Raumpoetische Aspekte Des Transitorischen in Péter Nádas’ Parallelgeschichten (original) (raw)
Hungarian Studies
Der Aufsatz analysiert Péter Nádas’ Roman Parallelgeschichten mit Blick auf die Poetik des Raumes. Die Frage nach der Behandlung von Raum und Zeit im Text wird anhand des Motivs des Durchgangs gestellt, der in der Darstellung der Wohnungen eine zentrale Rolle spielt. Durch die detaillierte Schilderung von Zwischenräumen wie dem Entrée und dem Vorraum setzt sich nämlich der Erzähler mit jenen historischen Bezügen von privaten Räumen auseinander, die auf die Wahrnehmungen und Erinnerungsprozesse der Figuren einwirken. Hier erscheinen die funktionslos gewordenen transitorischen Räume als Reste der allmählich entschwindenden bürgerlichen Welt und fallen aus dem einheitlichen Schema der Wohnungseinrichtungen, wodurch der vertraute, Sicherheitsgefühl verströmende Charakter der letzteren angegriffen wird. Es wird gezeigt, dass die Durchgänge im Roman somit zu bedrohenden, verstörenden Räumlichkeiten werden, in denen sich die hier orientierungslos werdenden Figuren gezwungen sehen, sich mit ...
Related papers
Der Raum des Fremden als »fahrender Zug« in Herta Müllers Reisende auf einem Bein
Zeitschrift für interkulturelle Germanistik
Irene, the protagonist in Herta Müller’s Reisende auf einem Bein, experiences the transit between two political systems as a continuous journey which does not end with her arrival, but extends into everyday life in the destination country, a life marked by Otherness, foreignness and placelessness. The political oppression suffered in her country of origin, an unnamed Eastern bloc state representing Nicolae Ceauşescu’s Romania, influences Irene’s perception of her Western destination country. While Irene suffers from the Otherness and placelessness experienced on her journey, this experience also constitutes her identity as a »vagabond« (Brittnacher / Klaue), making it impossible for her to stop. Irene makes this experience as a train passenger, as well as in train and metro stations where the movement of passing trains makes her feel disconnected, but also allows her to see the fractures in other relationships around her. The article shows how the train journey becomes a central met...
Narrative and Narrativity in Ancient Egypt: Case Studies on Narrative Difference in Various Media, 2023
together with Kristina Hutter Der vorliegende Beitrag betrachtet Schnittstellen zwischen narrativen Raumkategorien und "erzählten Räumen" in altägyptischen Funerärtexten. Unter Rückgriff auf Betrachtungsmethoden aus der narratologie werden textimmanente Konstruktionen von Raumbezügen in dem per se nicht als narrativ zu bezeichnenden Korpus der pyramidentexte analysiert. Am Einzelbeispiel von pyramidentextspruch 412 (§ §721a-733d) wird die Versprachlichung komplexer räumlicher Strukturen diskutiert sowie mithilfe der Sequenzierung von Handlungssträngen emergente narrative Muster aufgezeigt. Durch den Einsatz narratologischer Instrumentarien bei der Analyse altägyptischer Funerärtexte stellt der Beitrag die narrative Funktionsweise eines nicht-narrativen Textes zur Diskussion.
Der literarische Blick durch das Fernrohr
2013
Diese Arbeit ist in sieben Kapitel aufgegliedert. Das erste Kapitel stellt einen Überblick über den Inhalt und das Ziel meiner Arbeit dar. Im zweiten Kapitel wird der historische – kulturelle Hintergrund des Wahrnehmungswandels, sowie die gesellschaftlichen und medialen Umbrüche, die zur Popularisierung des optischen Instruments führten, erläutert. Die Kapitel 3 bis 6 wenden sich der Analyse der literarischen Fernrohrtexte zu. Auf der Basis von ausgewählten Prosastücken und literaturtheoretischen Schriften wird unter anderem die poetologische Rolle des Fernglases im Hinblick auf die betrachteten Objekte und das Innere des betrachtenden Subjekts dargestellt. In Kapitel 7 werden die drei Texte in Bezug auf die literarische und erkenntnistheoretische Funktion des optischen Instruments verglichen. Indem die Ergebnisse der Textanalysen zusammengefasst werden, kommt es zu einem Fazit.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.