Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen (original) (raw)
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Stephanie Falkenstein, Das Städtische Museum Kitzingen 1895 -2020 Schriften des Fördervereins Städtisches Museum Kitzingen 1.1 Wissensspeicher für 1275 Jahre Stadtgeschichte 1.1, Norderstedt, 2020
Im April 2017 fand in Kooperation mit dem Städtischen Museum Kitzingen eine Tagung der Bayerischen Museumsakademie München, dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege München, sowie der Professur für Museologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Städtischen Museum Kitzingen statt. Ziel der Tagung war es, innerhalb von Fachvorträgen und drei World-Café-Stationen zu erarbeiten, inwieweit die Gegenwart in den kulturhistorischen Museen Bayerns thematisch Berücksichtigung findet, bzw. finden sollte. Ausgangspunkt war die aktuelle Beobachtung, dass Ausstellungen, Veranstaltungen und Sonderpräsentationen zur deutschen Geschichte in vielen kulturhistorischen Museen Bayerns inhaltlich spätestens mit dem Jahr 1945 enden. Es fehlt zu großen Teilen die Aufarbeitung der Geschichte der Bundesrepublik, und vor allem ihrer Errungenschaften.
2018
Die Leidenschaft und der Sozialcharakter des Sammlers sind, um es mit Walter Benjamin zu sagen, nicht mehr diejenigen des Kindes. Das bürgerliche Stadthaus als Ort „fremder“, durch Erwerb und Auswahl angeeigneter Kunstobjekte bietet eine symbolisch geordnete, kunstvoll erfundene Welt, die von unstillbaren Sehnsüchten durchdrungen bleibt. Hier kommen Aspekte bürgerlicher Utopie zum Tragen – einer Utopie, deren finale Wunschvorstellungen von Vollständigkeit und Heilung zugleich auch zum Scheitern verurteilt sind. Die scheinbare Rationalität der wohlstrukturierten Ausstellung enthält immer auch einen romantischen „Wahn“ (W. Benjamin). Der sammelnde Bürger ist in dieser Perspektive zugleich individualisiert und „transzendental obdachlos“, sein Verhältnis zu den Objekten gleicht einem hermeneutischen Zirkel, der sich nicht widerspruchslos auflösen lässt. Diese Prozesshaftigkeit zu erkennen, ist für die Selbstreflexion der heutigen Präsentation zentral.
Ein Museum für das 21. Jahrhundert
Zukunft Publikum
die Kunstrezeption beeinflusst und welche Herausforderungen dies für die kuratorische praxis mit sich bringt 1 martIn tröndle, StépHanIe wIntZerItH, roland wäSpe, wolfgang tScHacHer 1 Dieser Beitrag wird auf Englisch im Journal Museum Mangement and Curatorship 2012 unter dem Titel A Museion for the 21st Century: The Influence of ‚Sociality' on Art Reception in Museum Space veröffentlicht. Ein Wiederabdruck auf Deutsch erscheint uns mehrfach begründet. Zum einen gibt es kaum Überschneidungen zwischen den Lesern der beiden Periodika, zum anderen stoßen die Ergebnisse dieser Studie im deutschsprachigen Raum auf ein umfangreiches mediales Interesse, weshalb auch den deutschsprachigen Lesern die originalstudie zur Verfügung gestellt werden sollte.
Weniger Schein und mehr Sein. Das moderne Museum als Möglichkeit zur aktiven Freizeitgestaltung
Sven Jaros [ed.]: „Science: Who cares?“ Ein studentisches Kolleg fragt nach dem Wert von Wissenschaft für die Gesellschaft, 2010
Was kann ein Museum heutzutage leisten? Ist es möglich, dass diese Einrichtung mit ihrer traditionellen Form der Wissensvermittlung in Zeiten einer immer größeren und leichter zugänglichen Menge von Informationen obsolet werden könnte? Ausgehend von den klassischen Aufgaben des Sammeins, Bewahrens, Forschens, Vermitteins und Ausstellens von vornehmlich materiellen Zeugnissen vergangener Epochen, erscheint manchen die Zweckmäßigkeit von Museen als Angelegenheit, welche ernsthaft hin terfragt werden sollte. In der Museumslandschaft ist zu beobachten, dass das Bemü hen um hohe Besucherzahlen zu einer Annährung an Erlebnisparks und anderen Freizeiteinrichtungen führt. Trotz Zeiten begrenzter finanzieller Möglichkeiten ist je des Museum als einzelne Einrichtung dennoch bestrebt, dass Quantität und Qualität der Ausstellungen erhalten werden. Der Wettbewerb um Besucherzahlen und Finan
Lektüren und Relektüren – Leggere, riflettere e rileggere – Nrescides letereres y letures critiches, 2021
Die Leidenschaft und der Sozialcharakter des Sammlers sind, um es mit Walter Benjamin zu sagen, nicht mehr diejenigen des Kindes. Das bürgerliche Stadthaus als Ort “fremder”, durch Erwerb und Auswahl angeeigneter Kunstobjekte bietet eine symbolisch geordnete, kunstvoll erfundene Welt der Erwachsenen, die von unstillbaren Sehnsüchten durchdrungen bleibt. Hier kommen Aspekte bürgerlicher Utopie zum Tragen – einer Utopie, deren finale Wunschvorstellungen von Vollständigkeit und Heilung zugleich auch zum Scheitern verurteilt sind. Die scheinbare Rationalität der wohlstrukturierten Ausstellung enthält immer auch einen romantischen “Wahn”, als welche Benjamin das Paradoxon des letztlich unproduktiven Hortens von Kulturgut pointiert apostrophierte. Der sammelnde Bürger ist in dieser Perspektive zugleich individualisiert und “transzendental obdachlos”, sein Verhältnis zu den Objekten gleicht einem hermeneutischen Zirkel, der sich nicht widerspruchslos auflösen lässt. Diese durch und durch widersprüchliche Prozesshaftigkeit zu erkennen, wird auch für die Selbstreflexion einer zeitgemäßen musealen Präsentation ein zentrales Momentum sein, will diese nicht als rein antiquarischer Gestus begriffen werden.
2016
Der Begleitband zur Dokumentations-Ausstellung BZ ’18–’45: ein Denkmal, eine Stadt, zwei Diktaturen veranschaulicht die inhaltlichen Schwerpunkte des im Juli 2014 im Bozener Siegesdenkmal eingerichteten Geschichtsparcours. Erstmals werden in einem Katalog die ideologische Gesamtintention und die zahlreichen Facetten des vom faschistischen Regime in den Jahren 1926–1928 nach Entwurf von Marcello Piacentini errichteten Monuments aufgezeigt. Darüber hinaus richtet sich der Blick auf die regionalen und internationalen Dimensionen der von zwei Weltkriegen bestimmten ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Vor diesem historischen Hintergrund werden die Funktionen des Denkmals im Einzelnen aufgezeigt sowie dem schwierigen Umgang mit einem belasteten Erbe von Bozens und Südtirols Geschichte nachgespürt.
Gegenwart | Präsenz im Kunstmuseum
Gegenwart | Präsenz im Kunstmuseum, 2021
Kunstausstellungen - auch die der Gegenwartskunst gewidmeten - zeigen Objekte, die bereits geschaffen worden sind, also Werke der Vergangenheit sind. Die Dimension der Absenz ist durchwegs ein blinder Passagier der musealen Praxis. Und diese Form der Abwesenheit lässt sich auch nicht mithilfe rezeptionstheoretischer Modelle habhaft werden, die auf die (vermeintliche?) präsentische Erfahrung im Rahmen einer unmittelbaren Subjekt (Betrachtet)-Objekt (Kunstwerk)-Beziehung abstellen. In Gegenwart | Präsenz im Kunstmuseum geht es um die Zeit bzw. Zeiterfahrung, die Präsenz von Körpern/Objekten und darum wie Kunstinstitutionen - aber auch Künstler*innen - damit operieren.