10 Jahre Akademie für Technikfolgenabschätzung (original) (raw)
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TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis, 2007
Im vergangenen Jahr feierte die "Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen" (Bad Neuenahr-Ahrweiler) ihr zehnjähriges Bestehen. Sie hat sich seither erfolgreich mit Fragen beschäftigt, die durch Natur-und Ingenieurwissenschaften, Lebenswissenschaften und die medizinischen Disziplinen aufgeworfen werden. In interdisziplinären Projektgruppen, in denen Experten aus den Bereichen Philosophie, Jurisprudenz, Ökonomie, Ingenieurwissenschaften und den medizinischen Disziplinen zusammenarbeiten, werden Handlungsempfehlungen zu Themen aus Technik, Medizin und Umwelt entwickelt. Die Ergebnisse richten sich an Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit und werden veröffentlicht. In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als 30 Projekte, Studien und Tagungen durchgeführt und publiziert.
1994
Damit ein Konzept von nachhaltiger Entwicklung nicht zu unverbindlichen Appellen verkummert, bedarf es einer moglichst prazisen Konzeptbeschreibung und einer bis ins Detail vorgenommenen Operationalisierung, die zwar Flexibilitat in der Umsetzung, aber keineswegs Beliebigkeit voraussetzt. Gleichzeitig mus sie aber einen breiten Begrundungsrahmen enthalten, um uber die Interessen der verschiedenen Akteure hinaus allgemein konsensfahig zu sein. Das Projekt der Akademie fur Technikfolgenabschatzung in Baden-Wurttemberg mit dem Titel "Qualitatives Wachstum als Voraussetzung einer nachhaltigen Entwicklung In Baden-Wurttemberg" versucht, diesem Anspruch gerecht zu werden. Es will zur konzeptionellen Klarung des Begriffes beitragen, indem es allgemeine Leitlinien und Umsetzungsstrategien fur die verschiedenen, mit dem Konzept verbundenen Zielebenen entwickelt und indem es durch gezielte Fallstudien auf regionaler Basis die deduktiv abgeleiteten Operationalisierungskonzepte in der...
Technikfolgenabschätzung als technikwissenschaftliche Disziplin?
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
Aufgrund ihrer Methode wie auch Forschungspraxis kann die Technikfolgenabschätzung (TA) als eine Teildisziplin der Technikwissenschaften angesehen werden kann. Dies zeigt sich vor allem dann, wenn man den methodischen Kern der Technikfolgenabschätzung mit den Ergebnissen der wissenschaftstheoretischen Analyse der technikwissenschaftlichen Disziplinen vergleicht. Das Problem des Methodenmix und der Modellbildung stellt sich in gleicher Weise wie in den Technikwissenschaften und kann hier wie da auch wissenschaftlich basiert gelöst werden.
Technikfolgenabschätzung als Zeitdiagnose
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
Ropohl plädiert in seiner Technikphilosophie für eine bewusste Gestaltung des technischen Wandels, in dem auch die Ingenieur*innen in die Pflicht genommen werden. In meiner Rekonstruktion zeige ich, dass Ropohls normative Grundorientierung in einer Zeitdiagnose fußt, die er allerdings nicht expliziert. Aus seinem Beispiel ziehe ich die These, dass jeder Theorie der Technikfolgenabschätzung (TA) notwendig eine historisch-normative Signatur eingeschrieben ist. Um eine kritische Auseinandersetzung über das Selbstverständnis und den Zweck von TA zu führen, gilt es, anders als Ropohl, auch die inhärenten Zeitdiagnosen sichtbar zu machen und zu diskutieren.
Institut für Technikfolgen-abschätzung und Systemanalyse
Evidenzbasierte Politik gilt als Instrument, um Politik zu versachlichen und zu rationalisieren. Sie kann durch den Einbezug einer größeren Bandbreite an Politikfolgen und-häufig unberücksichtigten-Nebenfolgen potenziell aber auch zu einer Erhöhung der Reflexivität von Politik beitragen. Der Artikel untersucht evidenzbasierte Politik im Spannungsverhältnis zwischen behaupteter Versachlichung und Eindeutigkeit politischer Entscheidungen und möglicher größerer Reflexivität. Obwohl beide Modelle einander diametral gegenüberzustehen scheinen, ist das jeweils erforderliche Wissen für die Politikevaluierung je nach Art des politischen Problems und dem Grad seiner Umstrittenheit jedoch unterschiedlich-und kann von eindeutigem "Faktenwissen" bis hin zu reflexivem Wissen als Ergebnis von Austausch und Aushandlung zwischen gesellschaftlichen Akteuren reichen. Literatur
Seite 30 Technikfolgenabschätzung-Theorie und Praxis 19
2010
Megacities beeinflussen insbesondere auf Grund ihrer hohen und dynamisch wachsen-den Konzentration von Bevölkerung und Wirt-schaftskraft den globalen Wandel (Borsdorf, Coy 2009; Kraas, Nitschke 2006) und sind entsprechend Zentren starker Energienach-frage. Dies bedeutet, dass ihre Versorgung mit genügend Energie besondere Ansprüche stellt, dass dort aber auch Maßnahmen für eine nachhaltigere Energieversorgung ein beson-deres Wirkungspotenzial besitzen. Im Rahmen des von der Helmholtz-Gemeinschaft finanziell unterstützten deutsch-chilenischen Verbund-projekts "Risk Habitat Megacity" wurden für die Metropolregion Santiago de Chile eine Be-standsaufnahme der Energiesituation anhand ausgewählter Indikatoren durchgeführt, explo-rative Szenarien analysiert und auf dieser Basis Empfehlungen zur Verbesserung der Nach-haltigkeit im Energiesystem erarbeitet.
Technikfolgenabschätzung für die Gesellschaft der Singularitäten
TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis
Der Kulturwissenschaftler Andreas Reckwitz hat Prozesse der Singularisierung der Gesellschaft diagnostiziert, in denen sich die Eigenschaft des Besonderen massenhaft nicht nur auf menschliche Subjekte, sondern auch auf Orte, Ereignisse, Kollektive und Objekte erstreckt. Die epistemischen Implikationen der sich so verändernden Gesellschaft für die Technikfolgenabschätzung (TA) wurden bislang wenig beachtet. Wir argumentieren anhand des Beispiels der Singularitätseigenschaften von Offenen Werkstätten, dass eine konzeptionelle Befassung der TA mit den gesellschaftlichen Effekten von Singularitäten notwendig ist. Wir stellen daher neue Eckpunkte für die TA-Programmatik zur Diskussion, die auch Singularisierungstechniken wie z. B. den 3D-Druck betrifft: (1) die Wahrnehmung des Besonderen als Relevantes, (2) die Abbildung der Kulturalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und (3) realitätsangemessenes Ausschneiden von Systemen aus dem kulturalisierten Supersystem.