Der Entwurf eines Strafgesetzbuches von 1962 (Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. Neue Folge Band 76. Abteilung B: Abhandlungen zur Deutschen Rechtsgeschichte) (original) (raw)

Possard, M. (2024) | Stellungnahme zum Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem die Strafprozeßordnung 1975, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz [u. a.] geändert werden (Strafprozessrechtsänderungsgesetz 2024; GZ: 2024-0.389.753).

Possard, M. (2024) | Stellungnahme zum Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem die Strafprozeßordnung 1975, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz [u. a.] geändert werden (Strafprozessrechtsänderungsgesetz 2024; GZ: 2024-0.389.753)., 2024

Stellungnahme zum Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem die Strafprozeßordnung 1975, das Staatsanwaltschaftsgesetz, das Gerichtsorganisationsgesetz, das Finanzstrafgesetz, das Justizbetreuungsagentur-Gesetz und das Allgemeine Verwaltungsverfahrensgesetz 1991 geändert werden (Strafprozessrechtsänderungsgesetz 2024; GZ: 2024-0.389.753).

Von der »Entstehung des öffentlichen Strafrechts« zur »Fabrikation des Verbrechens«

Rechtsgeschichte - Legal History, 2002

Strafrechtsgeschichte ein blinder Fleck in der (rechts-)historischen Forschung sei, so ist seit etwa 1990 geradezu ein Boom der historischen Kriminalitätsforschung zu verzeichnen, der inzwischen auch die Rechtsgeschichte erfasst hat: Das von der DFG geförderte, von Juristen und Historikern betriebene Projekt »Entstehung des öffentlichen Strafrechts«, das bereits zahlreiche Publikationen aufweist, legt davon eindrucksvoll Zeugnis ab. Bietet doch das Forschungsfeld Kriminalitätsgeschichte die Möglichkeit, außerhalb der »klassischen«Themen der Rechts-und Sozialgeschichte eine Vielzahl »neuer« Ansätze und Modelle-von der Mikro-, Mentalitäts-und Geschlechtergeschichte bis zur (Sozial-)Disziplinierung, Normdurchsetzung und Etikettierungstheorie-auf massenhaft überlieferte, aber bisher noch kaum ausgeschöpfte Quellen (vor allem Gerichts-bzw. Polizei-und Kriminalakten) anzuwenden. Die hohe Anschlussfähigkeit an die seit Jahren sehr aktive internationale, insbesondere anglo-amerikanische und französische Kriminalitätsforschung dürfte im Zeitalter der »Globalisierung« die Attraktivität des Forschungsfeldes noch erhöht haben. Inwiefern das in den letzten Jahren zunehmende öffentliche Interesse an den Themen Kriminalität und Sicherheit die Forschung beflügelt hat, mag dahingestellt bleiben-eine gewisse Parallelität zum aktuellen Diskurs ist jedenfalls nicht zu verleugnen. 1 Im Folgenden sollen-ohne Anspruch auf bibliographische Vollständigkeit-aus der wachsenden Zahl der Arbeiten einige einschlägige Neuerscheinungen vorgestellt werden. Ausgewählt wurden vorwiegend Bücher, die den aktuellen Forschungsstand und umfangreichere Projekte dokumentieren oder exemplarisch innovative, insbesondere transdisziplinäre Ansätze aufweisen und 159 Karl Härter Recherche 1 Vgl. dazu nur den 2001 erstmals vorgelegten periodischen Sicherheitsbericht der Bundesregierung, abrufbar unter: http://www.bmi.bund.de oder http://www.bmj.bund.de. Von der »Entstehung des öffentlichen Strafrechts« zur »Fabrikation des Verbrechens« Rg1/2002 2 Le pénal dans tous ses Etats. Justice, Etats et sociétés en Europe (XIIe-XXe siècles), ed. Xavier Rousseaux, René Lévy, (Publication des Facultés universitaires Saint-Louis 74), Brüssel: Facultés universitaires Saint-Louis 1997, 462 p. 161 Karl Härter Recherche 3 Criminalità e giustizia in Germania e in Italia. Pratiche giudiziarie e linguaggi giuridici tra tardo Medioevo ed età moderna / Kriminalität und Justiz in Deutschland und Italien. Rechtspraktiken und gerichtliche Diskurse in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, hg. von