Führt lockere Geldpolitik zu Hauspreisblasen? Lehren aus der theoretischen Literatur (original) (raw)

Eine kleine geschichte der Eigenheimidee Von ursprünglich konservativer Sozialpolitik zum Sprengstoff in hauspreis­ und Kreditblasen

Bis zur Finanzkrise im Jahr 2007 herrschte in vielen Ländern die politische Idee vor, dass Gesellschaften mit mög­ lichst vielen Hauseigentümern wünschenswert seien. Historisch war sie als konservative Reaktion auf die Industria­ lisierung entstanden. Sie wurde in manchen Ländern aber auch bis weit in das linke Parteienspektrum hinein geteilt. Erst nach der Finanzkrise wurde klar, dass die Förderung von mehr Wohneigentum vielerorts eher zu kreditindu­ zierten Hauspreisblasen und wirtschaftlicher Rezession denn zu einer Verbreiterung der Hauseigentümerbasis im Rahmen einer stabilen Demokratie geführt hat.

Poesie und Papiergeld. Zur Literatur- und Theoriegeschichte ökonomischer Fiktionen (Goethe, Keller, Walras, Friedman)

Fiktion und Narration in der Ökonomie, hrsg. v. Christine Künzel u. Birger Priddat, 2021

Geld ist ein Darstellungsproblem, und zwar eines, das im 20. oder 21. Jahrhundert nicht besser, sondern nur anders gelöst wird als in Adam Smiths narrativer Herleitung des Geldes oder in den sehr viel komplexeren Passagen, in denen Goethes Faust II (1832) die Geldschöpfung des Mephisto als „Flammengaukelspiel“ einer rauschenden Fastnacht inszeniert. Solche Beispiele zeigen, dass die Flüchtigkeit der Geldzeichen nicht nur selbst Anteil am Fiktiven hat, sondern auch immer wieder auf fiktionale Darstellung angewiesen ist, um als greifbare oder handhabbare ‚Sache‘ adressierbar zu sein.

Forum: Der Mythos des Primats der Preisstabilität. Anmerkungen zur geldpolitischen Strategie der EZB

European Journal of Economics and Economic Policies: Intervention, 2005

First paragraph Die Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) zeichnet sich gegenüber derjenigen anderer Zentralbanken durch ihre eindimensionale Ausrichtung am Ziel eines stabilen Preisniveaus, dem so genannten ›Primat der Preisstabilität‹, aus. Otmar Issing, Chefvolkswirt und Mitglied des Direktoriums der EZB, hat den Vorrang stabiler Preise zu begründen versucht, indem er die Verteilungswirkungen und die Kosten der Inflation, die durch Verzerrungen der relativen Preise, durch eine veränderte reale Kassenhaltung, durch Preis änderungen (Menükosten) sowie durch die Interaktion der Inflation mit den Steuer- und Sozialleis tungssystemen verursacht werden, herausstellt (Issing 2000 und 2003). Und er geht noch einen Schritt weiter. Angesichts der breiten Zustimmung, die der Konzeption der EZB zuteil werde, sei es legitim, die Frage umzukehren. »The real question«, so sein Argument, sei heute: »Why not price stability?« (Issing 2000: 179, Hervorh. im Orig.)

Geldpolitik, vagabundierende Liquidit�t und platzende Blasen in neuen aufstrebenden M�rkten

2007

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Geldpolitik, vagabundierende Liquidität und platzende Blasen in neuen aufstrebenden Märkten

Wirtschaftsdienst, 2007

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[2000] Wie du mir, so ich dir - Preispolitik im räumlichen Dyopol

Jahrbuch für Regionalwissenschaft, 2000

In der räumlichen Preistheorie unterscheidet man häufig zwischen Lösch-, Hotelling/Smithies- und Greenhut/Ohta-Wettbewerb. Meistens wird die Hotelling/Smithies-Verhaltensweise als typische Lösung präsentiert, die der Cournot/Nash-Lösung der traditionellen Oligopoltheorie entspricht. Nach ei- nem Vergleich der jeweiligen Marktergebnisse werden allgemeine Preis- und Ge- winnfunktionen für zweidimensionale Marktgebiete formuliert, die eine kontinu- ierliche Veränderung der Reaktionskoeffizienten im symmetrischen Dyopol ges- tatten. Die Lösch-Hypothese führt zum maximalen Gewinn. Nach einigen Überle- gungen zur Stabilität dieses Gleichgewichts wird schließlich auf die Nettoerlös- maximierung vor Ort eingegangen. Insgesamt ergibt sich, daß die traditionelle Modellierung der Preispolitik gemäß Hotelling/Smithies kaum überzeugt. In models of spatial pricing normally Lösch-, Hotelling/Smithies- and Greenhut/Otha-competition are distinguished. Mostly the behavioral assumption according to Hotelling/Smithies is presented as the typical solution which is equivalent to the Cournot/Nash-outcome in the traditional oligopoly theory. After a comparison of the respective market performances general price- and profit- functions for two-dimensional market areas are formulated. Thus a continuous variation of the reaction coefficient in the symmetrical duopoly is possible. Lösch- behavior turns out to be profit maximizing. After some reflections concerning the stability of this equilibrium a further alternative is examined, viz. the maximiza- tion of net revenue at any point in the space. All in all the usual model of pricing in the spirit of Hotelling/ Smithies seems scarcely convincing.

Geldpolitik in der 'Bubble-Economy

2000

Die Aktienkurse eilen derzeit von einem Rekord zum nächsten. Dieser schon lange anhaltende Höhenflug der Kurse ist mit einem im historischen Vergleich hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis verbunden. Handelt es sich um eine spekulative Blase? Welche Folgen hätte ein plötzlicher Kursrückgang für die Realwirtschaft? Wann sollte die Geldpolitik eingreifen? --

Hausarbeit, 2016, Freie-Universität Berlin - Überlegungen über die Negativität des Geldes

These reflexions on the structure of money try to clarify its connection with the subject, that money establishes every time in its different systematic roles. With Subject, it is here intended the different figures of social subjectivity, that may well be also expressed by the different possible figures assumed by an enterprise (e.g. Partnership or corporation). From an essentially Marxist perspective, between Marx and Simmel an attempt will be made in the determination of the emergence of money as such, after which the following observation will be developed: Within the simple circulation of goods (G-M-G), where money plays one of its roles, that is, as means of payment, the corresponding societies ar those, which commerce according to such Mercantilistic logic, like, for example, commercial companies as such, which sell commodities for money to buy new commodities - without however sublating the acquire-sell-circle and therefore without the capability to produce new social wealth. In contrast, as soon as money transforms itself in Capital and therefore describes the circle M-G-M1, not only does the commodity producing capitalistic society emerge, but also, and primarily, the importance and power of joint-stock companies, where the most important moment of production and labour for the creation of new real social wealth will be considered globally as a simple merchandise to essentially realize the auto-valorizing movement of capital (M-M1).