, 2023
Im Hausruckwald südlich von Eberschwang fanden sich bislang drei Schlackenhalden der Eisengewinnung. Auf Grund von C14-Analysen von Holzkohlenproben können diese in das 5./6. Jh. n. Chr. datiert werden. Als Erzgrundlage für die Eisenverhüttung wurden lokal anstehende eisenreiche Limonit-Geoden bzw.-Nieren verwendet, wie sie im Nahebereich der Schlackenfundstellen vorkommen. Am Urhamerberg, wo sich in den Schotterablagerungen ebensolche Erze befinden, konnten im Gelände Pingenfelder ausgemacht werden. Diese unterscheiden sich klar von jenen des jüngeren Braunkohlebergbaues und könnten die Überreste frühgeschichtlichter Erzabbauschächte darstellen. Aus den Schlackenhügeln geborgene Schlackenfunde und Ofenüberreste lassen darauf schließen, dass zur Eisenverhüttung Rennöfen mit Schlackenabstich genutzt wurden. Die konischen Ofenschächte wurden aus einem mit Sand und Steinen gemagerten Lehm aufgebaut und hatten einen Innendurchmesser von rund 40 cm. Die künstliche Luftzufuhr erfolgte über zumindest eine in den jeweiligen Ofenschacht eingebaute Keramikdüse. Während des im Hauruckwald relativ effizient betriebenen Verhüttungsprozesses wurde die Schlacke nach außen in eine dem Ofen vorgelagerte Mulde abgestochen. Nachdem die Rennöfen unterhalb der Schmelztemperatur des Eisens betrieben wurden, sammelte sich im Ofengestell im Laufe jeder Verhüttungstätigkeit ein Eisenschwamm, die sogenannte Luppe, welche am Ende einer jeden Ofenreise aus dem Ofen geborgen wurde. Die in den Rennöfen hergestellten Eisenluppen bestanden den Analysen zur Folge sowohl aus weichem Eisen als auch aus härtbarem Stahl. Ebenso in den Schlackenhalden deponierte Schmiedeschlacken lassen darauf schließen, dass zumindest ein Teil der im Hausruckwald erzeugten Eisenluppen zu gebrauchsfertigem Schmiedeeisen ausgeheizt, also gereinigt und homogenisiert, wurde.