Eine Kollektion im neuen Gewand: Die Archäologische Sammlung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (original) (raw)

Hundert Jahre Archäologisches Institut an der Universität Freiburg

Freiburger Universitätsblätter 118, 1992, 59-75

an der Universität Freiburg"-Über 100 Jahre einer akademischen Institution zu sprechen, an der man selber kaum den zehnten Teil verbracht hat, ist ein schwieriges Unterfangen. Bei der Nachforschung nach Charakter und Wirken der Vorgänger, der Entwicklung der Einrichtung und der Wirkung des Fachs stößt man rasch auf die Problematik von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, die im Freiburger Sonderforschungsbereich so erfolgreich untersucht wird. Die mündliche Überlieferung reicht nicht weit zurück, wichtige Augenzeugen wie Frau Schuchhardt oder mein Kollege Eckstein, die ich jetzt gerne befragt hätte, sind unlängst gestorben. Die Akten im Universitätsarchiv weisen andererseits große Lücken auf oder berichten nur äußerliche Daten und Umstände, die wenig vom Geist der Wissenschaft und dem Umgang von Professoren und Studenten verraten'. Obwohl ich vieles nicht herausgebracht habe und auch viel mehr Zeit hätte aufwenden sollen, um weitere Auskünfte zu sammeln, schien es mir doch lohnend, einiges von dem Gelesenen Ihnen heute mitzuteilen. Bei dieser Rückschau hat es mich sowohl belustigt wie getröstet, daß die menschlichen Charaktere und die strukturellen Probleme eines Instituts sowie der Verteilungskampf um immer zu geringe Mittel sich imgrunde gleich geblieben sind. Die geistigen Ereignisse im Gespräch, in Seminar und Vorlesung, in den veröffentlichten Werken als Frucht oft langjähriger mühevoller Arbeit sind kaum zu fassen und darzustellen. Dennoch bilden gerade sie und nur sie Ziel und Sinn all der äußeren Ereignisse, von denen vorwiegend zu berichten sein wird.

Graz, Originalsammlung des Instituts für Archäologie der Karl-Franzens-Universität

2014

Cassani aus München zu verdanken, der im Zuge einer Besichtigung der Originalsammlung des Instituts spontan die Restaurierungskosten dazu übernahm. Auch in Zukunft wird die Karl-Franzens-Universität Graz als Bewahrer von authentischen Zeugnissen aus der Antike gefordert sein, ihrer Verantwortung in der Pflege dieser archäologischen Sammlung mit Exponaten von zum Teil übergeordneter Bedeutung weiterhin entsprechend nachzukommen. Den entsagungsvollen Part des Profilzeichnens übernahm Johanna Kraschitzer, die auch die Photovorlagen anfertigte und neben den allgemeinen Maßen auch sämtliche Volumens-und Gewichtsmessungen durchführte. Die Farbbestimmung richtet sich nach dem Farbsystem der Munsell-Soil-Color-Charts (New York 2000). Die deutsche Farbbenennung soll die Lesbarkeit erleichtern. Die Messung der Fassungsvolumina erfolgte grundsätzlich durch Einfüllen von leicht verfügbarem Material bis zur Maximalhöhe der Lippe eines Gefäßes unter Beachtung einer optimalen Ausfüllung des Hohlraumes; dafür wurde bei kleinen Gefäßen feiner Sand, bei mittelgroßen und großen Gefäßen Reis verwendet. Die Berechnung basiert auf der jeweiligen Rohdichte des verwendeten Materials; dafür wurden Bezugswerte für 10 ml Sand und 50 ml Reis erhoben. Die Messungen wurden pro Gefäß zweimal zur Absicherung wiederholt. Das Volumen wird gerundet auf ganze Zahlen in Milliliter angegeben. Einige Gefäße konnten aus verschiedenen Gründen nicht mit dieser einfachen Methode vermessen werden. So wurden die Volumina des Aryballos G 26 und des Granatapfelgefäßes G 56 aus den dreidimensionalen CT-Daten extrahiert 7 und von zwei Gefäßen mit weiter Mündung (G 96, G 238) mit Hilfe des Programms "Calcul de capacité de récipients" des Centre de Recherches en Archéologie et Patrimoine, Programm der Freien Universität Brüssel (http://lisaserver. ulb.ac.be/capacity/) aus den jeweiligen Profilzeichnungen ermittelt. Die große Amphora G 16 konnte mit keiner der Methoden vermessen werden. Das Gewicht wird unabhängig vom Erhaltungszustand-fragmentiert oder vollständig-bei jedem Objekt angegeben, unter der Bedingung, dass es keine Ergänzungen oder sonstige die Keramikmasse beeinflussende Faktoren wie starke Sinterschichten oder andere Ablagerungen aufweist. Rezente Übermalungen fallen nicht darunter, da sich diese kaum auf das Gesamtgewicht auswirken sollten. Bei dieser soweit regelmäßigen Gewichtsangabe geht es weniger darum, eine Vergleichbarkeit von Gefäßtypen untereinander zu erlauben, sondern um eine standardisierte Angabe einer Objekteigenschaft, wie dies ähnlich zu den Längenmaßen gilt. Die Objekte wurden bei ähnlichen klimatischen Verhältnissen, wie sie im archäologischen Museum vorherrschen, gewogen (Temperatur etwa 19-21 °C und Luftfeuchtigkeit etwa 45-55 %). Die Messungen wurden pro Gefäß einmal zur Absicherung wiederholt. Bei Gefäßen, die aus Fragmenten zusammengesetzt sind und bei denen vorauszusehen ist, dass der Kleber das Gewicht geringfügig erhöht, erfolgt die Angabe in eckiger Klammer. Das Gewicht wird auf ganze Zahlen gerundet in Gramm angegeben. In der Erstellung des Layouts war Johanna Kraschitzer der Beilagenteil anvertraut, während Maria Christidis für den Tafelteil verantwortlich zeichnet. Beiden Kolleginnen sei für ihr Engagement, mit dem sie das Fortschreiten der Arbeit begleiteten und unterstützten, aufrichtig gedankt. Von den Mitarbeitern am Institut seien Elisabeth Trinkl und Manfred Lehner für stets gerne und reichlich gewährte Hilfeleistung bedankt. In diesen Dank sind außer den im Text eigens genannten Kollegen noch Heinrike Dourdoumas, Anastasia Georgiadou, Giada Giudice, Victoria Sabetai, Andrea Schidlowski und Lauren L. Walker einzuschließen. Der vorliegende Band entstand als Kooperation zwischen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Institut für Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz. Seitens der ÖAW betreute Claudia Lang-Auinger als Koordinatorin des CVA-Projektes Österreich sehr einfühlsam und gewissenhaft das Werden des Bandes. Viele wertvolle Hinweise werden ihr verdankt, ebenso Hadwiga Schörner, die sich mit Claudia Lang-Auinger die schwierige Aufgabe des Korrekturlesens teilte. Trotz aller Helfer wäre der Band ohne die nötige Finanzierung nicht zustande gekommen. Teilweise konnte die Bearbeitung der Keramik, aber auch die notwendigste Restaurierung durch Finanzierungsbeiträge der Stadt Graz, Kulturamt (Subvention für das Projekt "Universitätsmuseum") und des Landes Steiermark, Abteilung 3-Wissenschaft und Forschung (Subvention CVA) verwirklicht werden. Dem FWF-Wissenschaftsfonds ist für die Gewährung eines Druckkostenzuschusses zu danken. Und immer wieder gelang es Peter Scherrer, Leiter des Instituts für Archäologie und Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung an der Karl-Franzens-Universität Graz, universitätsinterne Geldmittel flüssig zu machen, um so das Projekt zum Abschluss zu bringen. Ihm ist für seinen Einsatz, sein stetes Interesse und seinen Zuspruch ganz besonders zu danken.

2019_12_11: Das Archäologische Museum Innsbruck - Sammlung von Abgüssen und Originalen der Universität: Rückblick – Ausblick (Innsbruck)

150. Jahre Archäologisches Universitätsmuseum Innsbruck (1869-2019) Das „Archäologische Museum Innsbruck - Sammlung von Abgüssen und Originalen der Universität Innsbruck“ wurde 1869 gegründet. Es stellt in seiner Kombination aus Abgüssen, Kopien und Originalen mit nunmehr über 1.300 Exponaten die größte Kollektion klassischer Antiken in Westösterreich dar und nimmt mit diesem Schwerpunkt eine Sonderstellung innerhalb der Tiroler Museumslandschaft ein. Eine archäologische Universitätssammlung stellt einen unvergleichlichen didaktischen Schatz dar, der nicht nur in der Lehre und Forschung genutzt wird, sondern interessierten Besucherinnen und Besuchern auch spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Griechen und Römer, ihren Alltag, ihre Kunst sowie Mythologie ermöglicht. Mit seinen zwei Standorten im Hauptgebäude der Universität am Innrain sowie im ATRIUM-Zentrum für Alte Kulturen am Langen Weg nimmt das Museum somit auch eine wichtige Scharnierfunktion zwischen Universität und interessierter Öffentlichkeit ein.