Koscher in Berlin. Mittelalterliche Tierknochenfunde vom "Großen Jüdenhof" in Berlin-Mitte (original) (raw)

Haferbrei und Schweinskotelett. Mittelalterliche Tierknochenfunde aus Stadt und Land.

Archäologie in Niedersachsen 21, 2018

Arm oder reich? Fundsituationen mit vielen, auch kostbaren Funden und solche mit wenigen oder sogar ganz ohne Funde werden schnell, nicht selten vorschnell, in Kategorien wie viel = reich, wenig (oder nichts) = arm unterteilt. Aber sind unsere heutigen Wertevorstellungen wirklich auf vorgeschichtliche Verhältnisse übertragbar? Hat unsere Vorstellung Bestand oder müssen Archäologen umdenken lernen und sich mehr bemühen, auf dem Boden einer wert-freien Neutralität zu bleiben? Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema versucht Archäologie in Niedersachsen herauszufinden, worauf sich gesellschaftlichen Differenzierungen begründen oder in wieweit materielle Abstufungen zugleich eine soziale Stellung-in der Lebensgemein-schaft, in der Überlieferung-widerspiegeln. Im zweiten Teil informieren Berichte und Dokumentationen aus Zeiten, in denen noch nie-mand an Niedersachsen gedacht hat-die mittlerweile aber fest mit seiner Geschichte verknüpft sind. Lesenswerte, bebilderte Beiträge berichten unter anderem davon, dass zu Grabungsbeginn eigentlich anderes erwartet wurde. Also von Archäologen-und Finderglück, zu dem gelegent-lich auch Flohmarktfunde beitragen. Mit einer wohlüberlegten Konstruktion wurde in der Jungsteinzeit der derzeit älteste bekannte Brunnen errichtet. An Tierknochen lässt sich die Lebensgeschichte von Menschen in der Bronzezeit nachvollziehen und sehr viele Bierflaschen müssen nicht unbedingt ein Depotfund sein.

Tierknochenfunde vom ältesten spätpaläolithischen Lagerplatz im Havelland, Brandenburg

Beiträge zur Archäozoologie und Prähistorischen Anthropologie, 2006

Bei einer Rettungsgrabung der Archäologie-Manufaktur an der Wublitzrinne (dem heutigen Havelkanal) auf dem Fundplatz Wustermark 22 (Abb. 1) wurden 1,70 m torfige Ablagerungen freigelegt, die u.a. in großer Anzahl Knochen und Knochenartefakte enthielten (Abb. 2). Abb. 1: Der Fundplatz Wustermark 22 (Grafik: M. Härtel).

Die Tierknochenfunde von zwei Siedlungsplätzen der vorrömischen Eisenzeit bei Groß Luckow, Lkr. Vorpommern-Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern)

The text deals with animal remains of two neighboring settlement sites of the pre-Roman Iron Age near GroßLuckow, a small village in northeast Ger-many. Both sites were discovered and partially excavated ahead of motorway construction from 1997 to 1999. The site of GroßLuckow 2 consists of dwelling houses and storage buildings as well as various forms of technical facilities, the site of GroßLuckow 3 only consists of various technical remains. The predominantly ceramic material of both places belongs to the pre-Roman Iron Age and is dated by four radiocarbon dates into the 4 th to 1 st Century BC. From the findings of the sites GroßLuckow 2 and 3, a total of more than 2000 animal bone fragments with a total weight of not quite 24,000 g are taken. Only a very small proportion comes from two pits of the site GroßLuckow 3. The majority of the faunal remains are slaughter-and foodstuffs, along with some bone artifacts as well as several animal deposits. Of particular importance are the domestic pig, followed by sheep and goat, cattle and horse. Dog and chicken are also represented in small quantities. Hunting seems to have played a subordinate role in nutrition. Wild animals are represented mainly in wild boar, red deer and aurochs. Small proportions of birds and fish are also present. A comparison of the animal bone material of GroßLuckow with further faunal materials is made difficult by the desolate research and publication status to animal bone finds from settlements of the pre-Roman Iron Age of the north German federal states. There is a direct connection with the equally small number of investigated and presented settlements of this time.