Erfindung des Mittelalters (original) (raw)

Typisch Mittelalter?

2021

Coined by Italian humanists in an attempt to bridge the gap between the Greco-Roman ('classical') and the early modern periods (the 'Renaissance'), the 'Middle Ages' have suffered from a bad press and often appear in colloquial language as a synonym of anything dark, backward,and genuinely negative. More significantly, the definition of the term 'Middle Ages' is rooted in a Eurocentric and Christianity-centric approach to history, even though it is also commonly used in the context of some non-Christian cultures. The first section of this paper discusses the term in general, some aspects of its history, and some of its pitfalls. Amongst these are: derogatory depictions of the Middle Ages being grounded in positivist approaches to the development of civilizations; historical watersheds often perceived as suitable starting or ending points for periodization shed light on the period as a whole, especially if the watershed is a catastrophe; material evide...

Literatur des Mittelalters

Polnische Literatur. Annäherungen. Eine illustrierte Literaturgeschichte in Epochen, hrsg. W. Walecki, tłum. M. Lami, Igel–Verlag, Krakau–Oldenburg , 1999

Regionalgeschichte zum Mittelalter

Geschichtsdidaktische Perspektive auf die 'Vormoderne', 2021

Die Fachanforderungen Geschichte mit ihrer vergleichsweise großen Offenheit und ihrer Betonung der besonderen Rolle des regionalhistorischen Zugriffs für forschendes und handlungsorientiertes Lernen bieten in ihrer Grunddisposition ein großes Potential für einen regionalhistorisch verankerten Geschichtsunterricht an schleswig-holsteinischen Schulen – und zwar für beide Sekundarstufen und nicht nur für die neuere und Zeitgeschichte, sondern eben auch für das Mittelalter. Gerade die übergreifenden, von der Chronologie gelösten Themenblöcke können im Prinzip optimal für Rückgriffe auf regionalhistorische Beispiele aus dem Mittelalter genutzt werden, wie im Beitrag näher ausgeführt wird. Gute Grundlagen wären also prinzipiell gelegt, zumal auch der von der Körber-Stiftung organisierte Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der regelmäßig die didaktischen Ziele der Subjektorientierung und des forschenden Lernens unter dem Dach eines regionalhistorischen Bezugs zusammenführt, eine se...

Mittelalter am Bodensee

Stefan Sonderegger, historischer Überblick, in: Amt für Archäologie des Kantons Thurgau (Hg.), Mittelalter am Bodensee. Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall, Frauenfeld, 2021

Technische Innovationen im Mittelalter (11. bis 13. Jh.). Modelle zur Erfassung ihres Ablaufs und ihrer Durchsetzung

2014

Zwischen dem 11. und 13. Jahrhunder t vollzieht sich eine "industrielle Revolut ion", die in einer Reihe sozialer, polit ischer und geistiger Aufbrüche und Wandlungen eingebettet ist ( C A R U S ­ W I L S O N 1941; W H I T E 1968; G I M P E L 1975). Neben Neuerungen in der Landwir tschaf t und in der Technik zahlreicher Produkt ionsvorgänge ­ um nur zwei Bereiche zu nen­ nen ­ sind es ebenso die Organisa t ionsformen der Wirtschaft , die sich verändern: Spezial is ierung des Handwerks , Arbeitstei lung, Zunf twesen , Verlagssy­ stem (Abb. 1). Diese Epoche endet zu Beginn des 14. Jahrhunderts, als nach Agrarkr isen, Hungersnöten und der Pest die Wirtschaf t weitgehend zum Erliegen kam (vgl. hierzu R Ö S E N E R 1992, 95f.). Die Innovationen dieser Epoche aber sind bis weit in die Neuzei t hinein wirksam. In seiner 1975 erschie­ nenen Untersuchung "La revolution industrielle du Moyen Age" stellt der f ranzösische Historiker Jean G I M P E L fest: "Einzelne maß...

Die Erfindung der Kelten

Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorien. Tagungsbericht der 2. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie, 2007

Ein „Volk der Kelten“? Im Sommer 2006 fand in Paris eine internationale Tagung statt, auf der eine Bilanz aus 25 Jahren europäischer Keltenforschung gezogen wurde („Celtes et Gaulois, l’Archéologie face à l’Histoire“, 28.-30.7.2006 Collège de France). Diese Bilanz stützte sich auf insgesamt 75 Vorträge, die ein Jahr zuvor an fünf verschiedenen Universitäten gehalten worden waren und inzwischen auch publiziert vorliegen. Das Leipziger Kolloquium war den „Kelten in Geschichte, Historiografie und modernen Ideologien“ gewidmet (Rieckhoff 2006a; 2007a). Mit dieser Bestandsaufnahme nahm die archäologische Keltenforschung erstmals die Möglichkeit wahr, nicht nur den Fortgang ihrer Forschungen nachzuzeichnen, sondern auch die Mechanismen ihrer Konstruktionen aufzudecken und die Wirkungsmächtigkeit tradierter Erzählungen offen zu legen (Rieckhoff 2007b).