Agenda-Setting von rechts? Der Kölner Moscheebau im Fokus der Zeitungsberichterstattung und rechter Propaganda (original) (raw)
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historia.scribere, 2016
South Tyrolean’s Mosque conflicts since the 1990sLines of argumentation in the newspaper “Dolomiten” and “Alto Adige” The following paper is about the perception of mosque buildings in the daily South Tyrolean newspaper, the German-language ‘Dolomiten’ and the Italian-language ‘Alto Adige’. The particle has two aims, for one, it gives an historical overview about the mosque debates in South Tyro from 1990 until today. Building on that, the paper offers an analysis, and particularly a comparison, of argumentation paradigms present in the two South Tyrolean newspapers. As will be seen, both newspaper use argumentation patterns in different kind of ways.
in: AntidiskriminierungsBüro (ADB) Köln e.V. (Hrsg.): Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch. Handreichung für Journalist_innen, Köln 2013, S. 41-44, 2013
Am 9. Juni 2004 explodierte in der Köln-Mülheimer Keupstraße eine Nagelbombe, die 22 Menschen zum Teil schwer verletzte. Nur durch Zufall hatte keines der Opfer tödliche Verletzungen davongetragen. Trotz der großen Schockwirkung wurden die Hintergründe der Tat allerdings erst im November 2011 aufgeklärt. Aufgrund eines gefundenen Bekenner_innenvideos konnte der Anschlag in der Keupstraße der extrem rechten Terrorgruppe zugerechnet werden, die sich selbst als Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) bezeichnete. Zwischen 2000 und 2007 konnten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt weitgehend unbehelligt von der Polizei und Verfassungsschutz mindestens zehn Morde und zwei Bombenattentate begehen, sowie mehrere Banken ausrauben. Obwohl die Sicherheitsbehörden V-Männer in unmittelbarer Nähe des Terrortrios angeworben hatten, verliefen die Ermittlungen zu den von ihnen begangenen Morden zehn Jahre lang ergebnislos. Die Ermittlungsarbeit der Polizei und des Verfassungsschutzes ist inzwischen in mehreren parlamentarischen Untersuchungsausschüssen sowie zahlreichen Medienberichten thematisiert und kritisiert worden. Als Grund für das erfolglose Vorgehen der ermittelnden Sicherheitskräfte werden oft die mangelnde Zusammenarbeit unterschiedlicher Behörden sowie haarsträubende Ermittlungspannen, wie die Hinzuziehung eines Geisterbeschwörers durch die Hamburger Polizei (vgl. Spiegel online vom 12.6.2012) angeführt. Die Benennung einer zuständigen Sonderkommissionen als Soko Halbmond bzw. Soko Bosporus wirft allerdings den Verdacht auf, dass die Kriminalisierung der Opfer und der frühzeitige Ausschluss eines rassistischen Tatmotivs durch die ermittelnden Behörden auch mit rassistischen Vorurteilen gegenüber Migrant_innen und einer verharmlosenden Sicht auf rechtsextreme Strukturen zu tun haben könnten. Vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit wurde hingegen bisher der medialen Darstellung der Taten des NSU gewidmet. Der zum Unwort des Jahres 2011 gekürte Begriff der Dönermorde deutet allerdings auch in Bezug auf die Medienberichterstattung darauf hin, dass sie in Teilen dazu beigetragen haben könnte, Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund bzw. denen, Autor_innen: Stoop/Hasenburg/Schütz/Wittenberg/Weigel | erschienen in: Antidiskriminierungs Büro (ADB) Köln e.V. (Hrsg.): Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch. Handreichung für Journalist_innen, Köln 2013, S. 41-44. die für solche gehalten werden, zu fördern. Dieser Artikel soll die Frage beantworten, ob die Medien im Falle der NSU-Morde ihrer oft beschworenen Rolle als kritisches Korrektiv staatlicher Exekutivgewalt gerecht geworden sind, oder ob sie durch einen unkritischen Umgang mit der Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehörden und eine Vorurteile verstärkende Berichterstattung zu deren Versagen beigetragen haben. Die Analyse basiert auf einer inhaltsanalytischen Auseinandersetzung mit der Berichterstattung lokaler und überregionaler Zeitungen zum Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 237 Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers (KStA), der Kölnische Rundschau (KR), des Kölner Express (Express), der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) aus den Jahren 2004 (dem Zeitpunkt des Nagelbombenanschlags) und 2011 (dem Jahr der Aufdeckung der NSU-Mordserie) analysiert. Ein "allgemeindeliktischer Hintergrund" der Tat? -Die Berichterstattung im Jahr 2004 In welcher Weise über den Anschlag in der Kölner Keupstraße berichtet wurde, soll im Folgenden anhand ausgewählter Zitate erläutert werden. Auffallend ist, dass die Opfer des Bombenattentats in nahezu allen untersuchten Artikeln als türkisch gekennzeichnet werden. Dies geschieht sowohl über die explizite Benennung der Anwohner_innen als Türken bzw. türkischer Herkunft, als auch durch die Erwähnung türkischer Namen wie Orhan, Özcan oder Aygül. Während die Erwähnung der teilweise nicht verfremdeten oder anonymisierten türkischen Namen die objektiven Tatsachen zu reflektieren scheint, basiert die Benennung der Opfer als Türken bereits auf Vermutungen, denn in keiner der zitierten Aussagen findet sich ein Hinweis darauf, dass die Opfer tatsächlich die türkische Staatsangehörigkeit besitzen und es sich nicht etwa um Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund bzw. sogenannte Herkunftsdeutsche handelt. Besonders deutlich tritt dieses Problem zutage, wenn beispielsweise in der Kölnischen Rundschau vom 12. Juni 2004
historia.scribere 8 (2016)
South Tyrolean's Mosque conflicts since the 1990s. Lines of argumentation in the newspaper " Dolomiten " and " Alto Adige " The following paper is about the perception of mosque buildings in two South Tyrolean daily newspapers, the German-language ,Dolomiten' and the Italian-language ,Alto Adige'. This paper has two aims: first, it shows a historical overview of the mosque debates in South Tyrol from 1990 until today. Building on that, the paper offers an analysis, and particularly a comparison of argumentation paradigms present in the two South Tyrolean newspapers.
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