Die Slavia Submersa in Österreich : Ein Überblick Und Versuch Einer Neubewertung (original) (raw)
Name ware Karantanisch, da die Slavia submersa der osterreichischen Alpenlander die Sprache des Karantanen-Reiches warll, der ersten historischen Staatsgriindung der Vorfahren der heutigen Slowenen. In den Abschnitten 24 soll zunachst das Material prasentiert und in 5 dessen Beurteilung vorgenommen werden. 2. Phonologisches Fiir das relativ hohe Alter des Sprachgutes slawischer bzw. slowenischer Herkunft in Osterreich spricht, dass sich bereits in den (altslowenischen) Freisinger Denkmalern Sprachformen finden, wie wir sie auch in der alpenslawischen Onomastik beobachten konnen, und zwar12: l. Erhalt der Nasalvokale (Freising vuensih 'vt;štichb / groBer [GLpl.]', malomogoncka 'malomog9šta / krank, schwach', sunt 's9tb / sind' usw.) 13 (s. 2.1); 2. urslaw. *tj > t'-k' (Freising choku 'chošt9 / will', imoki 'im9šti / habend [Ipl.]' usw.) 14 (s. 2.2); 3. urslaw. *stj / skj / skf,i >še (Freising crisken / cristen 'krišten9 / getauft', este 'ešte / noch' usw.)15 (s. 2.3); 4. Erhalt der Lautgruppe dl (Freising modliti (ze) 'moliti (st;) / beten' usw.) 16 (s. 2.4); 5. Fehlen des prothetischen j-(Freising este [s.o.], ego-/emu-se 'jego-/jemu-že / seiner / ihm' usw.)17 (s. 2.5). Dariiber hinaus gibt es Lautungen, die in die vorliterarische Friihzeit des alpinen Slawisch weisen, wie z.B. das Unterbleiben der Liquidametathese (in dt. Talggen, s. 4.15) oder a statt o (in dt. Kraxe, s. 4.12, und eben auch in Talggen). 2.1. Erhalt der Nasa/vokale: Der Nasal ? ist auffallend selten belegbar (z.B. BN Lending, Granatspitzgruppe, Osttirol < *l?dina oder-nikb 'Brachland', SN Fentsch,