Innovationskompetenz auf wenigen Schultern: wie abhängig sind Betriebe vom Wissen und den Fähigkeiten einzelner Mitarbeiter? (original) (raw)
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Technologiekompetenz: Innovation durch Lieferanten
Kompetenzen für Supply Chain Manager, 2007
Wachsender Innovationsdruck wirkt nicht nur auf technologieintensive Unternehmen. Aus eigener Kraft können die stark gestiegenen Anforderungen an F&E kaum noch kosten-und zeitgerecht erfüllt werden. Mit externen Partnern in der Entwicklung können Unternehmen Zeit-, Kosten-, Kompetenz-und Flexibilitätsvorteile realisieren. Allerdings bedarf es adäquater Technologiekompetenz, um mit Lieferanten erfolgreich Innovationen zu schaffen. In zahlreichen Unternehmen hat die Outsourcing-Welle dazu geführt, dass die Entwicklung nicht mehr in der Lage ist, zu spezifizieren und den Lieferanten technisch zu begleiten. Konzeptkompetenz in der frühen Phase und Systemintegration in der Produktentwicklung sind Schlüsselfaktoren. Steigende Bedeutung der Innovation durch Lieferanten Erfolgreiche Produktentwicklung steht vor einer Reihe von Herausforderungen: Märkte werden zunehmend global, Kundenbedürfnisse aber individualisieren sich immer mehr. Produktlebenszyklen werden kürzer, die technologische Fortentwicklung schreitet voran und es kommt verstärkt zur Überlappung von unterschiedlichen Technologiefeldern. Dadurch wächst der Innovationsdruck enormnicht nur in technologieintensiven Branchen. Die Aufwendungen für F&E durch Unternehmen steigen kontinuierlich: von 1995-2001 wuchsen sie OECD-weit um jährlich 4,7% auf 450 Mrd. US-$ (OECD 2003). Der Anteil der Innovationen, die aus externen Quellen stammen ist hoch: in Branchen wie Pharma, Elektronik, Automobil und Chemie wird er in einer aktuellen Studie auf durchschnittlich 45% beziffert (Linder et al. 2003). Unternehmen versuchen Risiken und Kosten von F&E auf 1 Prof. Dr. Oliver Gassmann ist Professor für Innovationsmanagement und Direktor am Institut für Technologiemanagement an der Universität St. Gallen. 2 Timo Wolff ist Doktorand bei der BMW Group im Bereich F&E-Strategie.
Innovationskompetenz und Performanz
2011
Welche Rolle spielen Innovationen für den Bestand und den Erfolg von Unternehmen in einer Wettbewerbswirtschaft? Das ist wohl die grundlegendste Frage, die sich die Managementwissenschaft in Bezug auf Strategien der Neuerung stellt. Vielfach begnügt sie sich mit der Antwort, daß die Bedeutung von Innovationen zunehme (was an wachsenden FuEAufwendungen, kürzeren Produktlebenszyklen und ähnlichen Indikatoren abgelesen wird) und fragt dann, was
Strategiekompetenz für mehr Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Eine Handlungsanleitung
2014
Die vorliegende Publikation richtet sich an ein breiteres Fachpublikum aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Für Entscheidungsträger und Fachkräfte in allen Bereichen wird es, angesichts einer sich rasch wandelnden und komplexen Welt, immer wichtiger, die eigene Strategiefähigkeit zu stärken und in Kooperation mit strategischen Partnern konsequent einzusetzen, um • die Risiken eigener Zukunftsinvestitionen zu reduzieren, • das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld positiv mitzugestalten und so • zur Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit und zum gesellschaftlichem Wohlstand beizutragen. Im Kontext globaler Wertschöpfungsketten und regionaler Innovationssysteme geben wir einen Überblick über die zunehmende Förderung von sektor- und grenzüberschreitenden Netzwerken sowie über Chancen und Nutzen, die sich durch zielgerichtete Kooperationen in größeren Konsortien ergeben. Wir stellen Methoden und Instrumente entlang eines idealtypischen Strategiezyklus vor, die, kontextspezifisch angepasst, auf eigene Erfolgsstrategien angewendet werden können. Praxisbeispiele zeigen, wie eine partnerschaftliche Strategieentwicklung die Erfolgschancen eigener Vorhaben erhöht. Zusammenfassend veranschaulichen wir die Umsetzung des von uns entwickelten, integrierten Ansatzes am Beispiel des baden-württembergischen Spitzenclusters MicroTEC Südwest, wo Zukunftsstrategien in der Schlüsseltechnologie Mikrosystemtechnik gemeinsam erarbeitet wurden.
Mut zu Innovationen, 2014
Mehr denn je wird in Unternehmen und anderen Organisation immer wieder neues Wissen benötigt, aber der Umgang damit zeichnet sich vor allem durch seine Komplexität und Vielschichtigkeit aus. Daher stellt sich die Frage, welche Unzulänglichkeiten, Mängel und Fehler im Umgang mit Wissen-so genannte Informationspathologien-sich im Unternehmensalltag ereignen und wie sie verhindert werden können. Je wissensintensiver die Unternehmensaufgaben sind, umso dringlicher stellt sich diese Frage. Eine Branche, auf die das besonders zutrifft, sind Steuerberatungskanzleien, die mit hoch qualifizierten Mitarbeiter/innen besonders wissensintensive Dienstleistungen erbringen. Wissen gehört in Kanzleien zu den strategischen Ressourcen (neben Reputation und Beziehungskapital) und ist zugleich auch die zentrale Ressource für Innovationen. Um zu erfahren, wo hier die Ursachen von Informationspathologien und mögliche Verbesserungschancen liegen, wurden in 51 deutschen Steuerberatungskanzleien 570 Mitarbeiter/innen und Vorgesetzte online befragt. Die Untersuchung ergibt viele Ansatzpunkte für den Abbau von Informationspathologien und damit auch für die Verbesserung der Innovationsfähigkeit. Die Klarheit der Mitarbeiter/innen und Mitarbeiter über Ziele und Strategien der Kanzleien, die durch sie eingeschätzte Qualität der Führungskräftekommunikation sowie der Zustand ihrer Psychologischen Verträge zeigen sich als wichtige Ansatzpunkte Informationspathologien abzubauen und so bessere Voraussetzungen für Innovationen zu schaffen. Unternehmen aus anderen Branchen können gerade aus der Untersuchung solcher wissensintensiver Unternehmen wie Steuerberatungskanzleien Rückschlüsse für den eigenen Umgang mit Wissen und Innovationen ziehen.
2019
Der rasante Wandel der Arbeitswelt stellt an Betriebe und ihre Beschaftigten eine Vielzahl an Herausforderungen. Der Erwerb neuer Kompetenzen, selbstgesteuertes und organisiertes Handeln sowie die ge-lungene Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben werden zentrale Mo-mente bei der Bewaltigung von Veranderungen sein. Als erfolgskritischer Faktor kann hierfur insbesondere die Widerstandsfahigkeit des Individu-ums genannt werden, die als Resilienz bezeichnet wird. Sie tragt dazu bei, dass Menschen mit herausfordernden Situationen umgehen und sogar gestarkt aus ihnen hervorgehen konnen. Der Beitrag stellt ein zweistufiges Workshopkonzept zur Forderung individueller Resilienz von Beschaftigten vor, dessen Struktur sich an den vier Facetten resilienten Verhaltens nach Soucek et al. (2016) orientiert.
Ambidexterity in Familienunternehmen Die Top-Management-Familie als Innovationsinkubator
Die Forschung zu organisationaler ambidexterity untersucht die strategische Fähigkeit von Organisationen, ihr vorhandenes Wissen zu nutzen (exploitation) und neues zu generieren (exploration). Um Konflikte aus den beiden Lernmodi zu umgehen, werden in der ambidexterity-Forschung strukturelle und kontextuelle Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Gegenstand der Fallanalyse ist ein innovatives mittelständisches Familienunternehmen. Durch die Kopplung zweier Subsysteme (Unternehmen und Familie) gelten Familienunternehmen als kontextuell hybrid. Die Ergebnisse fördern zutage, wie die Familienkultur eine geschützte Entwicklung radikaler Innovationen ermöglicht (Innovationsinkubator), während die herausragende hierarchische Stellung der Familie im Unternehmen für die Einhaltung festgelegter Prozesse und die konsequente Generierung von inkrementalen Innovationen sorgt. Es wird gezeigt, wie die Top-Management-Familie mit widersprüchlichen Bezugsrahmen umgeht und Wissensströme zwischen strukturell getrennten Bereichen verbindet. Zudem zeigen die Daten eine unternehmerische Rolle des Top-Managements, wodurch die in der ambidexterity-Forschung vorherrschende administrative Rolle relativiert wird.