Curia Domine - Der Hof der Margarethe Maultasch als Beispiel weiblicher Hofhaltung im Spätmittelalter (original) (raw)

Uta von Naumburg – eine „deutsche Ikone“ aus dem Mittelalter? Figurationen des Weiblichen im deutschen postmodernen Roman am Beispiel von Claudia und Nadja Beinerts "Die Herrin der Kathedrale

Germanica Wratislaviensia, 2018

Uta von Naumburg-eine "deutsche Ikone" * aus dem Mittelalter? Figurationen des Weiblichen im deutschen postmodernen Roman am Beispiel von Claudia und Nadja Beinerts Die Herrin der Kathedrale Abstracts Uta von Naumburg, die Gattin des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen, lebte wahrscheinlich zwischen 1000 und 1043. In der deutschen Kulturtradition erfreut sie sich einer gewissen Popularität, jedoch nicht als eine historische Gestalt, sondern als Steinfigur im Westchor des Naumburger Domes. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie zum Symbol der deutschen Weiblichkeit erhoben und im nationalsozialistischen Sinne mythisiert. Von der Rezeption der Stifterin des Naumburger Domes ausgehend, strebt der vorliegende Beitrag an, am Beispiel des postmodernen historischen Romans von Claudia und Nadja Beinerts Die Herrin der Kathedrale (2013) die De-Mythisierungsstrategie von Utas Figur zu präsentieren. Eine wichtige Rolle wird dabei den mittelalterlichen Weiblichkeits-und Machtvorstellungen zugemessen, die in die postmoderne Narrativik des Vergangenen eingebettet sind.

Hofkultur in Frankreich und Europa im Spätmittelalter

Akademie Verlag eBooks, 2005

Der Titel des Bandes macht zunächst einmal neugierig. Er scheint dem Leser ein weitgespanntes Spektrum von Beiträgen europäischer Dimension zu verheißen. Diese Erwartung wird nicht eingelöst. Die Ernüchterung des Rezensenten wäre sicherlich geringer gewesen, wenn man den Band »Beiträge zu einer Geschichte der Hofkultur in Frankreich und Burgund mit Ausblicken auf England« (o. ä.) genannt hätte. Das wäre zwar sperriger, aber zugleich ehrlicher gewesen, denn, wie Werner Paravicini treffend in seinem Geleitwort schreibt (S. 2), für diesen Band trugen »französische, belgische und deutsche Forscher, jüngere Leute, [...] Einzelstudien vor und nahmen ihren Stoff hier aus einem Roman, einer Chronik, einer besonderen Handschrift oder einer ganzen Büchersammlung, dort aus Skulptur, Malerei, Architektur und Musik«. Als Abschluss des Studienzyklus' 2002/03 des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris mit dem Thema »Künste und symbolische Präsentationsformen an den spätmittelalterlichen Höfen, insbesondere, aber nicht ausschließlich Frankreichs« fand am 6. und 7. Juni 2003 ein Kolloquium statt, dessen Beiträge hier gedruckt werden (S. 8, 15). Nach einigen plausiblen Überlegungen Christian Freigangs zu der Frage, warum Huizingas »Herbst des Mittelalters« zwar einerseits von der historischen Forschung inzwischen überholt ist, andererseits aber dennoch lesenwert bleibt, denen einige knappe Gedanken über »symbolische Repräsentation« (S. 11), angehängt sind, gibt Jean-Claude-Schmitt eine Vorschau auf die folgenden Beiträge. Diese sind in vier Gruppen gegliedert. Unter der Überschrift »I. Inszenierung der Macht-Zeremoniell« befasst sich zunächst Martine Clouzot mit der »Trilogie« von Narren, wildem Mann und Fürsten am französischen und burgundischen Hof des 14. u. 15. Jhs. Sie unterscheidet den geisteskranken vom »weisen« Narren und spürt Zahlungen für Kleidung für Narren in burgundischen Rechnungen auf. Narr und wilder Mann werden naheliegenderweise als Antinomien des idealen Fürsten interpretiert, die Eigenschaften repräsentieren, die der gute Fürst nicht in sich tragen sollte: Narrheit und Bestialität. Zugleich sieht Clouzot aber den Narren, der am Hof ohne offensichtliche Funktion Kosten verursacht, als Repräsentanten der Schwachen, deren Schutz dem Fürsten obliegen soll. Die fürstliche Großzügigkeit gegenüber dem Narren wäre somit ein Akt der Barmherzigkeit. Der wilde Mann hingegen könnte als Sinnbild des Unzivilisierten und Unchristlichen eine Ventilfunktion gehabt haben. Laetitia Steens-Vauxion geht der Frage nach, ob Musik und Inszenierung der Macht in England am Lizenzhinweis: Dieser Beitrag unterliegt der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND), darf also unter diesen Bedingungen elektronisch benutzt, übermittelt, ausgedruckt und zum Download bereitgestellt werden. Den Text der Lizenz erreichen Sie hier:

Maria Häusl - Frauen am Königshof. Ihre politische, wirtschaftliche und religiöse Bedeutung im Zeugnis der Vorderen Prophetie

Feministische Exegese begann wie historische Frauenforschung mit Studien zu großen biblischen Frauen. 1 Sie deckte dabei die mit diesen Frauengestalten verknüpften Stereotypen auf, die eine androzentrisch perspektivierte Forschung verfestigt hatte. Schon bald wurde das Ziel aber dahingehend erweitert, alle Frauen in der Bibel sichtbar zu machen. 2 Hierzu gehörten auch die Königinnen und Königsmütter, die daher ein frühes Thema in der feministischen Exegese waren. 3 Untersucht wurden der soziale Status dieser Frauen