Science Policy in Motion. Looking back at Research Policy in the Year 2013 Bewegung in der Wissenschafts politik. Ein forschungspolitischer Rückblick auf das Jahr 2013 (original) (raw)

Die „große Transformation“ braucht Bewegung in der Wissenschaft

Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift

Mitte Juni hat der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) sein neues Hauptgutachten zur „Großen Transformation“ vorgelegt. Eine besondere Brisanz liegt in den wissenschaftspolitischen Empfehlungen. Was bedeuten diese Empfehlungen für die Wirtschafts- und Managementwissenschaften?

Ein neues Politikfeld – eine Bilanz aus Sicht der Wissenschaft

Historisch-politische Mitteilungen, 2006

Die moderne deutsche Umweltpolitik-im Sinne eines eigenständigen, institutionalisierten Politikfeldes-ist ein Kind der sozial-liberalen Regierungskoalition. Insofern hatte sie schon eine rund 13-jährige Entwicklungsgeschichte hinter sich, als die so genannte Ära Kohl im Jahr 1982 begann. Verglichen mit anderen Politikressorts war sie demnach "blutjung". Ihr Profil hatte die Umweltpolitik durch das damals zuständige FDP-geführte Innenministerium bekommen, wo sich eine kleine Gruppe hoch engagierter und kompetenter Mitarbeiter der neuen Thematik annahm. Wesentliche Impulse zur Politikgestaltung kamen aber auch aus dem parlamentarischen Bereich, so insbesondere von der bereits 1952 gegründeten "Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft für naturgemäße Wirtschaftsweise" (IPA), einem Zusammenschluss von Länder-und Bundesparlamentariern. Einige Eckpfeiler der Umweltpolitik, etwa das "Sofortprogramm" von 1970, waren sogar das Werk einer "Allparteien-Koalition". Eine Umweltbewegung im eigentlichen Sinn gab es damals noch nicht, der Einfluss von Naturschutzverbänden auf die Politikgestaltung war eher gering; wichtiger waren Anregungen von damaligen umweltpolitischen Pionierländern wie USA, Schweden, teilweise auch Japan. Einen gewissen Einfluss hatte auch die "Systemkonkurrenz" mit der DDR, wo schon 1968 der Schutz der Umwelt Verfassungsrang erhalten hatte, im Jahr 1970 ein Umweltrahmengesetz erlassen und 1971 eine Art Umweltministerium gegründet worden war. Der weitgehend bloße Symbolcharakter dieser Institutionen braucht hier nicht näher erläutert zu werden.

Wissenschaftswandel in Zeiten politischer Umwälzungen: Entwicklungen, Verwicklungen, Abwicklungen

NTM - Internationale Zeitschrift für Geschichte der Naturwissenschaften, Technik und Medizin., 1995

Until recently, the development of the modem sciences has usually been described as a continuous unfolding of constantly expanding and differentiating research institutions on the one hand, and the accumulation of more and better knowledge on the other. The changes that have occurred both in scientific institutions and in the direction and content of research in the course of revolutions or comparable political changes pose significant challenges to such accounts. I would like to propose an interactive approach to this issue. Instead of accepung a linear, NTM N. S. 3(1995) 1 OBERBLICK-SURVEY Prof. Dr. Mitchell G. Ash

Wissenschaftsförderung aus dem Geist der Gesellschaftspolitik

Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2016

Deutsche EinleitungWas zeichnete den Rheinischen Kapitalismus aus, der bis heute als Charakteristikum der „alten“ Bundesrepublik Deutschland gilt? Friederike Sattler geht dieser von Historikern nur selten gestellten Frage nach und rückt eine herausragende Figur in den Mittelpunkt: Alfred Herrhausen, der seit 1985 als Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank fungierte und 1989 ermordet wurde. Die Autorin arbeitet auf der Basis neuer Quellen die gesellschaftspolitischen Ordnungsvorstellungen des Managers heraus und zeigt am Beispiel der Wissenschaftsförderung auf, wie sich in den schwierigen Jahren nach dem Ende des Nachkriegsbooms ökonomische Leitbilder und soziale Verantwortung zu einem neuen Ansatz verbanden, mit dem der wirtschaftliche Strukturwandel bewältigt werden sollte.

Forschen im Spannungsfeld von Wissenschaft und Aktivismus

Reflexive Responsibilisierung, 2018

Im rahmeN der grosseN traNsformatIoN Der 2011 veröffentliche und breit diskutierte Jahreshauptbericht des ›Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen‹ (WBGU) unter dem Titel »Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation« verdeutlichte, dass es in Anbetracht der Erderwärmung und weiterer menschlich verursachter Umweltprobleme notwendig sei, dass der angestrebte Veränderungsprozess alle gesellschaftlichen Ebenen (Infrastrukturen, Produktionsprozesse, Regulierungsmodelle, Lebensstile) erfasst (WBGU 2011, S. 1). Anknüpfend an diese Überlegungen wurde die These aufgestellt, dass durch das Zusammenwirken von Politik, (Zivil-)Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft die Gesellschaft grundlegend umgestaltet werden könne, um einen globalen, an der Natur und an den Menschen ausgerichteten Entwicklungspfad einzuschlagen (Norck 2015, S. 243). Einer Vernetzung und Kooperation dieser gesellschaftlichen Akteure wurde dabei das Potenzial zugeschrieben, eine breite gesellschaftliche Akzeptanz und Legitimation sowie die Teilhabe der Bevölkerung bei der Umgestaltung der Gesellschaft gewährleisten zu können. Anschließend an diese Überlegungen gilt es, die Frage zu stellen, welche Bedeutung Wissenschaft im Rahmen dieser ›großen Transformation‹ sowie der Vernetzung gesellschaftspolitisch relevanter Akteure konkret zukommt: Welche genaue Aufgabe können und sollten wissenschaftliche Akteure und Forschungen im Rahmen des Transformationsprozesses übernehmen? Sind sie in erster Linie Wissensproduzent/-innen oder kommt ihnen auch eine ak