Lateinamerika: Der vergessene Hinterhof der USA? (original) (raw)
Wenn der Ton nicht alles ist: Joe Biden und Lateinamerika
GIGA Focus Lateinamerika, 2021
Joe Bidens Wahl hat viele Erwartungen geweckt. Politische Traditionen und der vorherrschende überparteiliche Konsens über die US-Politik für die westliche Hemisphäre lassen Veränderungen eher im Ton als in der Subs-tanz erwarten. Vier Themen werden die Agenda bestimmen: COVID-19, Migration, Demokratie und Korruptionsbekämpfung.
Ein Neuanfang in den Amerikas. Zur Lateinamerikapolitik der Regierung Obama
2009
Vom 17. bis. 19. April fand in Trinidad und Tobago der 5. Gipfel der Amerikas statt. Aufgrund der Teilnahme des neuen US-Präsidenten Barack Obama gab das Gipfeltreff en auch Hinweise auf die zukünft ige Lateinamerikapolitik der US-Regierung und diente als ein erstes Stimmungsbarometer der US-Lateinamerika-Beziehungen. Bereits im Vorfeld des Gipfeltreff ens war es zu interessanten Entwicklungen in der Politik der USA gegenüber Kuba gekommen. Obwohl Kuba nicht offi ziell auf der Agenda stand, beherrschte das Thema das Gipfeltreff en. Analyse: Auf symbolischer Ebene wurden in Trinidad und Tobago grundlegende Veränderungen deutlich. Obama sprach off en heikle Themen und mögliche Lösungen für gemeinsame Probleme mit den lateinamerikanischen Regierungen an. Das Gipfeltreff en hat ohne Zweifel zu einer Verbesserung des Gesprächsklimas zwischen den USA und den lateinamerikanischen Nachbarn beigetragen. Der neue US-Präsident hat große Erwartungen geweckt, nun bleibt abzuwarten, ob diese zukünft ig auch erfüllt werden. Dies hängt nicht allein von Obama ab, sondern auch von anderen Akteuren-wie der kubanischen Regierung oder dem US-Kongress. Die Gipfeleuphorie könnte somit schon bald wieder abklingen. Lateinamerika hat in den vergangenen Jahren an ökonomischer Stärke und politischer Unabhängigkeit gewonnen und tritt den USA wesentlich selbstbewusster gegenüber. Die neue US-Regierung hat auf diese Entwicklung reagiert und bietet der Region eine Partnerschaft auf Augenhöhe an. Es wurden Schritt e hin zu einer gemeinsamen Problemsicht und gemeinsamen Lösungsansätzen eingeleitet. Bereits im Vorfeld des Gipfels hatt e die Regierung Obama klare Zeichen gesetzt, indem sie verschiedene in der Bush-Ära gegenüber Kuba verhängte Sanktionen zurücknahm und so ein Wahlversprechen einlöste. Brasilien hat sich zum Hauptansprechpartner der US-Regierung in Lateinamerika entwickelt. Der südamerikanische Staat wird dadurch gegenüber den traditionellen US-Partnern Mexiko und Kolumbien aufgewertet und in seinem regionalen Führungsanspruch gestärkt.
Trump und Lateinamerika: Zwischen Monroe-Doktrin und Nichtbeachtung
2018
Während der damalige US-Außenminister Tillerson im Februar 2018 noch die Monroe-Doktrin beschworen hatte, um Lateinamerika vor der wachsenden Präsenz Chinas zu warnen, verzichtete Donald Trump im April als erster US-Präsident auf eine Teilnahme am seit dem Jahr 1994 all drei Jahre stattfindenden Gipfel der Amerikas. Die US-Politik gegenüber Lateinamerika schwankt zwischen dem Rückfall in alte Verhaltensweisen und Nichtbeachtung. Sie ist vor allem innenpolitisch begründet.
Lateinamerika: Nach dem Ressourcenboom und progressiven Politiken zurück auf Los?
Ifo Schnelldienst, 2019
zum Problemfall: Lateinamerika verliert den Anschlusswas sind die Ursachen? 3 Lateinamerikas Wirtschaft stagniert. Die politische Unsicherheit in den wichtigsten Ökonomien, der schwächere Welthandel und die Handelsstreitigkeiten drücken die Wachstumsprognosen. Die Länder verlieren weiter den Anschluss im weltweiten Vergleich. Entwickelt sich Südamerika vom Hoffnungsträger zum Risikofaktor für die Weltwirtschaft? Carsten Hefeker, Universität Siegen, sieht Südamerika in einer tiefen demokratischen und wirtschaftlichen Krise. Die Ursachen seien in jedem Land etwas anders gelagert, aber es zeigten sich auch Gemeinsamkeiten. Neben dem massiven Verfall der Rohstoff-und Agrarproduktpreise seien die Gründe in vielen Ländern in einem Hang zu populistischer Wirtschaftspolitik einerseits und unterlassenen Reformen andererseits zu sehen, die die Stabilität untergraben und zu politischen und ökonomischen Krisen führen. Nach Ansicht von Tobias Boos und Ulrich Brand, Universität Wien, verliert Lateinamerika erneut den Anschluss. In der ersten Dekade der 2000er Jahre hatte es danach ausgesehen, als habe die Region einen dauerhaften Wachstumspfad eingeschlagen. Aber die Regierungen konnten sich nicht aus dem Teufelskreis der Ressourcenabhängigkeit befreien. Und nach dem Ende des Ressourcenbooms wurde ein neuer Zyklus der Auslandsverschuldung in Gang gesetzt. Martin T. Braml, ifo Institut, zeigt auf, dass gerade die großen lateinamerikanischen Länder Argentinien, Brasilien und Mexiko in den vergangenen drei Dekaden nicht im relativen Entwicklungsstand aufholen konnten. Hingegen sei ein wirtschaftlicher Konvergenzprozess für Chile und Uruguay, die eine starke Integration im Welthandel suchten, zu erkennen. Dies scheine Argentinien und Brasilien, den tonangebenden Staaten innerhalb des MERCOSUR, nur langsam zu gelingen. Auch deshalb biete der Abschluss des EU-MERCOSUR-Freihandelsabkommens eine einmalige Chance für die lateinamerikanischen Länder. Barbara Fritz, FU Berlin, stellt fest, dass bis vor einigen Jahren Südamerika die einzige Region war, der es gelang, Wachstum mit Umverteilung zu verbinden. Davon sei heute wenig übriggeblieben. Seit Jahren stagniere das Wachstum, die Verteilung habe sich in Ländern wie Brasilien sogar wieder verschlechtert. Mit ein Grund für diese Entwicklung sei die Verschlechterung der globalen Rahmenbedingungen seit dem Ende des »sogenannten Superbooms der Rohstoffpreise«. Zudem sei die Region massiv von den großen Handelskonflikten betroffen. Die globale Staatengemeinschaft, ebenso wie die EU, sollten hier unterstützen. Nach Ansicht von Ingrid Wehr, Heinrich-Böll-Stiftung, Santiago de Chile, sind die hohe Abhängigkeit lateinamerikanischer Volkswirtschaften von Rohstoffexporten und die wachsende Reprimarisierung des Exports ein massives Problem der Länder, die somit eher Rentenökonomien als Marktwirtschaften seien. Angelica Dominguez-Cardoza und Christoph Trebesch, Institut für Weltwirtschaft, Kiel, sehen Argentinien erneut vor einem hohen Schuldenschnitt stehen. Dieser sei nur eine Frage der Zeit. Übermäßige Staatsausgaben und eine exzessive Verschuldung in Fremdwährungen hätten die Krise herbeigeführt, gekoppelt mit hoher Inflation und einer schwachen Währung. 24/2019 SCHNELLDIENST DATEN UND PROGNOSEN Veranstaltungen in der Messe Dortmund und den Westfalenhallen generieren starke wirtschaftliche Impulse 24 Horst Penzkofer Im Auftrag der Westfalenhallen Unternehmensgruppe Dortmund hat das ifo Institut nach 2009 zum zweiten Mal eine Untersuchung zu den wirtschaftlichen Effekten durchgeführt, die in einem durchschnittlichen Veranstaltungsjahr -u.a. Messen, Kongresse, Tagungen, Konzerte -durch die Unternehmensgruppe ausgelöst werden. Auf Basis empirischer Erhebungen ausgewählter Veranstaltungen wurden die Gesamtausgaben und, darauf aufbauend, die Kaufkraft-, Beschäftigungs-und Steuereffekte eines durchschnittlichen Veranstaltungsjahres berechnet. Danach bewirken Veranstaltungen in den Westfalenhallen in Deutschland einen Kaufkraftzufluss von 493 Mio. Euro. Deutschlandweit werden über 4 200 Arbeitsplätze durch Veranstaltungen in den Westfalenhallen gesichert. Am 12. Dezember 2019 stellte das ifo Institut seine Prognose für die Jahre 2019, 2020 und 2021 vor. Die deutsche Wirtschaft hat sich im dritten Quartal 2019 stabilisiert, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im Quartal zuvor noch um 0,2% gesunken ist. Zu dem Anstieg hat vor allem eine kräftige Konsum-und Baukonjunktur beige tragen. Zwar hat sich der Beschäftigungsaufbau im Jahresverlauf verlangsamt, die Einkommenszuwächse der privaten Haushalte sind aber nach wie vor hoch. Neben spürbar steigenden Tariflöhnen haben auch Abga benentlastungen und eine Ausweitung staatlicher Transferzahlungen, wie etwa Renten und Kindergeld, die Kaufkraft gestärkt. Zudem hat ein reges Konsum-und Investitionsgebaren der öffentlichen Hand die in ländische Nachfrage gestützt. Schließlich sind die Hypothekenzinsen noch einmal kräftig gefallen, und die Vergabe von Wohnungsbaukrediten hat sich beschleunigt. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung im Jahresdurchschnitt 2019 um 0,5% expandieren; kalenderbereinigt ergibt sich ein Zuwachs von 0,6%. Im kommenden Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt mit 1,1% wieder kräftiger steigen, wenngleich der Kalendereffekt von 0,4 Prozentpunkten die eher verhaltene konjunkturelle Grunddynamik überzeichnet. Die deutsche Industrie wird voraussichtlich erneut einen negativen Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt liefern, wenngleich dieser deutlich geringer ausfallen dürfte als im laufenden Jahr. Im Jahr 2021 dürfte das Bruttoinlandsprodukt mit einer Rate von 1,5% expandieren, und damit kräftiger als das Produktionspotenzial. Der Auslastungsgrad der deutschen Wirtschaft dürfte am Ende des Prognosezeitraums wieder zunehmen und leicht positiv ausfallen. Die WES-Sonderfragen für das vierte Quartal 2019 befassen sich mit dem Ausmaß und den Wirkungen der Schattenwirtschaft. Die Teilnehmer wurden gebeten, Fragen zum Ausmaß der Schattenwirtschaft in den einzelnen Ländern, zu den Gründen für Schattenwirtschaft und zu den Sektoren, die hauptsächlich von Schattenwirtschaft betroffen sind, zu beantworten. Der Anteil der Schattenwirtschaft unterscheidet sich weltweit zwischen den Ländern und den einzelnen Wirtschaftssektoren. Die geschätzte Schattenwirtschaft in der EU ist beträchtlich größer als die geschätzte Schattenwirtschaft in den USA und anderen fortgeschrittenen Ländern, wobei in allen Ländern der Haushaltssektor als derjenige Sektor genannt wird, in dem der Anteil der Schattenwirtschaft am größten ist.
Deutsche Minderheiten in Lateinamerika
Der Artikel gibt einen Überblick über deutsche Minderheiten in Lateinamerika, der die Entwicklung und die gegenwärtige Situation deutschsprachiger Gruppen skizzieren, den Forschungsstand - soweit zugänglich - sichten sowie eine erste Orientierung für eigene soziolinguistische Untersuchungen vornehmen soll. Es wird zunächst die Geschichte dieser Sprachinseln in den Mittelpunkt gestellt und von hieraus ihr aktueller Zustand vor allem in Argentinien, Brasilien, Chile und Paraguay betrachtet. Die deutschsprachigen Gruppen in anderen Teilen der Welt, vor allem in Osteuropa, werden dabei gelegentlich als Vergleich her¬angezogen, um die Entwicklungsbedingungen der deutschen Minderheitengruppen in Latein¬amerika schärfer zu akzentuieren.
Parteieninternationalen in Lateinamerika
GIGA Focus Lateinamerika 2/2012
berichtete Der Spiegel, Parteichef Sigmar Gabriel habe verkündet, seine Partei wolle den diesjährigen Mitgliedsbeitrag an die Sozialistische Internationa le (SI) in Höhe von 100.000 britischen Pfund nicht auszahlen. Der stärkste Beitragszah ler könne nicht länger zulassen, "dass die SPD mit Verbrechern an einem Tisch sitze".
Russisches Roulette im Hinterhof der Usa
ipg-journal, 2022
Putin hat viel Zeit und Geld investiert, um in Lateinamerika den Einfluss der USA zu untergraben. Mit der Ukraine-Invasion schießt er sich ins Knie.