Thukydides: Die Seuche in Athen (original) (raw)

2021, Thukydides: Die Seuche in Athen

Dieses Papier präsentiert eine leicht gekürzte Übersetzung von Thukydides II 47-53 47, seinen Bericht über den Ausbruch der Pest in Athen. Der Text ist geeignet für den Einsatz im Schulunterricht, in Geschichte, Biologie, Medizin und Deutsch als Fremdsprache ab Niveau B2. Zur Illustration gibt es einen Holzschnitt aus dem 19. Jhdt. Im Anhang findet sich ein Glossar mit italienischer Übersetzung und einigen Anmerkungen zur Grammatik. Zum Abschluss gibt es einige Fragen und Aufgaben. "Zwar wurde berichtet, dass die Krankheit schon einmal in irgendeiner Gegend gewütet habe, bei Lemnos und anderswo, nirgends aber konnte man sich an eine ähnliche Pest, ein derartiges Hinsterben der Menschen erinnern. Nichts half, die Ärzte waren machtlos und wussten die unbekannte Krankheit nicht zu behandeln, und weil sie am stärksten mit den Kranken in Kontakt waren, starben sie häufig selbst. Auch alle andere menschliche Kunst versagte, alle Bittgänge zu den Tempeln, Weissagungen und was man noch versuchte, alles blieb wirkungslos, und schließlich ließ man ganz davon ab und fügte sich in sein Los."

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Thukydides von Athen

2016

Aus adliger Familie mit Beziehungen zu und Besitzungen in Thrakien; 430 Erkrankung; 424 als athenischer Stratege im Nord-Agais-Raum tatig; aufgrund seines Misserfolges verbannt; weitere Aufenthalte unbekannt (vielleicht: Thrakien).

Thukydides' Beschreibung der Seuche von Athen zwischen Medizin und traditionellen Diskursen (corr. proofs), in: C. Semenzato, L. Hartmann (eds.), in: Von der Antike begeistert! Festschrift für Christoph Riedweg, Basel 2023, 147-162

in: C. Semenzato, L. Hartmann (eds.), Von der Antike begeistert! Philologie, Philosophie, Religion und Politik durch drei Jahrtausende. Festschrift für Christoph Riedweg. Schwabe Verlag, Basel 2023, 147-162 (Achtung neue Seitenzählung!) Der aufgeklärte Historiograph Thukydides bedient sich selbst in der vermeintlich rein naturwissenschaftlichen Pestbeschreibung, die wie eine mise en abyme das medizinisch-pathologische Analyseverfahren der gesamten Historiae widerspiegelt, überraschend der traditionellen Diskurse, insbesondere auch der sonst weitgehend in den Hintergrund gedrängten Religion. Thukydides verfolgt damit das erzählerische Ziel, den einschneidenden Umbruch im Ablauf der Geschichte zu markieren und eine detaillierte Analogie zur politologisch-sozialen Analyse der Krisensymptome Athens anzustellen. Auf der Folie der zeitgenössischen Tragödie kann der Autor mit dieser Perspektivierung die Ereignisse im Zusammenhang mit der Seuche als Ablauf von hybris, Seuchenbefall der gesamten Gemeinschaft und Bestrafung des Schuldigen betonen. Dans sa description, apparemment scientifique, de la peste, qui reflète, telle une mise en abyme, le procédé d’analyse médico-pathologique de l’ensemble des Historiae, l’historiographe éclairé Thucydide se sert de manière surprenante des discours traditionnels, en particulier de la religion généralement reléguée au second plan Thucydide poursuit ainsi l’objectif narratif de marquer le changement radical dans le déroulement de l’histoire et d’établir une analogie détaillée avec l’analyse politologique et sociale des symptômes de la crise d’Athènes. Dans le cadre de la tragédie contemporaine, cette mise en perspective permet à l’auteur de souligner les événements liés à l’épidémie comme un enchaînement d’hubris, de fléau touchant toute la communauté et de punition du coupable.

Der erste Mann Athens. Das Bild des Perikles bei Thukydides

Der Peloponnesische Krieg – der von 431 v.Chr. bis 404 v.Chr. dauerte – war einer der bedeutendsten Kriege in der Antike. In ihm standen sich der Attischen Seebund, der von Athen geführt wurde und der Peloponnesische Bund, den Sparta anführte, gegenüber. Am Ende siegte Sparta und besiegelte damit das große Zeitalter Athens. Der Peloponnesische Krieg war darüber hinaus der erste, über den ein Historiker berichtete. Thukydides verfasste eine Darstellung des Peloponnesischen Krieges bis zum Winter 411 v.Chr. Dieses Werk hat unser heutiges Wissen über diesen Konflikt maßgeblich geprägt. Eine wichtige Figur im Peloponnesischen Krieg war der Athener Staatsmann Perikles. Mit seinem Namen war bis Kriegsbeginn die materielle Blüte Athens, die verfassungspolitische Wende Athens zu einer „radikalen Demokratie“ verbunden. Mit dem Beginn des Krieges gegen den Peloponnesischen Bund aber wandelte sich das Bild hin zu Perikles als Kriegsstrategen. Mehrere antike Autoren berichten bereits über Perikles. So waren dies neben Thukydides der griechische Schriftsteller Plutarch, der Geschichtsschreiber Diodor, Platon, der Komödiendichter Aristophanes. In den überlieferten Komödien von Aristophanes kommt Perikles zwar nur zweimal vor, allerdings wird er dort als eigentlicher Urheber des Krieges beschrieben und vehement attackiert. Die wichtigste antike Quelle ist Thukydides Schrift über den Peloponnesischen Krieg. Darin erwähnt er Perikles nicht nur mehrfach und liefert wichtige Fakten über seine letzten Lebensjahre. Er gibt vier seiner Reden umfangreich wieder und verfasst auch einen Nachruf auf ihn. Damit ist Perikles die am detailliertesten dargestellte Person, ja gewissermaßen der Hauptdarsteller des Peloponnesischen Kriegs – zumindest nach Thukydides. Dieses Bild ist umstritten und die Frage nach der historischen „Richtigkeit“ dieses Bildes, nach Wahrheit oder Dichtung, wird immer wieder aufgeworfen.

Thukydides' Weg zur Geschichtsschreibung

1982

Teil auch deshalb, weil nach seinem methodischem Standpunkt jede nicht ungefähr gleichzeitige Erforschung der Ereignisse weniger genau sein würde. Der Topos der Bescheidenheit, wie er z. B. von Livius in seiner Vorrede benutzt wird, war ihm fremd. 5 Vgl. dazu die vorzüglichen ersten beiden Kapitel bei J. H. Finley, Thucydides, Cambridge

Zu einer phrygischen Grabstele in Athen

er (der Besucher) wird aber gerne auch das Ensemble auf sich wirken lassen, das den provinziellen Charme dieser naiven und erzählfreudigen Denkmälergattung schön zum Ausdruck bringt". 1 NEBEN DEM SPEZIALISTEN ist es sicherlich auch der normaler Betrachter antiker Denkmäler, der von diesen 'provinziellen' aber recht 'erzählfreudigen' Monumenten phrygischer Sepulkralkunst angetan ist. Zwar sind die Grabdenkmäler römischer Zeit grösstenteils erforscht hingegen stellt der Grabstein im Benaki Museum eine weitere Herausforderung fur die archäologische Hermeneutik dar (Abb. 1). Mit gesamt 1,32 m Höhe, 0,70 m Breite und 0,25 m Tiefe ist das Monument in einem sehr guten Zustand erhalten. Leichte Abschläge sind an den Seiten und am Einlasszapfen, der im modernen Sockel versenkt ist, erkennbar. Die Stele wurde aus weissem, bräunlich verwitterten, phrygischen Marmor gearbeitet. 2, 2002 2, 2002

Review: Thukydides: Der Peloponnesische Krieg Griechisch-deutsch. Übersetzt von Michael Weißenberger. Mit einer Einleitung von Antonios Rengakos (Sammlung Tusculum). Berlin/Boston, Walter de Gruyter 2017, in: Historische Zeitschrift 309, 2019, 453–455

Zwar wurden Kolonisten anfangs in gleicher Form an Landverteilungen beteiligt, sie lebten aber zumeist in der Stadt (Kap. 4). Dieses egalitäre Prinzip geriet ins Wanken, als isolierte Farmen entstanden, deren Bewohner keinen festen Bezug zu den urbanen Siedlungen mehr hatten und die dementsprechend sozial marginalisiert wurden (Kap. 5). Der Austausch zwischen Küsten-und Bergregionen und zwischen Kolonisten und indigenen Gruppen funktionierte dabei über netzwerkartige Strukturen, die besonders dann wichtig wurden, wenn Kolonien nicht auf die Unterstützung ihrer Mutterstädte zählen konnten (Kap. 6). Letzterer Aspekt schlug sich auch auf die Wirtschaft der Kolonien nieder, insofern sich spezialisierte Handwerksbetriebe und Wirtschaftssektoren erst mit zeitlicher Verzögerung ausbildeten (Kap. 7) -Städte wie Kamarina oder Amphipolis, denen die Unterstützung von Mutterstädten fehlte, mussten früher Handelsvorteile durch Formen des Spezialistentums ausgleichen. Das letzte Kapitel fasst die wesentlichen Ergebnisse noch einmal gebündelt zusammen und präsentiert sie zusammen mit einer Diskussion politischer Theorien der klassischen Zeit, die, wie der Autor zeigen kann, stark von den Erfahrungswelten der Kolonien geprägt waren. Auch in diesem Verständnis der diskursiven Textwelten und im Aufzeigen ihrer Verbindung zu den materiellen Erfahrungswerten der griechischen Kolonisation gelingt Zuchtriegel eine entscheidende Erweiterung der bisherigen Forschung. Thukydides, Der Peloponnesische Krieg. Griechisch-deutsch. Übers. v. Michael Weißenberger. Mit einer Einleitung v. Antonios Rengakos. (Sammlung Tusculum.) Berlin/Boston, De Gruyter 2017. 1444 S., € 99,95. // Diese neue Thukydides-Übersetzung ist eine beeindruckende Leistung; sie wird auf lange Zeit im deutschen Sprachraum die maßgebende Übersetzung dieses Autors sein. Dem zweisprachig gebotenen Text sind umfangreiche Materialien vorangestellt: zunächst eine "Einleitung" von Antonios Rengakos (S. 7-50, eine geringfügig aktualisierte Version seines Thukydides-Beitrags zum 1. Band des von B. Zimmermann herausgegebenen "Handbuchs der griechischen Literatur", 2011); dann eine detaillierte "Inhaltsübersicht" (S. 51-91, nach dem Kommentar von Classen/Steup); Bereitgestellt von | SUB Göttingen Angemeldet Heruntergeladen am | 25.01.20 11:56 dergegeben). Um schwierige Stellen des Thukydides zu verstehen, wird es sich künftig immer lohnen, Weißenbergers Übersetzung dazu heranzuziehen. Dominik Maschek, Die römischen Bürgerkriege. Archäologie und Geschichte einer Krisenzeit. Darmstadt, Philipp von Zabern 2018. 352 S., € 49,95.

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