Ein Tempelbezirk im Zentrum von NIDA (Frankfurt-Heddernheim) - erste Ergebnisse (original) (raw)

Neue Untersuchungen zum Tempelbezirk von Studen-Petinesca

Archäologie Bern / Archéologie bernoise, 2019

An excavation by the University of Berne in summer 2017 led to a closer examination of the cult district of Studen-Petinesca, Gumpboden. The stone construction phase of Tempel 1 dates in the second half of the 1st century AD. Under the previous wooden building lay an augustan coin ensemble, composed of 16 coins. The composition of the coin types suggests that the ensemble was buried around 10/7 BC at the latest. Im Sommer 2017 wurde anlässlich einer Lehrgrabung der Universität Bern der Kultbezirks Gumpboden in Studen-Petinesca genauer untersucht. Daraus resultieren Erkenntnisse zur Struktur von Tempel 1 und zur generellen Anlage des Tempelbezirks. Die Steinbauphase des Umgangstempels datiert in die zweite Hälfte des 1. Jh. n. Chr. Bemerkenswert ist der Nachweis eines Vorgängerbaus aus Holz, unter dem ein augusteisches Münzensemble lag. Dieses Ensemble setzt sich aus 16 Münzen zusammen (zwei Quinare, eine Bronzemünze und 13 augusteische Mittelbronzen). Die Zusammensetzung der Münztypen lässt darauf schliessen, dass das Ensemble spätestens um 10/7 v. Chr. vergraben wurde. An excavation by the University of Berne in summer 2017 led to a closer examination of the cult district of Studen-Petinesca, Gumpboden. The stone construction phase of Tempel 1 dates in the second half of the 1st century AD. Under the previous wooden building lay an augustan coin ensemble, composed of 16 coins. The composition of the coin types suggests that the ensemble was buried around 10/7 BC at the latest.

Römische Reit- und Trosstiere aus dem Neubaugebiet „Mitten im Feld I“ in Heddesheim

Mannheimer Geschichtsblätter 36/2018, 2019

Dauer ist ein Ergebnis des bloßen Verfließens der Zeit. Dadurch erst wird sie bemerkt und zeigt ihren Wert in der Widerständigkeit gegenüber Wandel und Vergehen. Museen und Archive haben sich der Aufgabe des dauerhaften Bewahrens verschrieben, Mannheim hat dafür nun eine neue Stätte, das MARCHIVUM. In den Reiss-Engelhorn-Museen verdeutlicht die Ausstellung "SteinHart" die nicht nur materielle, sondern auch formale Dauerhaftigkeit altägyptischer Kunst: Die Steingefäße genügen noch immer höchsten ästhetischen Ansprüchen. Erkenntnisse über die Lebensumstände in früherer Zeit erlauben die Mumien, Körper, die dem organisch bedingten Wandel auf natürliche oder künstliche Weise in die Dauer entrissen wurden. Ein halbes Jahrhundert bereits unterstützt ein Fördererkreis die Reiss-Engelhorn-Museen, unter anderem durch die Erweiterung der Bestände und die Finanzierung von Restaurierungsarbeiten und Sammlungspräsentationen, so geschehen auch für die Neuaufstellungen "Glaubensschätze" und "Belle Époque". Zu ersteren gehört der Jahrhunderte alte, meisterhaft gestaltete Rother Altar, der selbst gefährlichste Zeiten überdauerte, letztere führt zurück in Mannheims zweites "Goldenes Zeitalter" mit seiner bürgerlichen Prachtentfaltung. Ein Zeugnis dafür ist auch die Villa am Oberen Luisenpark 5, stilgerecht restauriert erstrahlt sie nun in neu-altem Glanz. Eine Dauer ganz anderer Art bewies die "Mannheimer Akte", sie regelt seit 150 Jahren die Rheinschiff fahrt und ist das ältetste noch gültige Vertragswerk Europas. Einigkeit und friedliches Miteinander unterstützen Dauerhaftigkeit, Krieg, Verfolgung, Hass und Zerstörung sind ihre Widerparts. Mannheim sollte im 19. Jahrhundert gegen eine befürchtete Invasion aus Frankreich neu befestigt werden, mannigfache Pläne existierten, jeder hätte eine Einengung für die Stadt bedeutet. Wie schwerwiegend die auch mentalen Folgen des Ersten Weltkrieges waren, zeigen die Reaktionen von Mannheimer Pfarrern auf diesen Zusammenbruch ihrer Welt, sie hielten die Ehre der Deutschen für verloren. Die Nazidiktatur riss Menschen brutal aus ihren Lebenszusammenhängen, mißhandelte und tötete sie, Beispiele aus Mannheim sind in diesem Band die Familie Hofeller und Sr. Theodolinde Katzenmaier. Unter Archäologen heißt es, "nichts ist dauerhafter als ein Loch im Boden". Noch nach 2.000 Jahren erzählen die in einem solchen Loch gefundenen Überreste vom Arbeitseinsatz und nicht zuletzt vom Leiden dreier Reit-und Trosstiere aus der Römerzeit.