Das bolivianische Lithiumprojekt - Realität, Erwartungen und Möglichkeiten (original) (raw)

Lithiumbergbau in Lateinamerika -zwischen Hoffnung und Frustration

Lithiumbergbau in Lateinamerika -zwischen Hoffnung und Frustration, 2022

In Lateinamerika und besonders im Lithiumdreieck von Argentinien, Bolivien und Chile befinden sich gut 70% der weltweiten Lithiumressourcen und mit jeweils zwei produzierenden Minen in Argentinien und Chile wurden im Jahr 2021 32% des weltweiten Lithiums produziert. Obwohl in Australien weit weniger Ressourcen vorhanden sind, hat dieses Land 2021 rund 55% des weltweiten Lithiums produziert, trotz höherer Produktionskosten im Vergleich zu Chile und Argentinien. Die Gründe, warum in Südamerika trotz der gewaltigen Lithiumvorkommen nicht mehr produziert wird sind vielfältig und sowohl bei den unterschiedlichen Produktionsmethoden als auch auf politischer Ebene zu finden. In der Entwicklung von neuen Lithiumvorkommen in Südamerika setzen viele jetzt auf die Technologie der direkten Extraktion des Lithiums mit der man hofft einige der vermeintlichen Nachteile der klassischen Solarverdampfung umgehen und auch Vorkommen mit geringen Lithiumkonzentrationen erschließen zu können. Diese neuen sogenannten DLE-Technologien haben aber auch ihre Grenzen und noch fehlen die nötigen Erfahrungswerte aus der großtechnischen Anwendung, um deren optimalen Einsatzbereich und das reale Kosten-Nutzenverhältnis sicher abschätzen zu können. Politisch gehen die Länder des Lithiumdreiecks recht unterschiedliche Wege um die Lithiumindustrie zu fördern und es bleibt abzuwarten, welcher dieser Ansätze am Ende tatsächlich der ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigere sein wird.

Faire Verbindung? Tantal für die High-Tech-Industrie und die Folgen seines Abbaus in Bolivien

Faire Verbindung? Tantal für die High-Tech-Industrie und die Folgen seines Abbaus in Bolivien www.dka.at/rohstoffe Tantal war den meisten Leuten vor zwanzig Jahren bestenfalls aus dem Chemieunterricht ein Begriff. Aufgrund seiner besonderen Werkstoffeigenschaften hat das Metall gemeinsam mit der aufstrebenden Hi-Tech-Industrie Karriere gemacht. Heute ist es beispielsweise in jedem Smartphone zu finden. Coltan – seine häufigste Vorkommensform als Erz – erlangte aufgrund seiner Rolle bei der Finanzierung des Bürgerkriegs in der Demokratischen Republik Kongo traurige Berühmtheit. Als die USA 2012 ein Gesetz gegen Konfliktmineralien einführten, wurden andere Abbauregionen interessant. Die vorliegende Fallstudie befasst sich mit dem illegalen Abbau von Tantal im Amazonastiefland Bolivien und beleuchtet dessen Folgen und Kontext. In ökologisch sensiblen Gebieten wie Trockenwäldern kommt es zu Entwaldung, Vergiftung von Böden und Wasser durch Chemikalien und zu massiven Eingriffen in Leben und Rechte der angestammten indigenen Bevölkerung. Über undurchsichtige Kanäle erreicht das im illegalen Kleinbergbau geschürfte Tantal seine Abnehmer/innen und letztlich uns, die wir etwa neue Elektronikprodukte kaufen. Lösungswege wie internationale Regulierungsinitiativen, das Durchsetzen der nationalen Vorschriften und das Schaffen von Einkommensmöglichkeiten abseits des Bergbaus werden skizziert. Autorinnen: Karin Küblböck, Isabella Radhuber, Gloria Huamán Rodríguez Dreikönigsaktion – Hilfswerk der Katholischen Jungschar (www.dka.at) Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE, www.oefse.at) Centro de Documentación e Información Bolivia (CEDIB, www.cedib.org)

EU-Wasserstoffbank - ein Realitätscheck (A&W-Blog, 2023)

Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für die Energiewende. Zu Recht. Es handelt sich um einen effizienten, hochwertigen Energieträger, dem gerade im Schiffs- und Flugverkehr sowie der schwer zu elektrifizierenden Industrie eine besondere Bedeutung in der Dekarbonisierung zukommt. Die Europäische Kommission beabsichtigt daher, einen Markt für Wasserstoff zu schaffen. Eine gute Idee, jedoch nur, wenn dabei auch sozial-ökologische Aspekte berücksichtigt werden, fairer Wettbewerb befördert wird und qualitativ hochwertige grüne Jobs geschaffen werden.

Entwicklung Westchina - Visionen und Realisierungschancen

2020

Die ökonomische Anbindung der westchinesischen Provinzen an die Wachstumsdynamik der Ostküstenregion zählt zu den großen wirtschaftspolitischen Herausforderungen für jede chinesische Zentralregierung im 21. Jahrhundert. Regionalpolitische Strategien zur Entwicklung Zentral- und Westchinas sind in der Geschichte der VR China nicht neu. So wurden in den 1960er Jahren mit der Verlagerung von Industriebetrieben aus den Provinzen der Ostküste in die Provinzen im Binnenland und der Zuweisung zentralstaatlicher Finanzmittel an die Inlandsprovinzen nicht nur verteidigungspolitische, sondern auch regionalpolitische Ziele einer gleichgewichtigen Entwicklung verfolgt. Diese Strategie war mit hohen Kosten verbunden und verhinderte trotzdem nicht, dass die regionalen Disparitäten bis Ende der 1970er Jahre drastisch zunahmen. Von der anschließenden ungleichgewichtigen Regionalpolitik wurde erwartet, dass sie zwar zunächst die Disparitäten verstärken könnte, jedoch eine Ausbreitung von Wachstumsef...