(25/7) DIE PROBLEMATIK VON “UMWEGEN” IN DER ÜBERSETZUNG DEUTSCHSPRACHIGER LITERATUR INS TÜRKISCHE UND IHRE REZEPTION VON GERMANISTIK-STUDENTEN - İbrahim İLKHAN (original) (raw)
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BEWUSSTSEIN UND ZUKÜNFTE JUNGER MANNLICHER DEUTSCH-TURKEN
Selbstreport Junge männliche Deutsch-Türken schreiben über ihre Familienerziehung, ihre Schullaufbahn und den Schulerfolg, über Studium und Ausbildung und über die Frage, wie sie sich in ihrer Männlichkeit sehen und fühlen. (Hypo-)These: Die männlichen Jugendlichen türkischer Herkunft in Deutschland stehen im Konflikt zwischen „harter“ und „weicher“ Männlichkeit, d.h. zwischen Machismo und dem von (türkischen) jungen Frauen eher gewünschten „sensiblen Mann“. Bei dieser Rollenfindung erfahren sie weder von Seiten ihrer Väter noch von Seiten ihrer Mütter eine stärkende Begleitung. Sie wenden sich ggf. an die Peers bzw. Gangs, um sich ihrer Männlichkeit in Abenteuer, Rumhängen, „Anmache“ beim weiblichen Geschlecht oder auch in „waghalsigen“ kriminellen oder kriminogenen Aktivitäten ihrer Männlichkeit zu vergewissern. Bildung hat in diesem Spiel oft keine exzellente Bedeutung, könnte sie aber haben, wenn die Zusammenhänge interkultureller und globaler Art thematisiert und zu durchschauen versucht würden. In den Selbstreport können diese und andere Schwierigkeiten, Lösungswege und Unlösbarkeiten beschrieben werden.
Einführung Minimythes-Textes choisis et adaptés du hongrois par Tibor Tardos. Mit diesen Worten beginnt die französische Übertragung von István Örkénys Werk, die knapp zwei Jahre nach dem Erscheinen des Originals das Licht der Welt erblickte. Adaptés-adaptiert also. Selten offenbart sich dem Translatologen die Übersetzungsstrategie auf eine derart eindeutige Weise. Die Minutennovellen von Örkény gehören zu den bekanntesten Werken der ungarischen grotesken Literatur, und obwohl Örkény-wie er selbst behauptet-unverkennbare ungarische Situationen beschreibt, wurden die Novellen mit großem Erfolg in viele Sprachen übersetzt. Die zahlreichen kulturellen Referenzen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, vor allem aber der kommunistischen Ära im Ungarn der fünfziger und sechziger Jahre, sowie Örkénys Stil widerspiegeln seine mitteleuropäische Herkunft. Unser Forschungsthema liegt an der Schnittstelle zwischen Sprache, Kultur und Literatur. Im Rahmen dieses Artikels sollen die Ergebnisse einer Studie dargestellt werden, die sich zum Ziel gesetzt hatte, die pragmatische Anpassung bei der Übertragung grotesker Literatur zu untersuchen. Dabei sollen Realienlexeme, die aufgrund ihrer potenziellen Unübersetzbarkeit zu Übersetzungsschwierigkeiten führen können, im Zentrum des Interesses stehen. Vorliegender Beitrag ist eng mit unserer Dissertation verbunden, in der wir uns der Frage widmen, inwiefern die Realienlexeme in der deutschen, englischen und französischen Übersetzung der Minutennovellen einer verfremdenden oder adaptierenden Übersetzungsstrategie folgen, dabei wurde der Versuch unternommen, die Resultate auf einer Skala zwischen diesen zwei Polen darzustellen. Die Arbeit sucht die Antwort in erster Linie auf jene Frage, ob in der englischen, deutschen und französischen Übersetzung der Minutennovellen auf Grund der angewandten Techniken, der sog. Übersetzungsverfahren, sich eine Tendenz zu einer bestimmten Übersetzungsstrategie (Verfremdung bzw. Adaptierung) nachweisen lässt. In Anlehnung an Hervey (1995), der die einzelnen Stufen der Adaptierung auf einer Fünferskala dargestellt hat, wurden in dieser Arbeit zwischen insgesamt acht Übersetzungsverfahren (Übernahme als Fremdwort, Übernahme als Lehnwort, Teilübersetzung, Ergänzung, Direkte Übersetzung, Eliminierung, Generalisierung sowie Adaptation) differenziert. Die acht Stufen der Adaptierung werden in der Abbildung 1 dargestellt:
Selçuk Üniversitesi Edebiyat Fakültesi Dergisi, 2021
Bilinguale sind fähig, Inhalte in zwei Sprachen zu verstehen und in beiden Sprachen zu kommunizieren. Bei einem Übersetzungsprozess reicht es jedoch nicht, zwei Sprachen zu beherrschen, da die Übertragung eines Ausgangstextes in die Zielsprache außer Sprachwissen weitere Kompetenzen erfordert. Insbesondere in Übersetzungen von literarischen Texten, in denen der Stil und die Gattung sehr bedeutend sein können, bei Bilingualen häufig Fehler auftreten. Diese Arbeit hat es zum Ziel, eine Fehleranalyse anhand literarischen Übersetzungen zu machen und die von Bilingualen häufig geführten Fehlerarten festzustellen. Dafür werden aus drei verschiedenen Universitäten Studierende ausgewählt und von ihnen erwartet, dass sie Textteile aus Stefan Zweigs verschiedenen Werken übersetzen. Die Studierenden übersetzten insgesamt zehn Sätze, die aus stilistischer, orthographischer, semantischer, syntaktischer, morphologischer und pragmatischer Perspektive bewertet werden. Apropos diesem Verfahren werden auch auf die Entsprechungstypen Werner Kollers geachtet.
DIE DARSTELLUNG VON DEUTSCHEN IN DEN VERÖFFENTLICHUNGEN DES TÜRKISCHEN SCHRIFTSTELLERS HALDUN TANER
The image of Germans in the Publications of the Turkish writer Haldun Taner Zusammenfassung In diesem Beitrag wurde versucht, viele Veröffentlichungen des türkischen Schriftstellers Haldun Taner im Hinblick auf sein Deutschlandbild auszuwerten. Schriftsteller beobachten, wie andere Künstler auch, die Umgebung, die Natur sowie gesellschaftliche Entwicklungen, doch im Unterschied zu anderen Menschen, erkennen und interpretieren sie Zusammenhänge, die von jenen nicht gesehen werden, und sie hegen den Wunsch, das Unbehagen und die Sorge, die sie in Bezug auf die Zukunft empfinden, nach außen zu tragen. Auch Haldun Taner gelingen in beiden Kulturen scharfe Beobachtungen und er bringt die Komponenten aus den zwei Kulturkreisen, die bei einem Künstler Unbehagen hervorrufen, zur Sprache. Haldun Taner thematisiert in seinen Werken die unterschiedliche Wahrnehmung der Welt seitens der türkischen und deutschen Gesellschaft, ihre jeweils verschiedenen Blickwinkel sowie die Probleme eines Dialogs zwischen diesen zwei Kulturen aufgrund von traditionellen Haltungen in beiden Ländern. Die türkischen Kulturelemente sowie das geschichtliche Erbe der Türkei vergleicht er am Beispiel von Deutschland mit der westlichen Kultur und führt den Lesern die Wechselwirkungen der beiden Kulturkreise und die Schwierigkeiten, die während dieser Interaktionen auftreten können, vor Augen. Man kann sagen, dass in der Art wie das Erzählte und die Beschreibungen, die das “Andere” bzw. die “Anderen” betreffen, dargebracht wird – negativ wie positiv- das Erzählte und die Beschreibungen eher in eine Anlyse von Vorurteilen und festen Bildern münden, als dass sie deren Merkmale nur aufzeigen. Das heißt, Taner stellt beide Kulturen in der Interaktion miteinader vor und er fragt nach den Ursachen für die Vorurteile beider Kulturkreise. In seinen Werken nähert er sich dem kulturbedingten Verhalten der Menschen ernsthaft und kritisch. Haldun Taner versucht in seinen Schriften zwar auch eine Synthese zwischen der östlichen und westlichen Kultur herzustellen, doch bringt er vor allem genuin türkische Werke hervor. In allen Werken Haldun Taners geht es um ein durch seine Deutschlanderfahrungen in ihm selbst ausgelöstes interkulturelles Lernen, sowie um die Erlangung eines daraus entstehenden weiten Blickwinkels.
DER ERSTE WELTKRIEG IN DER RUMÄNISCHEN LITERATUR: DAS PROBLEM DES ANTISEMITISMUS
Liviu Rebreanus Novelle Itzig Struhl, deserteur (1920) ist exemplarisch für die Art und Weise, in welcher der Leser als verantwortlicher Zeuge in die Tragödie verstrickt wird, deren Opfer der jüdische Soldat ist, hingerichtet von den eigenen Kameraden. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Wiederherstellung des Kontextes, in welchem die Novelle erscheint, beziehungsweise der Situation der Juden in der rumänischen Armee zur Zeit des ersten Weltkrieges, sowie auch den autobiographischen Implikationen des Textes für Liviu Rebreanu, darunter auch der Zusammenarbeit des siebenbürgischen Schriftstellers mit dem jüdischen Graphiker Paul Konrad Hönich bei der Herstellung der letzten Ausgabe der Novelle in der Zwischenkriegszeit.