2021 (Hg. von Bäckermann, Louisa; Peter Birke; Jean-Ravel Malanda; Daniel Mullis; Daniel Keil; Maike Pott; Darius Reinhardt & Paul Zschocke): Corona und Gesellschaft. Soziale Kämpfe in der Pandemie. Wien: Mandelbaum. (original) (raw)
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Resonanz auf das Virus Die Coronapandemie als die Pandemie einer kommunikationsbasierten Weltgesellschaft * Einleitung Das, was hier von mir versucht wird, könnte man eine soziologische Geschichte der Coronapandemie nennen: vom Beginn, sagen wir von Januar 2020, bis Mai 2021. Es handelt sich um eine offene Geschichte, weil sie offensichtlich nicht abgeschlossen ist. Diese Geschichte ist ein Versuch, ein Experiment, und-wie das mit Wissenschaft so ist-sie ist irrtumsanfällig, diskutierbar, korrigierbar und hypothetisch. Zum Titel: ›Resonanz auf das Virus‹ ist der erste Teil des Titels. Das war gar nicht meine Idee. Konrad Ott hat mir diesen Titel vorgeschlagen. Aber er gefällt mir gut, weil er das trifft, was ich sagen möchte: Resonanz ist eine Beziehung zwischen zwei Systemen. Die Schwingungen des einen Systems lösen Schwingungen im anderen System aus. Wichtig ist beim ersten System die Diskontinuität dieser Schwingungen. Diese sind periodisch oder verändern sich mit der Zeit. Ich will hier nicht versuchen, zu genau zu sein, weil es mir eher um eine Metapher als um eine exakte Analogie geht. Die sich in der Zeit verändernden Schwingungen des einen Systems lösen die Schwingungen des anderen Systems aus. Die Schwingungen des ersten Systems können durchaus problematisch, womöglich katastrophal für das andere System sein. Sie können eine ernsthafte Disturbance (Störung) bedeuten. Genau damit haben wir hier offensichtlich zu tun. Das eine System ist das, was mit dem Virus und der viralen Evolution zu tun hat, das andere System ist das der Gesellschaft. Und von Resonanz kann hier nicht physikalisch exakt, aber in einer vielleicht instruktiven Metapher die Rede sein. Deswegen passt der Titel gut.
2021
Marc Lazar, Guillaume Plantin, Xavier Ragot, Le monde d'aujourd'hui. Les sciences sociales au temps de la Covid, Paris (Presses de Sciences Po) 2020, 384 p., ISBN 978-2-72462-670-4, EUR 25,00; Paul Nolte, Ute Frevert, Sven Reichardt (Hg.), Corona. Historisch-sozialwissenschaftliche Perspektiven, Göttingen (V&R) 2020, 203 S. (Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, Heft 46,3), ISBN 978-3-525-35219-9, EUR 24,00.
2020
Ricciardi Toni (2020). Pandemien in der Perspektive der Weltgeschichte, in Fiorenza Gamba, Marco Nardone, Toni Ricciardi, Sandro Cattacin (Hrsg.), COVID-19: Eine sozialwissenschaftliche Perspektive. Seismo: 23-44.
Im Exzellenzcluster ‚ROOTS -Social, Environmental and Cultural Connectivity in Past Societies' beschäftigen sich Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen mit der Rekonstruktion vergangener Gesellschaften. Unter archäologischer und historischer Perspektive werden Verbindungen von Individuen und Gruppen, von Mensch und Umwelt, von Ereignissen, Prozessen und Strukturen untersucht. Globalisierung als weltweiter Prozess, aber auch deren regionale Wirkungen und Reaktionen stehen im Vordergrund. Eine Grundhypothese -je verbundener Menschen, desto geringer Konfliktpotentiale -war Ausgangspunkt. In Zeiten einer Pandemie ist es umso wichtiger zu wissen, wie Menschen in Krisensituationen reagierten: nicht nur in der industriellen und postindustriellen Welt, sondern in weit entfernten Zeiten, die uns sozusagen einen Spiegel unseres Verhaltens liefern. Es stellt sich dabei die Frage, wie verhielten sich Wildbeuter, erste Bauern, antike Gesellschaften oder frühneuzeitliche Stadtgesellschaften in allgemeinen Krisensituationen? Insofern haben wir uns entschlossen, eine Broschüre zu erstellen, die in Zeiten der Pandemie Informationen allgemeinverständlich präsentiert. ROOTS beginnt damit eine ‚Booklet Serie', die Diskussionen und Ergebnisse unseres Forschungsclusters einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt. Die Broschürenreihe wird benutzt, um auch in anderen Medien Diskurse und Kommentare zu Zukunftsthemen aus der Sicht der Vergangenheit anzuregen.
Wiener Linguistische Gazette, 2021
The article aims to describe how six Austrian retail grocery companies publicly responded to the COVID 19 pandemic via leaflets and Instagram postings. The study corpus includes 68 leaflets and 443 Instagram postings from the respective companies. Data material covers a period from early March to early May 2020, which corresponds to the duration of the first lockdown in Austria (from mid-April on, restrictions were slowly lifted). From a discourse and media linguistic perspective, textual and graphical communication, an increasing use of hashtags signifying solidarity (#togetherforoneanother, #Austriastandsstogether) and the temporal distribution of pandemic-related themes are examined. While the companies explicitly address the pandemic at the beginning of the lockdown (16th March 2020) via Instagram postings, reference to the pandemic in leaflets starts at the beginning of April. Regarding lexis, an increasing number of (inclusive) lexemes such as “together” and “we” can be observed, as well as an accumulation of expressions of gratitude (to mployees, suppliers, customers) from retail grocery companies. Hashtags and icons like open hands or hearts are not only used via Instagram postings, but also in printed leaflets.