Die Feier der Myronweihe in der armenischen Kirche. Mit einer deutschen Übersetzung und liturgiehistorischen Beobachtungen (original) (raw)

Jüdische liturgische Traditionen des mittelalterlichen Mährens

During the fifteenth century Jewish litrugical texts and customs were reconsidered by rabbis living in Austria, Moravia, and neighbouring countries. The writings of two famous rabbis that were active in Brno for some time during the earlier half of the fifteenth century, Eizik Tirna and Jisrael Bruna, fragments of liturgical manuscripts found in the bookbindings of Christian books and documents in Moravia, and marginal glosses in the Trebic machzor all attest these attempts to correct the text of Jewish prayers. Im mittelalterlichen Leben der Juden spielte das Gebet eine wichtige Rolle. Es herrschte die allgemeine Überzeugung, daß Gebete absolut unerläßlich für die Sicherung des Überlebens sowohl für den Einzelnen, als auch die Gesellschaft sei-en. 1 Zudem war eine verbreitete Ansicht, daß es sich beim Beten nicht um einen spontanen Ausdruck religiöser Gefühle handle; es sei im Gegenteil nötig, vorherbe-stimmte Texte zu rezitieren, und zwar sowohl in der richtigen Reihenfolge als auch zu den richtigen Zeiten. Falls das Gebet nicht richtig vorgetragen werde, sei es ungül-tig und unwirksam. Fromme Menschen verwandten damals viel Zeit und Energie darauf, festzustellen, wie der richtige Text von Gebeten lauten solle. 2 Heutigen Lesern mag es verwunderlich erscheinen, wieviel Gründlichkeit mittel-alterliche Juden etwa Fragen hinsichtlich der korrekten Aussprache eines bestimm-ten hebräischen Wortes widmeten oder dem Problem, ob die Konjunktion " und " in einen Text gehört, obwohl dies in keiner Weise dessen Sinn ändert. Es ist wich-tig, gleich zu Beginn zu unterstreichen, daß mittelalterliche Juden ein derart kleines Detail in Texten hebräischer Gebete sehr ernst nahmen, da sie glaubten, daß die Wirksamkeit eines Gebets genau davon abhinge. Im 15. Jahrhundert spielte Mähren eine wichtige Rolle bei der Herauskristallisie-rung der sogenannten ost-aschkenasischen Liturgie, die in späteren Jahrhunderten

Von altägyptischem „Kyphi“ und Räuchermitteln in Zeiten der Pest: Meilensteine der Kulturgeschichte des Räucherns mit Myrrhe

Aromareport 24, 2021

Arzneipflanze 2021 ist der Myrrhenbaum mitsamt seinem kostbarsten Gut, dem Myrrhenharz, aus welchem das ätherische Myrrhenöl gewonnen wird. Von Herrn Dr. Till Hägele erfahren wir faszinierende Details über Botanik, Mythologie und Historie der Pflanze sowie ihr Brauchtum im Wandel der Zeit. Frau Maria Hoch widmet sich speziell dem herausragenden ätherischen Öl, Frau Dr. Elke Puchtler und Herr Tobias Niedenthal charakterisieren den althergebrachten Ritus der Myrrhenharzräucherung, welcher sich gerade heutzutage wieder zunehmender Beliebtheit erfreut (vgl. S. 9 ff., S. 14 ff. und S. 19 ff.).

Myrrhe: Neue Beobachtungen zur Tradition eines wahrhaft biblischen Arzneimittels

Zeitschrift für Phytotherapie, 2015

Myrrhe ist das Harz eines großen Strauches oder kleinen Baumes mit dem botanischen Namen Commiphora myrrha (Nees) Engl., synonym Commiphora molmol (Engl.) Engl. aus der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae), zu denen auch der Weihrauch gehört. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Myrrhe als eines der 3 Geschenke der Weisen aus dem Morgenland − besser bekannt als die „Heiligen Drei Könige“ − im Matthäus-Evangelium (Mt 2,11) genannt wird. Bereits das Alte Testament kennt ein Salbenrezept mit Myrrhe (Ex 30,23-25). Das Harz gehörte zu den äußerst wertvollen Handelsgütern und wurde zu kultischen Zwecken, etwa zur Räucherung in Tempeln oder zur Einbalsamierung von Toten und als Arzneimittel genutzt. Eine größere Darstellung der Bedeutung der Myrrhe in der Medizingeschichte haben 1988 Martinez, Lohs und Janzen geliefert und Johannes Müller dokumentierte erst kürzlich die Bedeutung der Myrrhe in der Wundbehandlung. In beiden Darstellungen fehlen jedoch wichtige Bereiche der innerlichen Anwendung.

«Fremde» Weihungen in Heiligtümern der Ostägäis im 7. und 6. Jh. v. Chr.

Austausch von Gütern, Ideen und Technologien in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Von der prähistorischen bis zur archaischen Zeit, 327-349, 2008

Von der prahistorischen bis zu der archaischen Zeit EJ.11tOpto: LltaKiv11cr11 Kat avTaA.A.ayi} aya8ffiv, t8Effiv Kat TEXVOAoyia<; crTo Atyaio Kat TllV AvaTOAtKi} MEcr6yEto An6 TllV npo'icnoptKfl !-LEXPt TllV apxa1Kfl snoxfl 19. -21. 05. 2006 in Ohlstadt/Obb. Deutschland ~Ji;Mov 1f.OP(rv 1Lil111\)J)<'rv Veranstalter -Opyavcon1c;: ,Vcrcin zur Fordcrung dcr Aufarbcitung der Hellenischen Geschichte" e.V. «LI>A.A.oyoc; yta 1:11v MtA.l:TTJ KaL/\La8ocrT] TTJ<; EA.A.Y]VLKll<; Tcr1:opiac;» e.V. Wei I hei m/Obb. Deutsch land ,Fremde" Weihungen in Heiligtiimem der Ostagais im 7. und 6. Jh. v. Chr. Joannis Mylonopoulos, Universitat Erfurt Wahrend der Grabungen am Heiligtum des Poseidon am korinthischen Isthmos wurden drei Tonobjekte ans Tageslicht gefordert, deren Bedeutung weder sofort erkennbar war noch ihrem Erhaltungszustand entspricht: Es handelt sich urn zwei Stiefel attischer Produktion aus friihgeometrischer Zeit und eine gleichzeitige korinthische Nachahmung. 1 Im attischen (und in zwei Fallen im naxischen 2 ) Kontext erscheinen solche Tonstiefel ausschlieBlich im funeraren Bereich als Beigaben in Grabem. 3 Aus Heiligtumskontexten sind solche Objekte sonst nicht belegt, und der korinthische Tonstiefel ist bislang der einzig bekannte aus dieser Landschaft. Die Exemplare aus Isthmia konnen jedoch nur als Weihung interpretiert werden. Ein Athener kann unmoglich das attische Paar wahrend eines Besuches geweiht haben, denn er hatte sicherlich urn seine Funktion gewusst. Offensichtlich nahm ein Korinther das fiir ihn anscheinend interessante, aber in seiner Bedeutung unverstandene Objekt aus Athen mit und weihte es in das Poseidonheiligtum seiner Heimatstadt. Die Wirkung auf die lokalen Werkstatten blieb mit einem einzigen korinthischen Exemplar aul3erst gering. Die Intention der kleinen, in ihrem materiellen Wert eher unbedeutenden Weihungen ist unklar, vielleicht wurden die attischen Tonstiefel und die korinthische Nachahmung als eine Art Gliedervotiv verstanden und als solche geweiht. 4 Zu einem Zeitpunkt urn das Ende des 7. oder zu Beginn des 6. Jhs. v. Chr. fand eine genuin agyptische Statue aus Basalt im Typus des sog. Wiirfelhockers ihren Weg in ein Heiligtum in der Umgebung von Prien e. 5 Weihungen a us dem Orient und Agypten sind in dieser Zeit sehr angesehen und seit mindestens einem Jahrhundert aul3erst beliebt. Das Objekt an sich erlaubt lediglich die berechtigte Annahme, dass die Kontakte zwischen der ionischen Kiiste Kleinasiens und Agypten im Bereich des kiinstlerischen Handwerks soweit gediehen waren, dass die Leitung der Kultstatte das fremdartige Weihgeschenk offensichtlich problemlos annahm und seine Aufstellung innerhalb des heiligen Bezirks erlaubte. Erst die begleitende Dedikationsinschrift verdeutlicht die historische Bedeutung der Statue des Wiirfelhockers: Ein aus Agypten zuriickgekehrter Soldner ionischer Abstammung, namens Pedon, weihte die Statue in die un-Bedanken mochte ich mich ganz herzlich bei dem Veranstalter Herrn A. K yriatsoulis fur seine freundliche Einladung zu der Tagung in Ohlstadt, die mir die Moglichkeit er6ffnet hat, mit vielen Kolleginnen und Kollegen Aspekte dieses Beitrages ausfuhrlich zu diskutieren. U. Muss (Wien) las das vorliegende Manuskript kritisch und erganzte es mit Informationen zu aktuellen Projekten iiber das ephesische Artemision; hierfur mochte ich mich nachdriicklich bedanken. Besonders dankbar bin ich auch M. Kerschner (Wien), der mir in kollegialer Offenheit sein damals noch unpubliziertes Manuskript (Kerschner, 2006) fur die Vorbereitung meines Vortrags iiberlieB. Die undankbare Aufgabe der sprachlichen Korrektur iibemahmen E. Begemann (Erfurt) und der Kollege und guter Freund J.-U. Krause (Miinchen), wofur ich heiden an dieser Stelle meinen Dank aussprechen mochte. 1 Isthmia VIII, 174-175. Taf. 74. 2 ebenda, 175 mit Lit. zu den Funden aus Naxia und Gymnasioi aufNaxos. 3 Young, 1949, 296-297 Nr. 22 -23. 4 Allgemein zu Gliederweihung s. Forsen, 1996. 5 Sahin, 1987 (ed.pr. der Dedikationsinschrift); Yoyotte -Masson, 1988 datierten sowohl aufgrund der Buchstabenformen als auch aufgrund der stilistischen Einordnung der Statue die Weihung des Pedon in die zweite Halfte des 7. Jhs. Zuletzt Vittmann, 2003, 203 -206; Parlasca, 2004, 4-5 (Laodikeia als moglicher urspriinglicher Aufstellungsort der Statue wird in die Diskussion gebracht); Hackmann -Vittmann, 2005, 99-100. Abb. 2.

„Der Jordan wandte sich ab”. Ein alttestamentliches Motiv und seine Rezeption in der Großen Wasserweihe des orthodoxen Gottesdienstes

Theologie der Gegenwart, 2016

Die Bedeutung des Alten Testaments für den christlichen Gottesdienst wird seit langem intensiv und theologisch anregend vor allem zwischen Liturgiewissenschaftlern, Exegeten und Homiletikern diskutiert. Constantin Oancea geht in seinem Aufsatz am Beispiel alttestamentlicher Paradigmen in der Taufwasserweihe der Frage nach, wie das Alte Testament in orthodoxer Liturgie rezipiert wird. Er stellt das Bild des Jordans in den Mittelpunkt seiner Überlegungen und beschreibt die Hermeneutik der Liturgie im Umgang mit dem Alten Testament. –

Ein Ergebnis einer "Symbolisierenden" Überführung: Liturgische Handlungen im Kultischen Raum

2002

In diesem Referat will ich auf vier Fragen antworten: 1. Gibt es einen kultischen Raum? 2. Wie konstruieren die liturgischen Handlungen diesen kultischen Raum? 3. Was wird damit symbolisiert? 4. Wie wichtig ist die Frage des Raumes für den Gottesdienst? Aber zuerst, muss ich klarstellen, daß es sich hier nur um den reformierten kultischen Raum in der Westschweiz, nur um die reformierten liturgischen Handlungen in der Westschweiz, nur um den reformierten Gottesdienst in der Westschweiz handelt. Das kann Ihnen wenig erscheinen. Aber es ist weitaus genug. Eben in der kleinen Westschweiz findet man fast so viele verschiedene reformierte Gottesdienste wie Pfarrer/innen, vielleicht noch mehr! Manchmal betreffen die Unterschiede nur Einzelheiten, manchmal sind sie die Folge von wichtigen theologischen Entscheidungen. Um klar zu sein, schlage ich Ihnen vor für einige Augenblicke so zu tun, als wenn es nur einen einzigen idealen Gottesdienst gäbe. Das stimmt nicht, aber es ist praktischer so. Es gibt zwei Arten die Frage des kultischen Raumes zu erörtern. Man kann die entsprechende Theologie bestimmen und sie in einen kultischen Raum übersetzen. Aber ist es auch möglich, den kultischen Raum zu beobachten, um zu verstehen, welche Theologie dieser Raum ausdrücken will. Ich habe die zweite Möglichkeit gewählt. Ich habe die Absicht zu verstehen zu versuchen, was die Reformierten mit ihrem kultischen Raum sagen wollen.