UN-Übereinkommen zur interna- tionalen Durchsetzung von Mediationsvergleichen (original) (raw)

Internationale Entwicklungen der Gerichtsnahen Mediation

2003

Internationale Entwicklungen der gerichtsnahen Mediation 1. Gerichtsnahe Mediation im Kontext der Annäherung von Rechtssystemen Im Hinblick auf die Entwicklung der verschiedenen Rechtssysteme kreist die Diskussion in Literatur und Praxis derzeit um ein zentrales Thema: die Annäherung (Konvergenz) der Rechtssysteme, egal ob in einem Land des angloamerikanischen (common law) oder des kontinental-europäischen Rechtssystems (civil law). Für das angloamerikanische Rechtssystem z.B. bedeutete dies ein Umdenken in Fragen des Zivilprozessverfahrens u.a. im Hinblick auf den Einsatz von Sachverständigen (Experten) oder die Einführung von "case management Sichtweisen". 1 Beiden Systemen ist allerdings eine Neuerung gemeinsam: die gerichtsnahe alternative Konfliktlösung, insbesondere die gerichtsnahe Mediation. Nicht die Annäherung der Rechtssysteme sollte das Diskussionsthema bilden, sondern die Entstehung einer globalen Form von Gerechtigkeit, einer informellen Justiz, einer kundenorientierten Bearbeitung von Konflikten. Sie wird alternative Konfliktlösung genannt, und ihre bekannteste Erscheinungsform ist die Mediation. Der Mediation ist kein fester Platz im Gefüge der Rechtssysteme zugeordnet. Sie findet sich dort, wo ein Bedürfnis nach ihr entsteht. Sie interagiert mit dem Rechtssystem, und insoweit sind beide voneinander abhängig-daher auch der Begriff der gerichtsnahen Mediation. Der Begriff der gerichtsnahen Mediation bezieht sich auf die Verbindung von alternativen Konfliktlösungsverfahren und den Gerichten. Zugleich spiegelt er den fließenden Übergang wider, der zwischen den beiden Verfahren besteht. 2. Vier Verweisungssysteme der gerichtsnahen Mediation Gerichtsnahe Mediation bezeichnet diejenige Mediation, die im Schatten der Gerichtsprozesse stattfindet. Je nach gerichtlichem Verweisungssystem variiert das 1 Ein klassisches Beispiel bieten die Lord Woolf Reformen in England an. Siehe L. A.

Gerichtsnahe Mediation rund um die Welt

Zeitschrift für Konfliktmanagement, 2007

DerFortsetzungsartikel möchte zu einer gemeinsamen Diskussionsgrundlage beitragen undAnregungen fürEntwicklungspotentiale geben. Nache iner begrifflichen Standortbestimmung gabT eil1einen Überblick über unterschiedliche Ansätze bezüglich des Zugangs zu Mediationund veranschaulichtemit Hilfeeines "Abakus" wesentliche Merkmaleund Unterschiede von gerichtsnahengerichtsinternen und gerichtsexternen-M ediationsprogrammen.E ntwicklungen in Australien, Deutschland und den USAvergleichend, vertieft Teil2dasT hemag erichtliche Verweisungspraxisund spricht in diesem Zusammenhang auch aktuelleR egulierungstendenzen an. I. Gerichteals "Türöffner"für Mediation Im erstenT eil 1 wurdenv ierM odelle des Zugangs zu Mediationdargestellt. Dergerichtsnahe Marktansatz undder Justizansatz,die sich dadurch auszeichnen,dassdie Gerichtee ine zentraleR olle spielen, werdeni nB ezug auf dieM öglichkeiten der Verweisungspraxis im Folgendend etaillierter untersucht. Zur Erinnerung:Nachdem gerichtsnahen Marktansatz werdengerichtsanhängige Streitfälle durchdas Gericht, i.d.R. den zuständigenRichter, an außergerichtliche, von den Parteien finanzierte Mediationverwiesen.ImGegensatz dazu sieht der Justiz-ansatz vor, dass Mediation in den Gerichtsapparateingegliedert ist.Sie wird i.d.R. von einemR ichter oderG erichtsangestellten durchgeführt,der regelmäßignichtmit dem streitentscheidenden Richter identischist.InbeidenFällen fungiert dasG erichta ls eine Art"Türöffner" für Mediation.

Mediation als Konfliktlösungsverfahren

Mediation im Erbrecht

ZusammenfassungSeit dem Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Mediation in Deutschland als ernstzunehmendes Streitbeilegungsverfahren etabliert. Im Kern handelt es sich um eine Verhandlung unter Leitung eines neutralen Dritten, der das Gespräch nach einem bestimmten Schema strukturiert und deeskalierend moderiert. Dabei unterbreitet eine Mediatorin den Parteien anders als ein Schlichter oder Schiedsrichter keine Vorschläge, wie sie den Streit beilegen können, sondern beschränkt sich darauf, die eigenverantwortliche Konfliktlösung zu unterstützen. Das hat den Vorteil, dass die Parteien das Ergebnis des Verfahrens nicht als eine aufgezwungene Entscheidung erleben, sondern als eine selbst erarbeitete und selbst gewählte Lösung begreifen können.

Der Hochseilakt der Mediation: eine internationale Perspektive

Zeitschrift für Konfliktmanagement, 2017

2017 is a milestone. Forty years after the Pound Conference in the United States, at which Professor Frank Sander shared his vision of ADR and the Multi-Door Courthouse, the Global Pound Conference (GPC) in 2017 has completed its inaugural tour around the globe. In this article written in German, the author draws a balance and reflects on mediation today as well as burning questions of the future.

Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf

Die Vertragsstaaten dieses Übereinkommensim Hinblick auf die allgemeinen Ziele der Entschließungen, die von der Sechsten Außerordentlichen Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen über die Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung angenommen worden sind, in der Erwägung, daß die Entwicklung des internationalen Handels auf der Grundlage der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Nutzens ein wichtiges Element zur Förderung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Staaten ist,

Mediation in Deutschland - allgemeine Verbreitung und Nutzenbewertung

2018

In der Theorie ist die Mediation als Verfahren der ausergerichtlichen Konfliktbeilegung in Deutschland inzwischen mehrheitlich bekannt – sie wird aber in der Praxis nur von einem geringen Teil der Bevolkerung genutzt. Das erscheint auf den ersten Blick paradox. In einer Online-Studie (N= 902) wurde daher gezielt nach den wahrgenommenen Chancen und Barrieren, dem Wissen, der wahrgenommenen Nutzlichkeit und Fairness, sowie der Engagement- und Nutzungsbereitschaft der Bevolkerung zur Mediation gefragt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zur Auspragung der Variablen und zur Erklarung der Bereitschaften machen es moglich, der Mediation eine noch breitere Akzeptanz und letztlich eine haufigere Anwendung zu verschaffen.

Das Mediations-Metamodell: Ein konzeptueller Rahmen für die internationale Mediationspraxis

Spektrum der Mediation, 2016

Mediation is a flexible process that can be tailored to the needs of the mediator. This flexibility has encouraged innovation, which has led to various models of mediation practice. This article in German presents a mediation metamodel that provides an orientation grid for international mediation practice. It helps to identify different forms of mediation and clarifies the relationship between them. The fact that not all of the six practical models of the mediation metamodel are recognized around the world depends on various factors, e.g. the mediation-relevant legal norms, the legal cultures, the cultures of dispute, and the development of the mediation practice of the respective jurisdiction.