Lehnardt_2009_Ein aschkenasisches Einbandfragment des Aruch (original) (raw)
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Katalog der hebräischen Einbandfragmente der Forschungsbibliothek Gotha. Aus den Sammlungen der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft, 2019
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt in ihrer bedeutenden frühneuzeitlichen Sammlung neben 3.501 orientalischen Handschriften auch zahlreiche hebräische Einbandfragmente. Als Prof. Dr. Andreas Lehnardt vor über zehn Jahren begann, gezielt in unserer Bibliothek nach diesen Makulaturresten zu suchen, haben wir nicht erwartet, auf die große Zahl von 230 Fragmenten zu stoßen. Zwar hatten sich die Gothaer gelehrten Bibliothekare bereits am Ende des 18. Jahrhunderts mit diesen Fragmenten textkritisch auseinandergesetzt, sie waren jedoch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei der ersten großangelegten Verzeichnung auch der in der DDR überlieferten Fragmente nicht aufgenommen worden. Umso mehr freuen wir uns, dass Herr Prof. Lehnardt Gotha nun in seine intensiven Recherchen im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts "Genizat Germania" einbezogen und die vorliegende Publikation erarbeitet hat. Wir nehmen sie sehr gern als vierten Band in die Reihe "Die Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha" auf. Auch wenn Andreas Lehnardt das vorliegende Verzeichnis lediglich als einen ersten Einstieg in die Untersuchung der hebräischen Einbandfragmente auf Schloss Friedenstein Gotha versteht, so ist es doch für uns ein überaus wichtiger Baustein auf dem Weg zur Erforschung der Bibliotheksgeschichte auf Schloss Friedenstein Gotha, der wir uns verpflichtet fühlen und die wir durch die Erarbeitung von Publikationen und die Erschließung der Provenienzen von Handschriften und historischen Drucken voranbringen. Vor allem jedoch werden die Gothaer Fragmente durch den Katalog in das große europäische Quellenkorpus zur jüdischen literarischen Kultur integriert und können weiter international erschlossen und erforscht werden. Ich danke an erster Stelle Herrn Prof. Lehnardt herzlich dafür, seine ausgewiesene Kennerschaft auch in den Dienst der Gothaer Sammlungen gestellt und den Katalog erarbeitet zu haben. Auch danke ich ihm ausdrücklich für die Mitfinanzierung des Bandes aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ich danke meiner Stellvertreterin und langjährigen Mitarbeiterin Cornelia Hopf für ihre engagierte und kompetente Unterstützung des Projekts und meinen Kolleginnen Franziska König und Manon Steinmassl für die fachkundige bibliothekarische Durchsicht der Erschließungsdaten. Ich danke dem Harrassowitz Verlag für die Aufnahme des Bandes in sein Verlagsprogramm. Ich wünsche dem Katalog viele interessierte Leserinnen und Leser.
Das Liederbuch des Arnt von Aich im Kontext der frühen Lieddrucke_2008
Das Erzbistum Köln in der Musikgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts. Kongressbericht Köln 2005, hrsg. von Klaus Pietschmann, 2008
Eine Momentaufnahme zur weltlichen Musikkultur Kölns im frühen 16. Jahrhundert kann uns ein Ölgemälde im Besitz des Wallraf-Richartz-Museums geben, das einen jungen, höchstens 20jährigen Mann darstellt. 1 Er hat sich entweder gerade verlobt oder er bekundet, dass er dazu willens ist. Seine amouröse Inklination gibt er nicht nur durch verschiedene Inschriften, sondern auch durch eine weiße Nelke in der rechten Hand zu erkennen. 2 Und er stellt diese anvisierte Beziehung ausdrücklich in den Schutzraum des katholischen Glaubens: Das Handgelenk wird von einem Rosenkranz geziert, dessen Perlen die seltene Form von Eicheln haben; denn es handelt sich um Balthasar Eicheister, den jüngsten Sohn des Kölner Ratsherrn Godert Eicheister. Diese konfessionelle Demonstration geschah im Jahr 1528 -dem Jahr, in dem der in Köln ansässige, vom Niederrhein stammende Maler Bartholomäus Bruyn das Portrait anfertigte -wohl kaum beiläufig. Genauso bestimmt wie seine antireformatorische Gesinnung legt der junge Patrizier seine musikalische Orientierung offen. Vor ihm liegt auf einem Einzelblatt eine Diskantstimme der Ballade Mon seul plaisir, ma douce joye. 3 Das ist nicht nur der Beginn einer verbreiteten schönen Liebeserklärung und Treueversicherung, sondern auch ein Bekenntnis zur westlichen Musikkultur. Warum wählten Abgebildeter oder Maler nicht das Lied Mein höchste frucht dein schön und zucht, wo es in der dritten Strophe heißt: "Gedenck daran, was ich dir gan / in zucht und eer dich zů mir ker / mit deiner trew und hab kein rew / ob 1 Inventarnummer: WRM 431. Das Bild ist als Reproduktion an verschiedenen Stellen erreichbar: Hildegard Westhoff-Krummacher, Barthel Bruyn der Ältere als Bildnismaler, München 1965, S. 103 (schwarz-weiß), Beschreibung: S. 101f.; François Lesure, Musik und Gesellschaft im Bild. Zeugnisse der Malerei aus sechs Jahrhunderten, Kassel 1966, Abb. 13, neben S. 48; Wallraf-Richartz-Museum Köln, Vollständiges Verzeichnis der Gemäldesammlung, Köln 1986, S. 104, Abb. 037; Beschreibung: S. 17. 2 Westhoff-Krummacher, Barthel Bruyn der Ältere (wie Anm. 1), S. 60, führt auch das "kölnische Blümchen" in der goldenen Halsborte an. 3 Entgegen meiner Aussage in Musikalische Lyrik in der Renaissance, in: Musikalische Lyrik, hrsg. von Hermann Danuser, Laaber 2004 (Handbuch der musikalischen Gattungen 8,1), S. 190, handelt es sich nicht um die Komposition von Ninot Le Petit. In der Mitte des sichtbaren unteren Notensystems tritt markant ein Tonleiteraufgang von c' bis c'' mit abschließender Landinoklausel hervor, was auf einen stilistisch etwas älteren, bisher nicht identifizierten polyphonen Satz deutet. in: Das Erzbistum Köln in der Musikgeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts. Kongressbericht Köln 2005, hrsg. von Klaus Pietschmann, Berlin: Merseburger,
Ein spätantikes Gürtelbeschlagteil aus Jüchen-Holz (Nordrhein-Westfalen/D
Im Zuge der Ausweitung des nordrhein-westfälischen Braunkohletagebaus Garzweiler II nach Westen mussten einige Siedlungen im Abbaugebiet verlagert werden. Dies betraf auch die Ortschaft Holz in der Gde. Jüchen (D), die während der Umsiedlungsphase Alt-Holz benannt wurde. Am neuen Standort, nördlich der Ortschaft Jüchen-Hochneukirch, der zunächst als Neu-Holz bezeichnet wurde, fanden vor der Umsiedlung umfangreiche archäologische Untersuchungen durch das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege statt. Bei Ausgrabungen in den Jahren 1997 bis 2000 wurden die Überreste einer Villa rustica freigelegt, deren Gebäude als Steinsockelbauten errichtet waren 1. Zwei Phasen einer Vorgängerbebauung in reiner Holzbauweise wurden dabei dokumentiert. Die Entwicklung einer landwirtschaftlich genutzten Siedlung, von einem Hof in eisenzeitlicher regionaler Bautradition hin zu einer Villa rustica, kann an diesem Fundplatz exemplarisch nachverfolgt werden. Das Gehöft lag verkehrsgünstig (Abb. 1) im Straßendreieck zwischen den Orten Neuss/Novaesium (D), Jülich/Iuliacum (D) und dem vicus bei Mönchengladbach-Mülfort (D; Abb. 1). Die vorläufigen Auswertungen weisen auf eine Besiedlungsdauer von der ersten Hälfte des 1. Jhs. bis zum Ende des 2. Jhs. n. Chr. hin. Vermutlich um 200 n. Chr. wurde der Hof durch eine Brandkatastrophe zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Wahrscheinlich ab dem späten 3. oder frühen 4. Jh. n. Chr. und dann bis ins 5. Jh. hinein ist durch zahlreiche Ofenbefunde eine handwerkliche Nutzung des Areals in Form von Eisenverarbeitung belegt. Zwei Pfostenbauten und zwei Grubenhäuser im Bereich des ehemaligen Haupthauses der letzten Bauphase (Abb. 2) sowie zwei weitere Pfostenbauten gehören dieser Zeitstellung an 2 .
Zeitschrift für Phytotherapie, 2017
Der Gewöhnliche oder Weiße Andorn (Marrubium vulgare L.) gehörte von der Antike bis weit in die Neuzeit zu den bedeutendsten Heilpflanzen in Europa. Trotz positiver Monografien von Kommission E, ESCOP und HMPC ist der Andorn heute weitgehend aus dem Blickfeld der Phytotherapie verschwunden. „Der weisse Andorn ist zur Lungesucht gar gut“. Historical observations on the medicinal plant of the year 2018 From Antiquity to early Modern Times, the white horehound (Marrubium vulgare L.) was one of the most renowned herbal plants in Europe. Nowadays, despite its positive placement in the monographs of the German Commission E, ESCOP and HMPC, the white horehound is hardly noticeable in phytotherapy.
Zeitschrift für Phytotherapie, 2019
Der Weißdorn widersetzt sich sowohl bei den aktuellen wie auch bei den historischen Aspekten gern einer eindeutigen Beurteilung. Ist er ein Strauch oder doch eher ein Baum? Welche Arten sind medizinisch relevant und welche weniger (in Europa werden wenigstens fünf Arten genutzt)? Hinter welchen Namen und Beschreibungen verbergen sich aktuelle Weißdornarten in den historischen Quellen und welche Anwendungen waren wirklich am Weißdorn erprobt? Für welche Erkrankungen kann Weißdorn heute empfohlen werden?
Fragmente mit nummerierten und ethnischen Hipparchien (P.UB Trier S 77-43)
APF 60, 2014, 263-272, 2014
This fragmentary papyrus contains the first evidence for the hipparchy of the Macedonians and documents for the first time the hierarchy of the ethnic hipparchies. The text probably deals with the collection of taxes from the members of the cavalry (of the numbered and ethnic hipparchies) by military officials, most likely by military logeutai. So the papyrus records the names of 12 or 13 military logeutai.