Interview zur Psychoanalytischen Sozialarbeit mit Martin Feuling, Heidi Schär Sall, Ursula Leuthard (original) (raw)

Journal für Psychoanalyse

Ursula Leuthard (UL), interviewt von Markus Weilenmann (MW) und Gregor Busslinger (GB) MW: Ich denke, für die Vorstellung ist es am Besten, wenn jeder sich selber vorstellt. Ich kann von mir sagen, dass ich zwar einen psychoanalytischen Hintergrund habe, eine psychoanalytische Ausbildung gemacht habe, aber nicht als Psychoanalytiker tätig bin, sondern ich habe gleichzeitig einen ethnologischen Hintergrund und habe mich entschieden, dass ich in die ethnologische oder rechtsethnologische Beratungspraxis gehe. Ich habe ein kleines Beratungsbüro, das nennt sich Büro für Konfliktforschung in Entwicklungsländern und ich arbeite hauptsächlich mit internationalen Entwicklungsorganisationen in Afrika zusammen. Von daher habe ich auch einen Zugang zu den ethnopsychoanalytischen Ansätzen. HS: Mein Name ist Heidi Schär Sall. Ich habe Ethnologie, Psychologie und Sozialpädagogik studiert. Ich habe auch eine psychoanalytische Ausbildung mit eigener Psychoanalyse. Ethnopsychoanalyse habe ich vor allem an der Uni studiert und habe dann später im Flüchtlingsbereich gearbeitet und das Ethnologisch-Psychologische Zentrum (EPZ) mit Ethnologen, Psychotherapeuten und Ethnopsychologen aufgebaut und 15 Jahre lang geleitet. Das wurde dann geschlossen und seither arbeite ich als Ethnopsychologin an der Psychiatrischen Uniklinik in Zürich, wo ich jetzt ein bisschen im Sinne der französischen Ethnopsychiatrie arbeite. Danebst arbeitete ich ca. ein Jahr bei der Vormundschaft, insbesondere im Bereich der Kindesschutzmassnahmen. Meine ethnologischen und ethnopsychoanalytischen Feldforschungen habe ich vor allem in Westafrika gemacht. UL: Ich heisse Ursula Leuthard, bin ursprünglich Krankenschwester, habe eine abgeschlossene Psychoanalyse und habe mich über Literatur mit Psychoanalyse befasst und am PSZ Kurse besucht. Ich habe mich vor 16 Jahren selbstständig gemacht. 2000 kam die Idee von Heini und Esther, einen Verein zu gründen, damit wir Selbstständigerwerbenden irgendwie ein Forum bekommen, wo wir uns austauschen und unterstützen können in Supervision, Intervision und so. Ich war Mitbegründerin des Vereins und arbeite seit acht Jahren als Familienbegleiterin, also © 2020, die Autor_innen. Dieser Artikel darf im Rahmen der "Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitungen 4.0 International" Lizenz (CC BY-NC-ND 4.0) weiter verbreitet werden.