No. 40 (1998): Chinesische Unternehmensgruppen: Genese und Status quo eines Reformkonzeptes (original) (raw)

No. 46 (2002): Strategische Gruppen und Staatskapazität: Das Beispiel der Privatunternehmer in China

Duisburger Arbeitspapiere Ostasienwissenschaften 2002, 2002

This paper at first addresses the concept of strategic groups and the interests of those groups. Hereafter, it will identify their transformational and strategic potentials. Finally, it will discuss in which manner entrepreneurs impact upon state capacity. Its concern is not the question how reforms alter state capacity, but rather in which way one group of actors (in this case private entrepreneurs) contributes to this process of change. Unless we do understand the role of social actors in terms of changing state capacity, we will not be able to sketch out in which manner the state is changing. The hypothesis that will have to be verified is whether or not the strategic groups of entrepreneurs contribute significantly to the alteration of the structures and capacity of the state. The entrepreneurs' strategy is interest-led as they act in the interest of realizing their expectations. This does not mean that thus the political system is fundamentally put into question or weakened. Furthermore, entrepreneurs on the one hand contribute to the reinforcement of state capacity, on the other hand they make efforts to steer it in a certain direction. Before drawing any conclusion on entrepreneurs impact on state capacity the paper will examine the goals and the transformational potential of the strategic groups of entrepreneurs. Der Aufsatz erläutert zunächst den Begriff der "strategischen Gruppen", sodann deren Interessenlagen, ehe er auf die transformatorischen und strategischen Potenziale eingeht. Schließlich wird erörtert, in welcher Weise Unternehmer Staatskapazität beeinflussen. Dabei geht es nicht darum zu zeigen, wie die Reformen Staatskapazität verändern, sondern wie eine Akteursgruppe (Privatunternehmer) zu diesem Veränderungsprozess beiträgt. Ohne ein Verständnis von der Rolle sozialer Akteure für den Wandel von Staatskapazität muss auch der Wandel des Staates letztlich unklar bleiben. Die zu verifizierende Untersuchungsthese lautet also, dass die strategische(n) Gruppe(n) der Privatunternehmer in signifikantem Maße zur Veränderung staatlicher Strukturen und Kapazität beiträgt bzw. beitragen. Die Strategie der Unternehmer ist dabei interessengeleitet in dem Sinne, dass sie im Interesse der Realisierung ihrer Erwartungen agieren, ohne dass dadurch das politische System grundsätzlich in Frage gestellt oder geschwächt werden muss. In diesem Sinne trägt die Unternehmerschaft dazu bei, Staatskapazität einerseits zu stärken, sie andererseits aber in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dabei w ird zunächst die Frage der Zielsetzungen und des transformatorischen Potenzials der strategischen Gruppe(n) Unternehmer untersucht, ehe Rückschlüsse auf die Bedeutung des Agierens der Unternehmer im Hinblick auf Staatskapazität gezogen werden.

Reuß-Markus Krauße Hybridisierung Chinas. Modernisierung und Mitgliedschaftsordnung der chinesischen Gesellschaft, Wiesbaden: Springer/VS Verlag 2015

Die chinesische Gesellschaft und auch ihr Veränderungsverlauf bleibt für viele westliche Betrachtungen ein Rätsel, da die Erwartungen und aufgestellten Prognosen durch wissenschaftliche Theorien, sei es zur Transformation oder Modernisierung, sich nicht erfüllt haben. Das politische System ist trotz weitgehender Veränderungen im Wirtschaftssystem und anderen gesellschaftlichen Teilbereichen stabil geblieben, das Wirtschaftssystem konnte seine Marktmodernisierung und Deregulierung weiter fortsetzen. Ferner hat es seine hohe Veränderungsgeschwindigkeit beigehalten. Es kam nicht zu politischen Bewegungen, die das politische Zentrum zu verändern versuchten. Auch das Rechtssystem hat sich nicht nach westlichem Muster gestaltet. Der Inhalt Modernisierungstheorie unter Voraussetzung von Globalisierung und Hybridisierung. Chinesische Sozialkonstruktion und Sozialordnfung. Nationale kollektive Identität, Ethnien und Guanxi-Netzwerke. Folgen der chinesischen Modernisierung und Herausforderung für die chinesische Gesellschaft. VS Verlag Sozialwissenschaften, Wiesbaden http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-658-10773-4\_2

Strategische Gruppen und Staatskapazität: Das Beispiel der Privatunternehmer in China

This paper at first addresses the concept of strategic groups and the interests of those groups. Hereafter, it will identify their transformational and strategic potentials. Finally, it will discuss in which manner entrepreneurs impact upon state capacity. Its concern is not the question how reforms alter state capacity, but rather in which way one group of actors (in this case private entrepreneurs) contributes to this process of change. Unless we do understand the role of social actors in terms of changing state capacity, we will not be able to sketch out in which manner the state is changing. The hypothesis that will have to be verified is whether or not the strategic groups of entrepreneurs contribute significantly to the alteration of the structures and capacity of the state. The entrepreneurs' strategy is interest-led as they act in the interest of realizing their expectations. This does not mean that thus the political system is fundamentally put into question or weakened. Furthermore, entrepreneurs on the one hand contribute to the reinforcement of state capacity, on the other hand they make efforts to steer it in a certain direction. Before drawing any conclusion on entrepreneurs impact on state capacity the paper will examine the goals and the transformational potential of the strategic groups of entrepreneurs. Der Aufsatz erläutert zunächst den Begriff der "strategischen Gruppen", sodann deren Interessenlagen, ehe er auf die transformatorischen und strategischen Potenziale eingeht. Schließlich wird erörtert, in welcher Weise Unternehmer Staatskapazität beeinflussen. Dabei geht es nicht darum zu zeigen, wie die Reformen Staatskapazität verändern, sondern wie eine Akteursgruppe (Privatunternehmer) zu diesem Veränderungsprozess beiträgt. Ohne ein Verständnis von der Rolle sozialer Akteure für den Wandel von Staatskapazität muss auch der Wandel des Staates letztlich unklar bleiben. Die zu verifizierende Untersuchungsthese lautet also, dass die strategische(n) Gruppe(n) der Privatunternehmer in signifikantem Maße zur Veränderung staatlicher Strukturen und Kapazität beiträgt bzw. beitragen. Die Strategie der Unternehmer ist dabei interessengeleitet in dem Sinne, dass sie im Interesse der Realisierung ihrer Erwartungen agieren, ohne dass dadurch das politische System grundsätzlich in Frage gestellt oder geschwächt werden muss. In diesem Sinne trägt die Unternehmerschaft dazu bei, Staatskapazität einerseits zu stärken, sie andererseits aber in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dabei w ird zunächst die Frage der Zielsetzungen und des transformatorischen Potenzials der strategischen Gruppe(n) Unternehmer untersucht, ehe Rückschlüsse auf die Bedeutung des Agierens der Unternehmer im Hinblick auf Staatskapazität gezogen werden.

Strategische Gruppen und Staatskapazit�t: Das Beispiel der Privatunternehmer in China

2002

This paper at first addresses the concept of strategic groups and the interests of those groups. Hereafter, it will identify their transformational and strategic potentials. Finally, it will discuss in which manner entrepreneurs impact upon state capacity. Its concern is not the question how reforms alter state capacity, but rather in which way one group of actors (in this case private entrepreneurs) contributes to this process of change. Unless we do understand the role of social actors in terms of changing state capacity, we will not be able to sketch out in which manner the state is changing. The hypothesis that will have to be verified is whether or not the strategic groups of entrepreneurs contribute significantly to the alteration of the structures and capacity of the state. The entrepreneurs' strategy is interest-led as they act in the interest of realizing their expectations. This does not mean that thus the political system is fundamentally put into question or weakened. Furthermore, entrepreneurs on the one hand contribute to the reinforcement of state capacity, on the other hand they make efforts to steer it in a certain direction. Before drawing any conclusion on entrepreneurs impact on state capacity the paper will examine the goals and the transformational potential of the strategic groups of entrepreneurs. Der Aufsatz erläutert zunächst den Begriff der "strategischen Gruppen", sodann deren Interessenlagen, ehe er auf die transformatorischen und strategischen Potenziale eingeht. Schließlich wird erörtert, in welcher Weise Unternehmer Staatskapazität beeinflussen. Dabei geht es nicht darum zu zeigen, wie die Reformen Staatskapazität verändern, sondern wie eine Akteursgruppe (Privatunternehmer) zu diesem Veränderungsprozess beiträgt. Ohne ein Verständnis von der Rolle sozialer Akteure für den Wandel von Staatskapazität muss auch der Wandel des Staates letztlich unklar bleiben. Die zu verifizierende Untersuchungsthese lautet also, dass die strategische(n) Gruppe(n) der Privatunternehmer in signifikantem Maße zur Veränderung staatlicher Strukturen und Kapazität beiträgt bzw. beitragen. Die Strategie der Unternehmer ist dabei interessengeleitet in dem Sinne, dass sie im Interesse der Realisierung ihrer Erwartungen agieren, ohne dass dadurch das politische System grundsätzlich in Frage gestellt oder geschwächt werden muss. In diesem Sinne trägt die Unternehmerschaft dazu bei, Staatskapazität einerseits zu stärken, sie andererseits aber in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dabei w ird zunächst die Frage der Zielsetzungen und des transformatorischen Potenzials der strategischen Gruppe(n) Unternehmer untersucht, ehe Rückschlüsse auf die Bedeutung des Agierens der Unternehmer im Hinblick auf Staatskapazität gezogen werden.

Chinesische Begriffe der Gesellschaft zwischen der ausgehenden Qing-Zeit und den 1920er Jahren: Einige Beobachtungen und Überlegungen

Moving the Social, 2014

This article focuses on the concept of “society” and its changing terms as well as connotations in China between the late nineteenth century and the 1920s. It shows that the concept of society was often seen as a central part of a much wider transformation of China into a modern state and economy. Definitions and terms for “society” were closely wedded to a plethora of fundamental questions about China and the future world at large. Among the most contested issues was the question of what constituted the essence of Chinese society and what demarcated its boundaries. Moreover, there was the problem whether Chinese society would primarily be the result of a great enterprise characterised by radical transformations or whether it would evolve from gradual transformations. Another contested issue was what groups could rightly see themselves as the core of Chinese society, both in the present and in the future.

Strategische Gruppen in China und Vietnam: Der Fall der Privatunternehmer Ein Beitrag zur Konzeptdiskussion

In den letzten Jahren ist die Rolle von Unternehmern in Entwicklungs-und Transformationsprozessen zu einem wichtigen Forschungsthema nicht nur in den Wirtschafts-, sondern auch in den Sozialwissenschaften geworden. 1 Dazu hat einmal der Umbruch in Osteuropa beigetragen. 2 So hat etwa Ivan Szelenyi 3 das Wiederauftreten von Unternehmern am Beispiel Ungarns untersucht, eine Studie von Lageman, Friedrich, Döhrn et al. 4 die Wiederentstehung eines Unternehmertums in Polen, Ungarn, der Tschechischen und der Slowakischen Republik. Zum zweiten hat die rasche Wirtschaftsentwicklung in Ostasien in den 80er und 90er Jahren die Frage aufkommen lassen, inwieweit das Entstehen einer Unternehmerschaft für diese Entwicklung von entscheidender Bedeutung gewesen ist, was die Voraussetzungen für die Herausbildung dieser Unternehmerschaft waren und welche Funktion dieser soziale Akteur über wirtschaftliche Momente hinaus für gesellschaftliche und politische Veränderungsprozesse besitzt. 5 Die Diskussion darüber wurde u.a. durch die Erörterung über die Herausbildung und die gesellschaftlich-politische Funktion einer "neuen Mittelklasse" stimuliert, wobei gerade auch der neuen Unternehmerschaft ein signifikantes Veränderungspotential zugesprochen wurde. 6 Allerdings wird der Einfluss von Mittelklassen bzw. von Unternehmern für politischen Wandel partiell überschätzt. Es gibt innerhalb dieser sozialen Gruppen nicht nur unterschiedliche politische Haltungen und Ziele, vielmehr scheint das Unternehmertum unter autoritären politischen Verhältnissen weniger politisch zielgerichtet zu agieren als vielmehr durch informelle Formen der Partizipation sowie durch potentielle Einflüsse horizontaler (d.h. innerhalb der Gruppe), vertikaler (Durchsickern von Einflüssen der ökonomischen Elite Unternehmerschaft auf andere Gruppen) und interpersonaler Art, die einen Wandel der Werte, Einstellungen sowie des Sozial-und Konsumverhaltens begünstigen und damit den Wandel der Gesellschaft als solcher.

Hybridisierung Chinas. Modernisierung und Mitgliedschaftsordnung der chinesischen Gesellschaft

Das Buch entflechtet den Wandel der chinesischen Gesellschaft, indem es Modernisierung, Globalisierung und soziostrukturelle Hintergründe aufeinander abstimmt. Damit liefert es einen neuen universalen Ansatz zur Untersuchung von Modernisierung dieser und auch anderer Gesellschaften. Indem es die Verbindung zwischen gesellschaftlichem Wandel, den Funktionsbereichen – Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft – und dem Kommunikationssystem darstellt, überwindet es die Erklärungsdefizite bisheriger Darstellungen, die kulturalistische oder normative Gründe für den chinesischen Wandel nennen. So stellt das Buch heraus, dass vielseitige Zugänge notwendig sind, um die gesellschaftlichen Veränderungen in China zu verstehen.