"Zwischen Umbruch und Restauration: Von der An-Shi-Rebellion zur Huichang-Proskription (755–846)" (original) (raw)

Das Hou Han ji des Yuan Hong: Zur Historiographie der Späteren Han-Dynastie, Wiesbaden: Harrassowitz, 2018.

In der Zeit nach dem Fall der Späteren Han-Dynastie 後漢 (25–220) begannen zahlreiche Geschichtsschreiber, das auf kaiserlichen Auftrag hin kompilierte offizielle Geschichtswerk der Dynastie, das Dongguan Han ji 東觀漢記, zu überarbeiten und zu kürzen. Innerhalb von ca. 200 Jahren entstand auf diese Weise ein rundes Dutzend Werke, die allesamt aus denselben Quellen schöpften, die Geschichte jedoch jeweils ein wenig anders erzählten. Bis heute überdauert haben davon nur zwei, Fan Yes 范曄 (398–446) Hou Han shu 後漢書und Yuan Hongs 袁宏 (330–378) Hou Han ji 後漢紀. Diese sind jedoch weit davon entfernt, gleichberechtigt nebeneinanderzustehen. Während das Hou Han shu in den Kreis der 24 Dynastiegeschichten aufgenommen wurde und seit langem die wichtigste Quelle für die Spätere Han-Dynastie darstellt, verschwand das Hou Han ji nahezu vollkommen in seinem Schatten und wurde häufig als eine Art Kurzversion des eigentlichen Geschichtswerks abgetan. Sebastian Eicher zeigt in seiner Studie auf der Grundlage von Vergleichen der Darstellung wichtiger Ereignisse und Figuren in den beiden Werken und in den fragmentarisch erhaltenen Vorgängerversionen, dass in vielen Fällen eine alternative Darstellung und Interpretation der Ereignisse unberücksichtigt blieb und dass die Lektüre des Hou Han ji wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise mittelalterlicher chinesischer Geschichtsschreiber liefern kann. Denn auch wenn beide Autoren aus derselben Materialbasis schöpften, so stellten sie doch nicht immer dieselben Fragen an die Geschichte und wählten nach anderen Kriterien aus: Das Ergebnis sind zwei durchaus unterschiedliche Darstellungen der Späteren Han-Dynastie.

Glückverheißende Omina und weltliche Tugenden der „zu Königen Erhobenen“: Ein Nachruf für Kaiser Wu der Liang-Dynastie im Buch Jinlouzi (6. Jh.)

In Aus geteilten Zeiten: Studien zur Nanbeichao-Periode. Geburtstagsgabe für Shing Müller 宋馨, edited by Roderich Ptak, Großheirath: Ostasien-Verlag, 2020

The present paper deals with Jinlouzi 金樓子, a collection of essays by Xiao Yi 蕭繹 (508–554), the Emperor Yuan 元 (r. 552–554) of the Liang 梁 Dynasty (502–557), focusing on the following aspects: — where does the book title Jinlouzi ("A Golden Tower") comes from and how can it be understood against the background of the material culture of the Nanbeichao-Epoch? — how does Jinlouzi reflect Xiao Yi's historical and bibliophile interests as well as his activities as a writer? — which sources had he and his team used for compiling the „Xingwang“ 興王 ("Elevated to king") chapter, containing descriptions of selected exemplary rulers of the past? — how this chapter legitimates and historically positions Xiao Yi's father Xiao Yan 蕭衍 (464–549), Emperor Wu 武 (r. 502–549), the founder of the Liang-Dynasty?

"Herrschen als Weg der Götter? Bemerkungen zur Säkularität des spätkaiserzeitlichen chinesischen Staates anhand von Rechtstexten und Beamtenhandbüchern"

Grenzen der Religion. Säkularität in der Asiatischen Religionsgeschichte, ed. by Deeg, Max; Freiberger, Oliver; Kleine, Christoph; Kollmar-Paulenz, Karénina, 139–172. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2023., 2023

Lange Zeit dominierte in der Chinaforschung die Sichtweise, dass der vormoderne Staat ein säkularer und auch das Rechtssystem lediglich den Anforderungen von Macht, Herrschaft und Bürokratie verpflichtet gewesen sei. 1 Diese Perspektive ist nicht zuletzt eine Folge der jesuitischen "Entdeckung" Chinas seit dem 16. Jahrhundert, welche dem christlichen Religionsverständnis folgend China als areligiöse Gesellschaft charakterisiert hatte. Dem entgegen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Stimmen gemehrt, die Chinas vormoderne Gesellschaft als durch und durch religiös gekennzeichnet haben. Sei eswie in C.K. Yangs klassischer soziologischer Bestimmungindem behauptet wird, dass neben institutionellen Religionen (z.B. Buddhismus, Daoismus) auch so genannte "diffundierte Religionen" (diffused religion) bestehen, in denen "[…] theology, cultus, and personnel so intimately diffused into one or more secular social institutions that they become a part of the concept, rituals, and structure of the latter, thus having no significant independent existence" (Hervorhebung N.B.). 2 Dies führe Yang zufolge zu einer Sakralisierung und Stabilisierung der sozialen Institutionen, wie etwa Familie (Ahnenverehrung), ökonomischer Gruppen (Gilden mit ihren Patronen) oder kommunaler und regionaler Gruppen (wie Landsmannschaften). 3 Anderewie jüngst John Lagerwey-sprechen von China als einem "religiösen Staat", da es als "Kontinent der

Die" Clique" in der Song-Geschichtsschreibung über die südliche Tang

1995

Non-paginated chapters 1-9 of the original dissertation dealing with factions as an ordering principle of the Song historiography on the Southern Tang state. Survey and translation of relevant sources from the late 10th to the 13th centuries. Chapter 9 examines the discussion of factions under the Song dynasty in the 11th century.