Zur konstitutiven Rolle der Transzendentalen Apperzeption bei Kant, Hegel und Husserl und ich (original) (raw)

Apperzeption und Urteil. Analysen zum § 19 der Transzendentalen Analytik

Immanuel Kant. Die Einheit des Bewusstseins, 2017

Analysen zum § 19 der Transzendentalen Analytik Handlungs-oder gegenstandsbezogene Deutung der Einheit des Bewusstseins "Diese [Eris] nun streuete Zank zu gemeinsamem Weh in die Mitte Wandelnd von Schar zu Schar, das Geseufz' der Männer vermehrend." (Homer, Ilias, vierter Gesang, 444-445)

Apperzeption und Erfahrung: Kants Transzendentale Deduktion im Spannungsfeld der frühen Rezeption und Kritik (review)

Journal of the History of Philosophy, 2009

Neuere Forschungen im Bereich des deutschen Frühidealismus haben erwiesen, dass Jacobi nicht nur einen massiven Einfluss auf die gesamte Diskussion nach Kant hatte. 1 Wir wissen auch, dass das hergebrachte Jacobi Bild zumindest verdreht ist. 2 Jacobi betonte in den Spinozabriefen eine Position des »Glaubens« oder des »Geistes«, die er selbst als eine »Vernunft des Gefühls« oder als »Geist«-Vernunft verstand, »woraus die ganze lebendige Natur des Menschen gemacht ist: Durch sie besteht der Mensch; er ist eine Form, die sie angenommen hat.« 3 1 Vgl. Besonders Sandkaulen,Birgit: Grund und Ursache. Die Vernunftkritik Jacobis. München 2000. 2 Jacobi wird allgemein als »Glaubensphilosoph« verstanden. Das ist nur halb richtig, wenn man nämlich den »Glauben« als ein irrationales Fundament seines Denkens versteht. Die neue Jacobiforschung hat dieses problematische Jacobiverständnis richtiggestellt. Das ist von besonderer Wichtigkeit für das richtige Verständnis von Jacobis Einfluss auf den Frühidealismus. Neben Birgit Sandkaulen schulde ich folgenden Jacobiforschungen viel: Schumacher, Nicole: Friedrich Heinrich Jacobi und Blaise Pascal. Würzburg 2003; Kahlefeld, Susanne: Dialektik und Sprung in Jacobis Philosophie Würzburg 2000. 3 Jacobi Werke I, 1, 260:2-4 vgl. Sandkaulen, Birgit: Grund und Ursache, 84. Vgl. auch Sandkaulen, Birgit: »Oder hat Vernunft den Menschen?« Zeitschrift für philosophische Forschung 49, 3 (1995), S. 416-429; hier S. 423. Jacobi sagt 1815 in der Einleitung zu der Neuausgabe seiner Werke, dass er »weit entfernt das Ansehen der Vernunft schmälern zu wollen, nur die Wiederherstellung desselben in vollem Maaße zur Absicht habe.« In der Einleitungen zu seinen philosophischen Schriften von 1815 korrigiert Jacobi Fehler seiner früheren Terminologie. Früher, so sagt Jacobi nun, 1815 rückblickend über sich selbst: «Mit allen ihm gleichzeitigen Philosophen nannte er Vernunft, was nicht die Vernunft: das über der Sinnlichkeit schwebende bloße Vermögen der Begriffe, Urtheile und Schlüsse, welches unmittelbar aus sich schlechterdings nichts offenbaren kann. Was aber die Vernunft wirklich und wahrhaft ist: das Vermögen der Voraussetzung des an sich Wahren, Guten und Schönen, mit der vollen Zuversicht zu der objectiven Gültigkeit dieser Voraussetzung, stellte er auf unter dem Namen Glaubenskraft, als ein Vermögen über der Vernunft; welches zu argen Mißverständnissen Anlaß gegen, und ihn selbst in unüberwindliche Schwierigkeiten des Ausdrucks und der Darstellung seiner wahren Meynung überhaupt

Apperzeption und Erfahrung: Kants Transzendentale Deduktion im Spannungsfeld der frühen Rezeption und Kritik (review)

Journal of The History of Philosophy, 2009

Neuere Forschungen im Bereich des deutschen Frühidealismus haben erwiesen, dass Jacobi nicht nur einen massiven Einfluss auf die gesamte Diskussion nach Kant hatte. 1 Wir wissen auch, dass das hergebrachte Jacobi Bild zumindest verdreht ist. 2 Jacobi betonte in den Spinozabriefen eine Position des »Glaubens« oder des »Geistes«, die er selbst als eine »Vernunft des Gefühls« oder als »Geist«-Vernunft verstand, »woraus die ganze lebendige Natur des Menschen gemacht ist: Durch sie besteht der Mensch; er ist eine Form, die sie angenommen hat.« 3 1 Vgl. Besonders Sandkaulen,Birgit: Grund und Ursache. Die Vernunftkritik Jacobis. München 2000. 2 Jacobi wird allgemein als »Glaubensphilosoph« verstanden. Das ist nur halb richtig, wenn man nämlich den »Glauben« als ein irrationales Fundament seines Denkens versteht. Die neue Jacobiforschung hat dieses problematische Jacobiverständnis richtiggestellt. Das ist von besonderer Wichtigkeit für das richtige Verständnis von Jacobis Einfluss auf den Frühidealismus. Neben Birgit Sandkaulen schulde ich folgenden Jacobiforschungen viel: Schumacher, Nicole: Friedrich Heinrich Jacobi und Blaise Pascal. Würzburg 2003; Kahlefeld, Susanne: Dialektik und Sprung in Jacobis Philosophie Würzburg 2000. 3 Jacobi Werke I, 1, 260:2-4 vgl. Sandkaulen, Birgit: Grund und Ursache, 84. Vgl. auch Sandkaulen, Birgit: »Oder hat Vernunft den Menschen?« Zeitschrift für philosophische Forschung 49, 3 (1995), S. 416-429; hier S. 423. Jacobi sagt 1815 in der Einleitung zu der Neuausgabe seiner Werke, dass er »weit entfernt das Ansehen der Vernunft schmälern zu wollen, nur die Wiederherstellung desselben in vollem Maaße zur Absicht habe.« In der Einleitungen zu seinen philosophischen Schriften von 1815 korrigiert Jacobi Fehler seiner früheren Terminologie. Früher, so sagt Jacobi nun, 1815 rückblickend über sich selbst: «Mit allen ihm gleichzeitigen Philosophen nannte er Vernunft, was nicht die Vernunft: das über der Sinnlichkeit schwebende bloße Vermögen der Begriffe, Urtheile und Schlüsse, welches unmittelbar aus sich schlechterdings nichts offenbaren kann. Was aber die Vernunft wirklich und wahrhaft ist: das Vermögen der Voraussetzung des an sich Wahren, Guten und Schönen, mit der vollen Zuversicht zu der objectiven Gültigkeit dieser Voraussetzung, stellte er auf unter dem Namen Glaubenskraft, als ein Vermögen über der Vernunft; welches zu argen Mißverständnissen Anlaß gegen, und ihn selbst in unüberwindliche Schwierigkeiten des Ausdrucks und der Darstellung seiner wahren Meynung überhaupt

Apperzeption und Erfahrung: Kants Transzendentale Deduktion im Spannungsfeld der frühen Rezeption und Kritik (review)

Journal of the History of Philosophy, 2009

Neuere Forschungen im Bereich des deutschen Frühidealismus haben erwiesen, dass Jacobi nicht nur einen massiven Einfluss auf die gesamte Diskussion nach Kant hatte. 1 Wir wissen auch, dass das hergebrachte Jacobi Bild zumindest verdreht ist. 2 Jacobi betonte in den Spinozabriefen eine Position des »Glaubens« oder des »Geistes«, die er selbst als eine »Vernunft des Gefühls« oder als »Geist«-Vernunft verstand, »woraus die ganze lebendige Natur des Menschen gemacht ist: Durch sie besteht der Mensch; er ist eine Form, die sie angenommen hat.« 3 1 Vgl. Besonders Sandkaulen,Birgit: Grund und Ursache. Die Vernunftkritik Jacobis. München 2000. 2 Jacobi wird allgemein als »Glaubensphilosoph« verstanden. Das ist nur halb richtig, wenn man nämlich den »Glauben« als ein irrationales Fundament seines Denkens versteht. Die neue Jacobiforschung hat dieses problematische Jacobiverständnis richtiggestellt. Das ist von besonderer Wichtigkeit für das richtige Verständnis von Jacobis Einfluss auf den Frühidealismus. Neben Birgit Sandkaulen schulde ich folgenden Jacobiforschungen viel: Schumacher, Nicole: Friedrich Heinrich Jacobi und Blaise Pascal. Würzburg 2003; Kahlefeld, Susanne: Dialektik und Sprung in Jacobis Philosophie Würzburg 2000. 3 Jacobi Werke I, 1, 260:2-4 vgl. Sandkaulen, Birgit: Grund und Ursache, 84. Vgl. auch Sandkaulen, Birgit: »Oder hat Vernunft den Menschen?« Zeitschrift für philosophische Forschung 49, 3 (1995), S. 416-429; hier S. 423. Jacobi sagt 1815 in der Einleitung zu der Neuausgabe seiner Werke, dass er »weit entfernt das Ansehen der Vernunft schmälern zu wollen, nur die Wiederherstellung desselben in vollem Maaße zur Absicht habe.« In der Einleitungen zu seinen philosophischen Schriften von 1815 korrigiert Jacobi Fehler seiner früheren Terminologie. Früher, so sagt Jacobi nun, 1815 rückblickend über sich selbst: «Mit allen ihm gleichzeitigen Philosophen nannte er Vernunft, was nicht die Vernunft: das über der Sinnlichkeit schwebende bloße Vermögen der Begriffe, Urtheile und Schlüsse, welches unmittelbar aus sich schlechterdings nichts offenbaren kann. Was aber die Vernunft wirklich und wahrhaft ist: das Vermögen der Voraussetzung des an sich Wahren, Guten und Schönen, mit der vollen Zuversicht zu der objectiven Gültigkeit dieser Voraussetzung, stellte er auf unter dem Namen Glaubenskraft, als ein Vermögen über der Vernunft; welches zu argen Mißverständnissen Anlaß gegen, und ihn selbst in unüberwindliche Schwierigkeiten des Ausdrucks und der Darstellung seiner wahren Meynung überhaupt

Subjekt und Erfahrung. Grundlagen und Implikationen von Husserls Kritik an der transzendentalen Methode Kants

Meta: Research in Hermeneutics, Phenomenology, and Practical Philosophy, VIII , 2016

The paper analyses Husserl's critique of Kant's regressive transcendental method while trying to show that at the basis of it is an opposite conception of the conditions of possibility of experience: whereas for Kant experience is structured by the subject through intellectual forms, for Husserl it has a structure before the intervention of the subject. Therefore-contrary to Iso Kern's opinion-the contrast between Kant and Husserl cannot be traced back to mere methodical divergences.

Transzendenz bei Hegel und Heidegger

2012

Was ist Transzendenz? In vielen Wissenschaften findet der Begriff heute seine Verwendung. Aber spricht man mit dem gleichen Begriff schon über dasselbe? Offenbar nicht oder, besser gesagt, nicht immer. Wie kann der Begriff Transzendenz einem oft geforderten interdisziplinären Diskurs dienen, wenn seine jeweilige Bestimmung – wie bisweilen deutlich wird – zumeist dunkel bleibt? Andererseits: Wie oder woher ließe sich eine möglichst allgemeingültige Bestimmung der Transzendenz gewinnen? Oder ist es zureichend, wenn jede Wissenschaft „ihre“ Transzendenz so definiert, wie sie ihrer jeweiligen Forschungspragmatik am dienlichsten erscheint? Und was bedeutete dies für den oft geforderten und hin und wieder auch notwendigen interdisziplinären Diskurs? Zumindest die Philosophie gilt als eine Disziplin, die in der Lage sei, auch die ihr jeweils zugrunde liegenden forschungsleitenden Paradigmen mitzureflektieren. Wenn das stimmt, wäre gerade sie prädestiniert, mit einer reflektierten Begriffsanalyse die jeweiligen intern-wissenschaftspragmatischen Begriffsverwendungen auch für den interdisziplinären Diskurs zu öffnen und somit praktisch zugänglich zu machen. Diese Arbeit versucht, dazu einen Beitrag zu leisten, indem sie auf eine deskriptiv-texthermeneutische Weise das Transzendenzverständnis zweier der bedeutendsten deutschsprachigen Philosophen – G. W. F. Hegel und Martin Heidegger – rekonstruiert. Dabei ergeben sich – besonders für ein Vorverständnis, das eher auf die Differenz der beiden Autoren setzt – überraschende Parallelen zwischen den beiden dargestellten Transzendenzkonzeptionen. Parallelen die die Hoffnung als berechtigt erscheinen lassen, früher oder später vielleicht doch ein gemeinsames und damit ein auch interdisziplinär anwendbares Transzendenzverständnis zu gewinnen. Der Verfasser: Alexander Berg studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Psychologie in Dresden, Paris und Florenz.

Transzendentale Argumente bei Hegel und Fichte: Das Problem objektiver Geltung und seine Auflösung im nachkantischen Idealismus

2023

How is it possible to arrive at valid conclusions about a mind-independent world through reflection on the necessary conditions of experience and intentionality? The present study develops this problem of objective validity with recourse to the contemporary debate on transcendental arguments. It thereby develops an argument-based approach to two paradigmatic texts of post-Kantian idealism: Hegel’s Phenomenology of Spirit and Fichte’s Science of Knowledge 1804-II. It is shown that Hegel and Fichte try to dissolve the problem of objective validity by using a method of philosophical therapy which takes on the form of an ascent to absolute knowing. The study presents a novel interpretation of Hegel’s Phenomenology, which shows it to have methodological affinities with the paradigm of geometrical construction, and of Fichte’s late Science of Knowledge, which reappraises the role of the conceptual for Fichte. Systematically, a skeptical revenge problem is developed: idealism as such is shown to be fraught with an internal tension between claims to objectivity and skepticism. It is this inner tension that motivates the reflective ascent of the transcendental approach.

Ist eine Synthesis a priori noch möglich? Zur heutigen Bedeutung der Lehren Kants und Husserls von der transzendentalen Synthesis

Is an A Priori Synthesis Still Possible? On the Contemporary Significance of the Kant's and Husserl's Doctrines of Transcendental Synthesis Basing on the Michel Foucault's description of the philosophical modernity given by him in his famous book Words and Things (1966), I found that there is the compliance between the beginning of the Modern philosophy and the Kant's discovery of the a priori synthesis. It is also well known that Husserl uses the term " synthesis " in his phenomenology. Thus, the Husserl's phenomenology could belong to the same branch of philosophy as the Kant's philosophy. To verify this hypothesis, I analyze the views on synthesis a priori of both thinkers, Kant and Husserl, and then I compare them. One ought to say that Husserl widens the Kant's view of the synthesis a priori through his notion of material a priori as well as through his differentiation of active and passive kinds of synthesis. As conclusion, I pose the question of the possibility of a priori synthesis after Kant and Husserl, taking into account the Moritz Schlick's criticism of the synthetic propositions a priori. Keywords: synthesis a priori, representations, active and passive syntheses, formal and material a priori, Kant, Husserl