Ökologische Resilienz nach Feuer: Die Waldbrandfläche Leuk als Modellfall (original) (raw)
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Leben mit Waldbrand am Beispiel von Leuk (VS) 2003
2012
Zusammenfassung Am Beispiel des Waldbrands von Leuk im Sommer 2003, dem grössten derartigen Ereignis im Walliser Zentraltal seit hundert Jahren, werden die vielfältigen Auswirkungen solch zerstörerischer Ereignisse auf die Natur aufgezeigt. Der Bericht enthält Dokumentationen des Brandes, der Sofortmassnahmen, Angaben zur räumlichen und zeitlichen Brandhäufigkeit, zu den Veränderungen der Standortsbedingungen, zum Verjüngungserfolg des Waldes und zur Entwicklung der Biodiversität. Mit Blick auf den Klimawandel wird das Waldbrandrisiko diskutiert und die Waldbrandstrategie des Kantons Wallis vorgestellt. Abstract The forest burn of Leuk in the summer of 2003 was the largest fire event for the last 100 years in the Rhone valley of the canton of Valais. It serves to demonstrate the various effects of the stand-replacing fire on flora and fauna. In the report, we document the fire event and the consecutive urgent measures taken by the forest service, put into perspective the Leuk burn a...
Zehn Jahre Vegetationsdynamik auf der Waldbrandfläche von Leuk (Wallis)
Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen, 2018
Ten years of vegetation dynamics in a forest fire patch in Leuk (Valais) The stand-replacing forest fire of Leuk (2003) extends from 900 to 2100 m a.s.l. and covers an area of 300 ha, which represents a big disturbance event in Switzerland, although it is small in a global perspective. Its location along a wide elevational gradient has offered a unique opportunity to study the dynamics of plant species richness and natural tree regeneration in relation to different environmental drivers. The vegetation was assessed on a systematic grid including 148 relevé plots and 5 time steps. Results show a peak of species richness in the fourth year after the disturbance and a distinctly higher number of species compared to the pre-fire forests. The increase of species richness during the first four years was slower on plots with highest fire severity. Above 1600 m a.s.l. species richness rose quickly above average due to the appearance of various mountain species. Tree regeneration has advance...
Wiederbesiedlung der Waldbrandfläche von Leuk durch Gliederfüsser
Schweizerische Zeitschrift fur Forstwesen, 2018
Arthropod recolonization after the forest fire in Leuk The forest fire of Leuk (Wallis) in 2003 offered the opportunity to assess the impact of fire on arthropods and their succession after the event. We used standardized traps to sample arthropods in the center and at the edge of the burned area as well as in the intact forest outside the surface, two, three, five and ten years after the fire. We investigated different taxonomic and functional groups with particular focus on deadwood dwelling and endangered beetle species. We sampled 1898 species: 949 exclusively within the burned area and 159 exclusively in the intact forest. While the species number in the intact forest hardly changed during the investigation period, it increased dramatically in the burned area immediately after the fire. This was true for the herbivores and pollinators, as well as for the deadwood dwelling and endangered beetle species. In contrast, the number of species in two ground-dwelling groups, i.e., spid...
Ökologische Folgen von Waldbränden in der Südschweiz
2009
Waldbrände erwecken beim Betrachter oft zwiespältige Gefühle. Einerseits vernichtet das Feuer den Wald sowie einige in ihm lebende Pflanzen und Tiere; für Siedlungen und Verkehrswege können Gefahren entstehen. Weniger bekannt ist die durchaus positive Bedeutung von Bränden für die Biodiversität in Waldökosystemen. Forschungsergebnisse aus der Südschweiz zeigen, dass kleinräumige Waldstrukturen und veränderte Wettbewerbverhältnisse auf gebrannten Flächen die Artenvielfalt und funktionalen Gleichgewichte der Lebensgemeinschaften neu gestalten und somit die Biodiversität erhöhen können.
Pflanzen im 300 ha grossen Brandgebiet während vier Jahren intensiv und regelmässig beobachtet. Im Vordergrund stand die Frage, wie rasch Pflanzen die stark verbrannte Oberfläche wieder besiedeln. Zur Untersuchung dieses Themas wurden wiederholt Vegetationserhebungen auf 153 dauerhaft markierten Quadraten von je 200 m 2 Fläche durchgeführt. In den ersten vier Jahren nach dem Waldbrand entwickelte sich eine grosse Artenvielfalt. Mehrere Arten dominierten vorübergehend oder über längere Zeit grosse Flächen im Brandgebiet. Während in der Subalpinstufe die natürliche Baumverjüngung mit Laubhölzern und Nadelhölzern voranschreitet, ist das Verjüngungstempo in der unteren Montanstufe gering. Dort ist vor allem das Fehlen der Waldföhre hervorzuheben. Die Wiederbesiedlung des Waldbrandgebiets ist insgesamt rasch vorangeschritten. Doch das Aufkommen von Wald dürfte in der trockenen unteren Montanstufe länger dauern als in den höheren Lagen. P henix sort des cendres : rapidité de la recolonisation végétales des surfaces forestières détruites par le feu au-dessus de Loèche. -Suite à l'incendie de la forêt de Loèche, les 300 hectares calcinés ont fait l'objet d'un suivi régulier et intensif durant quatre ans afin d'étudier la recolonisation par les mousses et les plantes vasculaires. Le thème prioritaire était de connaître le temps nécessaire à la végétation pour s'installer sur un sol fortement ravagé par le feu. Des relevés botaniques ont été effectués chaque année sur 153 placettes permanentes d'une surface de 200 m 2 chacune. Quatre ans après l'incendie une grande diversité floristique apparaît bien que plusieurs espèces dominent ou colonisent pour une longue période des surfaces importantes. Dans la zone subalpine le rajeunissement naturel d'arbres feuillus et de résineux est bien présent alors qu'à l'étage montagnard l'installation d'arbres indigènes se fait plus lentement; il faut noter l'absence du pin sylvestre. La recolonisation végétale de la forêt incendiée est rapide, avec une reforestation plus lente dans les parties sèches de l'étage montagnard que dans les parties plus élevées.
2021
Eva Horn prägt den Begriff "Katastrophe ohne Ereignis" und versteht darunter die nicht enden wollende Kette von Desastern als Folge der Umweltzerstörung, die gerade wegen ihrer Alltäglichkeit der Aufmerksamkeit der Medienrezipienten in der Regel entgeht. Desastern anthropogenen Ursprungs, z. B. schweren Störfällen in technischen Bereichen, kann meist durch Vorsichtsmaßnahmen vorgebeugt werden. In Bezug auf Naturkatastrophen als Folge des Klima wandels ist das nicht mehr der Fall. Der Durchschnittsbürger fühlt sich hier zudem wenig verantwortlich, auch weil sich die katastrophalen Naturphänomene nicht eindeutig als Konsequenzen der industriellen Entwicklung einordnen lassen. Nitzke sieht den Klimawandel daher als "Apokalypse von innen", als den von der Menschheit selbstverschuldeten Untergang unserer Spezies auf diesem Planeten. Auch die zeitgenössischen deutschsprachigen Autoren Kathrin Röggla und Marcel Beyer sehen die Auswirkungen der Klimakatastrophe als kritisch für die Menschheit. Ausgehend von dem von Nitzke geprägten Terminus weist der vorliegende Beitrag auf die den Autoren jeweils eigenen stilistischen Mittel hin, mit denen Kathrin Röggla und Marcel Beyer mögliche und schon aufgetretene Folgen der "Apokalypse von innen" erfassen, um die Leser und damit auch deren soziales Umfeld aufzurütteln.
Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme), 2010
Pollenanalytische Untersuchungen der Sedimentarchive eines verlandeten Sees bei Oldendorf, sowie des Bullensees bei Hemel dokumentieren die Paläoumweltbedingungen einer Kleinregion im Landkreises Rotenburg (Wümme), Niedersachsen, vom Spätglazial bis in das mittlere-/späte Holozän. Die beobachtete Sukzession der Baumarten entspricht der allgemeinen Vegetationsentwicklung in Norddeutschland. Der archäologische Befund der nahegelegenen Fundstellen Oldendorf 52 und 69 zeigt eine intensive Nutzung der jeweils über 100 Feuerstellen durch nomadisierende Jäger- und Sammlergruppen. Die Nutzungsperiode wurde auf die Zeit zwischen 7.550 und 6.095 calBC datiert. Mittels Holzkohlenanalyse konnte bestätigt werden, dass zu dieser Zeit die Partikelkonzentration und somit die Brandintensität im Profil Oldendorf Höchstwerte erreicht, während im Profil Bullensee keine nennenswerte Veränderung zu beobachten ist. Es muss somit davon ausgegangen werden, dass die starke Brandaktivität an der Grenze Boreal/Atlantikum (Profil Oldendorf) vermutlich als direkte Emission der benachbarten Feuerstellen zu sehen ist. Die Hypothese, dass sich durch das Verhältnis verschieden großer Partikelfraktionen zueinander möglicherweise menschlich verursachter von natürlicher Brandaktivität unterscheiden lässt, wurde positiv getestet. Charcoal