Erhaltung und Förderung der Biodiversität von Fliessgewässern (original) (raw)
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1989
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Lebensraumverbund Fliessgewässer: Die Bedeutung der Vernetzung
Was ist Vernetzung? Flusssysteme bilden Netzwerke, in denen sich die Flussabschnitte gegenseitig beeinflussen ). Kenntnis über die Vernetzung der Flusssysteme ist eine der Voraussetzungen, um lokale und regionale Bild 1. Schematische Darstellung der Vernetzung in einer Flusslandschaft. 1. Longitudinale Vernetzung zwischen Abschnitten am Hauptfluss und zwischen Hauptfluss und Zuflüssen. 2. Laterale Vernetzung zwischen terrestrischen und aquatischen Ökosystemen. 3. Vertikale Vernetzung des Flusses mit dem Interstitial, Zusammenfassung Die funktionelle Vernetzung von Flussgebieten spielt eine wichtige Rolle für aquatische und terrestrische Lebensgemeinschaften. Sie erlaubt eine Besiedlung der Habitate, den genetischen Austausch zwischen Populationen und führt zu einer zeitlichen Verknüpfung der Lebensräume zu unterschiedlichen Jahreszeiten, Tageszeiten oder Lebensphasen. Die strukturelle Vernetzung von Lebensräumen kann mit Erhebungen zur Ökomorphologie des Fliessgewässers und einer Analyse des Vorhandenseins von künstlichen Barrieren erhoben werden. Der Grad der funktionellen Vernetzung kann mit drei Methoden quantifiziert werden -Fang markierter Individuen, Radiotelemetrie, oder mit Daten von genetischen Markern. Verschiedene Populationsmodelle beschreiben die Populationsstruktur und den genetischen Austausch zwischen Populationen am Fliessgewässer. Insbesondere bei Metapopulationen und räumlich strukturierten Populationen muss darauf geachtet werden, dass die einzelnen Flussabschnitte gut vernetzt sind, denn das Ausbleiben von Ausbreitungsereignissen würde räumlich fragmentierte Populationen voneinander isolieren und bei Metapopulationen langfristig zum lokalen Aussterben führen. Bei Arten, die in isolierten Einzelpopulationen vorkommen, ist vornehmlich darauf zu achten, diese Populationen lokal durch lebensraumverbessernde Massnahmen zu halten und zu fördern. Unsere Flusslandschaften sind weitgehend durch Barrieren unterbrochen. Es kommt ganz auf die Organismengruppe an, welche Strukturen effektiv als Barrieren fungieren. Künstliche Abstürze wirken als Barrieren für schwimm-und springschwache Fischarten und für kleine Grössenklassen von Fischen, jedoch nicht notwendigerweise für aquatische Invertebraten. Künstliche Abstürze können durch den Bau von Blockrampen für die Fischfauna durchgängig gemacht werden. Auch eine Entfernung von Eindolungen führt zur erhöhten Durchgängigkeit für Fische und andere aquatische Organismen. Bei Revitalisierungsprojekten ist insbesondere auf die Anbindung der Seiteneinmündungen zu achten, denn diese kann für den Erfolg von Revitalisierungsmassnahmen für verschiedene Organismengruppen ausschlaggebend sein. Für die Arten der Kiesbänke und der Auenstandorte ist es entscheidend, dass ihr Raumbedarf bei Revitalisierungsprojekten abgedeckt wird, und dass die revitalisierten Standorte vernetzt werden. Bei Revitalisierungsprojekten werden gute Erfolge erzielt, wenn die Vernetzung der zu revitalisierenden Standorte untereinander berücksichtigt wird, sowie deren Vernetzung mit naturnahen Standorten. dem Hohlraumsystem in den vom Fluss abgelagerten Sedimenten dicht unterhalb des Oberflächenwassers. Nach Malmqvist (2002). marus fossarum), Eintagsfliege (Baetis rhodani), Groppe (Cottus gobio), Kiesbankgrashüpfer (Chorthippus pullus), Tamariske (Myricaria germanica), Sense, Isar, Flussrevitalisierungen. Anschrift der Verfasser
Die Renaturierung von Fließgewässern
Man kann den Begriff Renaturierung unter verschiedenen Gesichtspunkten verwenden. Einerseits meint man Renaturierungsmaßnahmen, andererseits, den Prozess der Renaturierung, der auch als ökologische Verbesserung bezeichnet wird. Fasst man Renaturierung als einen Prozess auf, so lassen sich grundsätzlich drei Wege fest machen, auf welchen die Renaturierung geschehen kann.
Im Fokus: Vergessene Vielfalt im Wasser?
Vom Menschen verursachte Umweltveränderungen haben Einfluss auf die natür liche Artenvielfalt. Dies zeigt sich auch am Phyto und Zooplankton in Seen, wobei Wasserflöhe (Daphnia spec.) besonders empfindlich reagieren. Ein Grund, sie als Modellorganismen in der Forschung zu nutzen.
2010
Es ist unbestritten, dass die Biodiversitat und okologische Funktionsfahigkeit eines Fliesgewassers in direktem Zusammenhang mit dessen hydraulischen und morphologischen Parametern und deren Auspragung steht. Wasserrahmenrichtlinien, Hochwasserschutz und vermehrte Bemuhungen in der Flussrevitalisierung erfordern interdisziplinare Forschung, um das Zusammenspiel abiotischer und biotischer Faktoren von Fliesgewassern besser erfassen zu konnen. Vorliegender Artikel enthalt den anhand von Fallstudien ausgearbeiteten Vorschlag fur einen hydraulisch morphologischen Index der Diversitat (HMID), welcher bei flussbaulichen Masnahmen als Indikator fur deren Wirksamkeit in Bezug auf die Verbesserung der Fliesgewasserokologie herangezogen werden kann.
tu-freiberg.de
Zusammenfassung Im Sommer 2003 wurde in einem 30 km langen Abschnitt der oberen Freiberger Mulde die nach dem extremen Augusthochwasser 2002 vorhandene Unterwasservegetation kartiert. Daran schlossen sich detaillierte Untersuchungen an, die sowohl Pflanzenparameter (Vorkommen, Größe und Wachstum) als auch chemische, physikalische und strukturelle Standortfaktoren beinhalteten. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem für Mittelgebirgsflüsse typischen Schild-Wasserhahnenfuß (Ranunculus peltatus).