Perspektiven kritischer Demokratietheorie (original) (raw)
1992, Prokla - Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
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Eine Wachstumstheorie der Demokratie
2005
Demokratietheorie hat mit Partizipation als hervorstechendem Merkmal von Demokratie zu beginnen. 32 Damit ist jedoch noch nicht geklart, was Partizipation fur eine Theorie der Demokratie heist — und umgekehrt. Partizipation hat sowohl eine moralphilosophische wie auch eine sozialtheoretische Konnotation, die gleichermasen zu berucksichtigen sind. Im Begriff der Demokratie gewinnt diese Zweideutigkeit nicht nur eine politikwissenschaftliche, sondern auch eine politische Dimension: Demokratie bezieht sich nicht allein auf ein Ideal, sondern wird als Bezeichnung auch von realexistierenden politischen Systemen beansprucht. 33 Demokratie ist ein umkampfter Begriff (vgl. Buchstein/Jorke 2003) — und dies schlagt auf Partizipation zuruck. Aus diesem Dreieck konkurrierender Auslegungen hat Demokratietheorie eine normativ anspruchsvolle und wissenschaftlich nutzbare Interpretation herauszuarbeiten.
Kritische Theorie der Politik, 2019
Die Kritische Theorie prägt eine ganze Epoche des akademischen Denkens und strahlt bis in öffentliche Debatten aus. Ihr gesellschaftstheoretischer Anspruch weist über den geschichtlichen Entstehungskontext hinaus, und so geht von ihr nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Doch im Felde der Politik klafft im Zentrum der historischen Frank furter Schule eine Theorielücke. Dieser Band fragt, was das für die Gegenwart bedeutet: Ist eine Kritische Theorie der Politik heute noch möglich? Woran kann sie anknüpfen? Wo muss sie sich neu erfinden? Was sind ihre Antworten auf die Fragen unserer Zeit? Der Band versammelt Beiträge einschlägiger Expertinnen und Experten und bietet ein reichhaltiges Panorama aktueller theoretischer Entwürfe, Streitfragen und Konstellationen.
Politiken dezentrieren: Kindheit und Demokratietheorie
2024
Kindheit gilt weithin als unpolitisch. In den letzten Jahrzehnten spielten für viele soziale Bewegungen, seien es feministische oder LGBTIQA+-Bewegungen oder etwa Bewegungen, die für eine gerechtere Verteilung von Wohnraum kämpfen, generationale und adultistische Herrschaftsverhältnisse kaum eine Rolle. Die Fridays for Future Bewegung brachte schließlich die Frage nach generationalen Machtverhältnissen und damit die Frage nach dem Machtverhältnis zwischen Erwachsenen und jungen Menschen wieder prominent auf die Agenda (Biswas/ Mattheis 2022; Meade 2020; Mühlbacher/Streinzer 2020). Frühere Allianzen, etwa die zwischen der westdeutschen Frauenbewegung und der Kinderbefreiungsbewegung in den 1970er Jahren, sind weitgehend in Vergessenheit geraten. In ihrem Manifest Kinder beschreibt Christiane Rochefort die Familie im Frommschen Sinne als "Agentur der Gesellschaft" (Fromm 1932/1980, S. 42). Als zentrales Element dieses gesellschaftlichen Zusammenhangs bezeichnet Rochefort die Trennung von Politischem und Privatem: "Die Vorstellung, daß familiäre Beziehungen eine Privatangelegenheit sind, ist pure Illusion. Niemand kann sich dem gesetzlich verordneten Zusammenleben entziehen: die Kinder können nicht einfach ausziehen, und die Eltern können die Kinder nicht einfach vor die Tür setzen. Auch die Hierarchie der Familie ist gesetzlich bestimmt" (Rochefort 1978, S. 29 f.).
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