Parajka, J., J. Jansa, G. Blöschl (2009) Bestimmung des Schneevorrates in Einzugsgebieten mittels Fernerkundungsmethoden. Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft, 61 (7-8) 125 - 131. (original) (raw)
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Hydrologie Und Wasserbewirtschaftung, 2016
Interpolierte Rasterdatensatze der Temperatur und des Niederschlags sind eine wichtige Grundlage fur die flachendetaillierte hydrologische Modellierung groserer Einzugsgebiete. Da die Qualitat dieser Datensatze meistens in einer Kreuzvalidierung der verwendeten Stationsdaten bestimmt wird, stellt sich die Frage, wie gut ihre Reprasentativitat im Hochgebirge ist, wo generell die Stationsdichte eher gering ist. Relevant ist hierbei insbesondere die Reprasentativitat meteorologischer Rasterprodukte fur die Modellierung der Schneedecke. Die vorgestellte Analyse vergleicht die interpolierten Tagestemperaturen und -niederschlagshohen HYRAS-TAS/ HYRAS-PRE (ein Produkt des Deutschen Wetterdienstes und der Bundesanstalt fur Gewasserkunde, im Folgenden als HYRAS-Datensatz bezeichnet) mit TabsD/RhiresD (ein Produkt des Schweizer Bundesamts fur Meteorologie und Klimatologie, im Folgenden als MS-Datensatz bezeichnet) fur den Schweizer Teil des Rheineinzugsgebiets fur den Zeitraum 1971 bis 2006. ...
Research has been carried out to investigate the use of remote sensing data for earthquake hazard zoning. Examples for the use of satellite data are shown from Northeast-Venezuela and the Lake Constance area in Southwest-Germany. LANDSAT TM-data merged with DTM-data have demonstrated their value for the delineation of loose alluvial or alteration material that might be affected by stronger vibrations, liquefaction or landslides. Shuttle Imaging Radar (SIR-C)-satellite radar data have been evaluated in order to detect linear features correlated with fault and fracture zones that could influence the macroseismic intensity in case of stronger earthquakes. Lineament analysis based on remote sensing data provides useful hints about the tectonic setting in areas with contrary vertical crustal movements. Radar interferometry will be a most useful tool for the detection of seismogenic movements. Lineament mapping contributes to the delineation of larger fault zones and to the detection of neotectonic features that influence hydraulic permeability and ,thus, helps to delineate areas prone to landslides. Merging lineament maps with piping documentations helps to delineate areas with a potential higher risk of damage and ,thus, of environmental pollution..
Permafrost Monitoring Switzerland PERMOS 1. Jahresbericht 1999/2000 mit Beiträgen von
1999
Dieses Dokument kann in farbiger pdf-Version im Internet bezogen werden: http://www.unibas.ch/vr-forschung/PERMOS Zusammenfassung Der vorliegende Bericht dokumentiert erstmals die in der Schweiz regelmässig erhobenen Daten zur Entwicklung des alpinen Permafrostes. Bei der für das Jahr charakteristischen Witterung spielt hinsichtlich des gefrorenen Untergrundes vor allem der Auf-und Abbau der Schneedecke eine wichtige Rolle. Was den Permafrost selbst anbetrifft, geben Bohrlöcher, Oberflächensondie-rungen und Luftbilder die beste Information. Speziell die Bohrlochtemperaturen erlauben es, einzelne Jahre auch mit längerfristigen Trends zu vergleichen. Insgesamt kann man aufgrund der Ergebnisse eines soeben abgelaufenen europäischen Programms davon ausgehen, dass die Permafrosttemperaturen im Gebirge mit ähnlicher Geschwindigkeit ansteigen wie die Lufttempe-raturen. Die bisher längste Serie von Bohrlochtemperaturen in der Schweiz (Murtèl-Corvatsch, seit 1987) bestätigen diesen Trend auc...
Am 3. November 1875 löste der schwedische Geologe Otto Torell auf einem Vortrag in Berlin eine weitreichende Debatte aus, als er Schrammen auf den Muschelkalkfelsen in Rüdersdorf als Gletscherschliffe identifizierte und dabei das Szenario einer ausgedehnten Inlandeisvergletscherung für Norddeutschland während der Eiszeit entwarf. Durch den Nachweis der Gletscherschliffe setzte in der deutschen Geologie eine große Unruhe ein, die nahezu jeden einzelnen Geologen erfasste. Torell hatte nicht nur die bisher als allgemeingültig akzeptierte Theorie der marinen Verdriftung durch Eisberge in ihren Grundfesten erschüttert, sondern unbeabsichtigt auch das mühsam ausgehandelte, standardisierte Aufnahmeverfahren der Landesaufnahmen ins Wanken gebracht, welches auf Basis eines bis dahin scheinbar gesicherten theoretischen Rahmens eine einheitliche und systematische Kartierung gewährleisten sollte. Die Mitarbeiter der gerade Anfang der 1870er Jahre institutionalisierten geologischen Landesaufnahmen von Preußen und Sachsen, zu denen auch seit 1877 der gerade einmal neunzehn Jahre alte Albrecht Penck gehörte, waren sichtlich irritiert. Einerseits schürte die Kontroverse unter den Beteiligten die Unsicherheit, dass die sorgfältig geplanten Kartierungen durch die unsichere Forschungslage in Teilen Makulatur werden könnten, anderseits bot sich auch die Chance zur Lösung eines größeren wissenschaftlichen Problems beizutragen, was gerade für jüngere Geologen einen enormen Anreiz schuf. Auf der Suche nach einer fassbaren Ordnung im Chaos der diluvialen Ablagerungen entfalteten die norddeutschen Geologen eine bis dahin beispiellose Aktivität, die für den jungen und ambitionierten sächsischen Nachwuchswissenschaftler langfristige Auswirkungen haben sollte. Penck gelang es im Verlauf seiner Kartierungsarbeiten erstmalig die Drifttheorie für Norddeutschland zu widerlegen und nicht nur eine einzige, sondern eine zweifache Vergletscherung Norddeutschlands nachzuweisen sowie Indizien für eine dritte Vergletscherung zu finden, für die er erst im Alpenvorland den schlagenden Nachweis erbringen konnte. In Pencks Biographie bündeln sich verschiedene Problemstellungen in einzigartiger Weise und ermöglichen es der Frage nachzugehen, wie und warum einige Geologen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in die Geographie abwanderten und diese zu „geologisieren“ begannen, mit Konsequenzen für sich und andere, für die Geographie als akademische Disziplin und die geowissenschaftliche Forschung und Lehre insgesamt. Von besonderem Interesse ist aber auch die generelle Frage, wie Geowissenschaftler zu ihren Erkenntnissen kamen. Wirft man einen Blick in die zeitgenössischen Vorwörter, Einleitungen und (auto-)biographischen Betrachtungen von Geologen, Geographen oder Vertretern ähnlicher Disziplinen vom 19. bis zum 20. Jahrhundert, so finden sich immer wieder Selbstzuschreibungen und Selbstvergewisserungen von Wissenschaftlern, die nahezu mantraartig beschwören, dass sie „selbst ins Feld“ gegangen sind und „vor Ort“ alles „mit eigenen Augen“ gesehen haben. Dieses transdisziplinäre Selbstverständnis repräsentiert das klassische empirische Ideal der Naturwissenschaften und kann ebenso als kollektives Phänomen einer „epistemischen (Praxis-)Kultur“ von Geologen und Geographen untersucht werden. Neben dem Schreibtisch und dem Labor war das Feld der zentrale Ort der geowissenschaftlichen Wissensgenerierung im 19. Jahrhundert. Unklar ist jedoch, was sich hinter den diffusen Begriffen des „Felds“ und der „Beobachtung“ überhaupt verbarg. Wie wurde die Beobachtung im Feld eingeübt und wissenschaftliches „Sehen“ erlernt? Was bedeutete es in der alltäglichen Praxis für die Wissenschaftler „ins Feld“ zu gehen und dort zu arbeiten? Welcher Instrumente, Hilfsmittel und anderer Dinge bedienten sich die Wissenschaftler und wie wandten sie diese zur Gewinnung von neuen Erkenntnissen nutzbringend an? In welche Institutionen, Netzwerke und epistemischen Werte- und Wissensordnungen waren sie eingebunden? Wie kooperierten und kommunizierten die Wissenschaftler national und international mit anderen Akteuren? Welche Konflikte und Aushandlungsprozesse trugen sie im Alltag und in Kontroversen miteinander aus? Welchen moralischen und methodischen Zwängen unterlagen sie und welche Möglichkeiten eröffneten sich im Rahmen der strukturellen Bedingungen? Diese und weitere Fragen werden in der Arbeit aus Perspektive einer historischen Praxeologie am Beispiel der beruflichen Anfänge Albrecht Pencks vor dem Hintergrund der Inlandeiskontroverse untersucht. Die Kontroverse erweist sich als Schlüssel, um sowohl die epistemischen Praktiken der Wissensgenerierung als auch die Handlungsspielräume der beteiligten Akteure bei der Verteidigung und Durchsetzung von Wissensansprüchen im historischen Kontext nachzuvollziehen.
Im Bereich des Flussbaus werden die Hochwasserdurchflüsse einer bestimmten Jährlichkeit in der Regel durch hochwasserstatistische Methoden ermittelt, im Bereich der Wildbach-und Lawinenverbauung hingegen durch Niederschlags-Abflussmodelle. Da die beiden Methoden oft stark unterschiedliche Ergebnisse liefern, ist eine Harmonisierung wünschenswert. Aus diesem Grund initiierten der Hydrographische Dienst Tirol und der Forsttechnische Dienst für Wildbach-und Lawinenverbauung Sektion Tirol das HOWATI Projekt mit dem Ziel, die Ursachen für die Unterschiede der Methoden zu verstehen. Zehn Leiteinzugsgebiete wurden ausgewählt und in Feldbegehungen das oberflächliche Abflussverhalten und die hydrogeologischen Situation genau aufgenommen. Die Hochwasserdurchflüsse wurden sodann mit dem Niederschlags-Abflussmodell Zemokost und mit statistischer Langzeitsimulation (Monte Carlo) berechnet. Die Unterschiede der Methoden lassen sich vorwiegend damit erklären, dass die Wahl eines plausiblen Niederschlagsinputs entscheidend ist, um die Hochwasserwerte mit dem Abflussmodell nicht zu überschätzen und dass in Gebieten mit großer Speicherfähigkeit die statistische Verteilungs-funktion einen Knick haben kann, der zu wesentlich höheren Hochwasserwerten führt als die übliche Pegelstatistik. Die Erkenntnisse aus den Leiteinzugsgebieten wurden in eine flächendeckende Auswertung für ganz Tirol übernommen.