Sandsteine mit Süßwasseronkoiden aus der Molasse als Geschiebe in Moränen des Illergletschers (original) (raw)

Algenbestände an den Molasse-Steilwänden des Überlinger Sees (Bodensee) – früher und heute

Carolinea 78: 5-18, 2020

Kurzfassung Zwischen 2017 und 2019 wurde der Aufwuchs mehrerer Molasse-Steilwände im Überlinger See (Bodensee) untersucht, um die vor 100 Jahren durch LAUTERBORN und ZIMMERMANN erhobenen Befunde mit dem heutigen Zustand zu vergleichen. Eine vor 100 Jahren noch reiche und ausgedehnte Algenbesiedlung war nur noch in spärlichen Resten vorhanden und nur zu einem kleinen Teil mit dem früheren Artenbestand identisch. Ebenso war die damals ausgeprägte, bis in fast 40 Meter Tiefe reichende Zonierung mit ihren charakteristischen Leitarten nicht mehr zu erkennen. Auch die weltweit seltene Braunalge Bodanella lauterbornii, ehemals ein wesentlicher Bestandteil des benthischen Aufwuchses, wurde nicht mehr gefunden. Der Bewuchs mit Makrophyten war gering, reichte aber bis in 30 Meter Tiefe. Als Hauptgrund für den massiven Rückgang der benthischen Besiedlung durch Algen lässt sich unschwer die in den späten 1960er Jahren einsetzende Invasion der Molassewände durch die Zebramuschel (Dreissena polymorpha) benennen, die an den betauchten Wänden bis in mindestens 30 Meter Tiefe ausgedehnte Bestände bildet, seit kurzem zusammen mit der ebenfalls invasiven Art Dreissena rostriformis. Den bei weitem größten Artenreichtum unter den vorgefundenen Benthosalgen haben die Diatomeen mit 132 Taxa. Auffallend war der extreme Unterschied in der Artenzusammensetzung der Diatomeen (Herbstproben) zwischen der oberflächennahen (<15 m) und der tieferen Zone (>15 m) Wassertiefe. Die Dominanz und die weitgehende Beschränkung mehrerer kleinschaliger Taxa (v.a. Nupela sp.) auf Tiefen > 15 m war bisher vom Bodensee nicht bekannt. Abstract The epilithon of steep Molasse-walls was investigated in Überlinger See (part of Lake Constance) between 2017 and 2019, in order to compare the current condition to the findings of LAUTERBORN and ZIMMERMANN from 100 years ago. Only scanty remains of the formerly rich and extensive algal vegetation were found. Moreover, immense changes in phytobenthos species composition have occurred. The formerly pronounced depth zonation with its characteristic indicator species, reaching almost 40 meters down, does no longer exist. Likewise, the worldwide rare brown alga Bodanella lauterbornii, formerly a major component of the epilithon, was not found. The growth of macrophytes was sparse yet reached a depth of 30 m. The main reason for the strong decline in benthic colonisation by algae was obvious: The zebra mussel Dreissena polymorpha had invaded the molasse walls from the late 1960s onwards. Presently, this species forms extensive beds on the walls up to a depth of 30 m, lately together with the new invader Dreissena rostriformis. The diatoms showed by far the greatest species richness (132 taxa) among the benthic algae. Most striking was the difference in species composition (autumn samples) between the near-surface samples (<15 m) and samples from deeper zones (>15 m). The dominance and extensive restriction of a number of species with small frustules to depths >15 m was hitherto not known for Lake Constance.

Die Gliederung des Tertiärs im süddeutschen Molassebecken

Newsletters on Stratigraphy, 2005

mit 3 Tabellen und Tafel XIV im Anhang Zusammenfassung. Die tertiären, überwiegend sedimentären Gesteine im süddeutschen Molassebecken umfassen den Bereich vom Ober-Eozän bis zum Ober-Miozän. Die Molassesedimente werden nach ihrer überwiegenden Genese in marinem, brackischem oder lakustrin-fluviatilem Milieu in sechs lithostratigraphische Gruppen eingeteilt: Untere Meeres-, Untere Brackwasser-, Untere Süßwassermolasse, Obere Meeres-, Obere Brackwasser-, Obere Süßwassermolasse. Zusätzlich erfolgt die Unterteilung in Westmolasse und Ostmolasse. Die Westmolasse ist in zwei Sedimentationszyklen gegliedert, die durch einen Hiatus getrennt sind. Beide Zyklen beginnen transgressiv mit marinen Abfolgen und enden regressiv mit fluviatilen und lakustrinen Sedimenten. Der erste Zyklus umfasst die Untere Meeresmolasse (Kiscellium) sowie die Untere Süßwassermolasse (Egerium). Der zweite Zyklus beginnt mit der Oberen Meeresmolasse (Eggenburgium bis Ottnangium), die teils konkordant, teils diskordant von der Oberen Brackwassermolasse (oberes Ottnangium/unteres Karpatium) überlagert wird. Mit der Oberen Süßwassermolasse (Karpatium bis Pannonium) endet der zweite Zyklus. Die Ostmolasse ist bis zum Ende der zweiten marinen Phase der Westmolasse (Ottnangium) durchgehend marin; erst dann entstehen brackische, fluviatile und lakustrine Sedimente. Während des Egerium wurde im Verzahnungsbereich von West-und Ostmolasse die Untere Brackwassermolasse gebildet. Die Fazies der West-und der Ostmolasse ist sowohl von beckenaxialen als auch von radialen Schüttungen beeinflusst. Der axiale Sedimenttransport erfolgte zur Zeit der Unteren Süßwassermolasse nach Osten und zur Zeit der Oberen Süßwassermolasse nach Westen. Radiale Schüttungen stammen vor allem aus dem alpinen Orogen, untergeordnet auch vom nördlichen Beckenrand.

Die Molluskenfauna des großen Sandstein-Geschiebes aus Neetze im Museum Lüneburg

Naturwissenschaftlicher Verein für das Fürstentum Lüneburg von 1851 e. V. Jahrbuch Band 48 , 2021

The mollusc fauna of the glacially transported sandstone boulder from Neetze in the Museum Lüneburg. In 1992, Moths et al. reported on the mollusc shells contained in a large glacially transported sandstone boulder found in Neetze (district of Lüneburg) in 1987. The mollusc species of this boulder, which is exhibited today in the Museum Lüneburg, are listed in revised and supplemented form, and pictured. The mollusc-based stratigraphic assignment of the sandstone boulder into the Vierlandian is confirmed and more accurately assigned to the basal Vierlandian (= Aquitanian, Miocene, Neogene).

Untersuchungen zur Verkarstungsfähigkeit von Molassekonglomeraten des Hochgrat-Adelegg-Fächers im Südwesten Bayerns (Allgäu)

2012

Zusammenfassung Im Rahmen von geologischen Kartierungen im südwestlichen Bayern (Oberallgäu) wurden in oberoligozänen und untermiozänen, karbonatreichen Konglomeraten der Unteren Süßwassermolasse (USM) Phänomene beobachtet, wie man sie nur in Karstgebieten antrifft, z. B. Dolinen, Ponore, Rinnenkarren und Höhlen. In Gebieten mit konglomeratischen Schichtfolgen der benachbarten Oberen Meeresmolasse (OMM) und der Oberen Süßwassermolasse (OSM) lassen sich vergleichbare Karsterscheinungen hingegen nicht nachweisen. Es wurde untersucht, warum ausgerechnet die Konglomerate der USM verkarsten, die anderen Molassekonglomerate jedoch nicht. Insgesamt wurden acht Aufschlüsse beprobt und im Hinblick auf etwaige Unterschiede vergleichend untersucht. Die Verkarstungsfähigkeit der Molassekonglomerate ist in signifikanten Unterschieden in den Gesamtkarbonatgehalten, Dolomitanteilen und den Anteilen an unlöslichen Bestandteilen begründet. Die Verkarstungsfähigkeit beginnt bei Gesamtkarbonatgehalten zwischen ca. 70 bis 80 Gew.-%. Die unlöslichen Bestandteile dürften ab Anteilen von ca. 25 bis 30 Gew.-% zu einer Kolmatierung und damit zu einer Reduktion der Wasserwegsamkeit führen, was eine Verkarstung verhindert. Diese Werte stimmen gut mit Schwellenwerten überein, wie sie für die Verkarstungsfähigkeit massiger Kalksteine in einschlägiger Literatur angegeben werden. MSc.-Geol. F. Flechtner (

Die Sande zwischen Röttenbach und Dechsendorf (westlich Erlangen/Nordbayern) sind fluviatile Sedimente

2004

Im Bereich der GK25 Röttenbach hat HAARLÄNDER (1966) einen von NW nach SE zum Regnitztal hin verlaufenden Sandzug auskartiert (Abb. 1). Da dessen Oberfläche auf das Niveau der würmzeitlichen Niederterrasse (bei HAARLÄNDER "Hauptterrasse") bei Erlangen zuläuft, hat er die Ablagerung auch zeitlich entsprechend eingestuft. Bei Dechsendorf hat er außerdem einen noch höher gelegenen Terrassenrest kartiert und diesen dem Oberterrassen-System der Regnitz zugeordnet. Der Terrassenzug insgesamt scheint sich auf den ersten Blick nicht an einem heute existierenden Flußlauf zu orientieren. Die breite Sandfläche wird lediglich von kleinen Bächen und zahlreichen, zur Karpfenzucht angelegten Teichen eingenommen. Dieser Umstand, wie die nach SE zur Regnitz verlaufende Richtung, haben HAARLÄNDER (1966, S. 31f.) offenbar zu dem Gedanken veranlaßt, es könnte sich um die Ablagerungen eines alten Nebenflusses einer damals noch nach S entwässernden Regnitz handeln. Dieser Nebenfluß hätte außerdem damals ein noch weiter nach NW ausgreifendes Einzugsgebiet besessen. Die Existenz dieser Terrassen-Reste wie auch eine ehemalige Südentwässerung des Regnitzssytems wurden in jüngerer Vergangenheit von LÜTTIG (1997) als unzutreffend dargestellt. Bevor wir auf Details eingehen, soll hier betont werden, daß HAARLÄNDERs Aussagen -wie auch die Kritik von LÜTTIG -zwei unterschiedliche methodologische Kategorien betreffen. Die Frage nach der Existenz alter fluviatiler Terrassenreste ist von fundamentaler empirischer Qualität: von einem Fachgeologen kann prinzipiell erwartet werden, daß er anhand der vorhandenen Sedimente zu einem klaren Urteil darüber kommt, ob es sich um fluviatile Ablagerungen oder andere genetische Typen (wie etwa Flugsand oder zersetztes Festgestein) handelt. Die Frage nach einer ehemaligen Südentwässerung des Regnitzsystems ist hingegen von höherer Komplexität und auf einer relativ höheren hypothetischen Ebene und unter Berücksichtigung weiträumigerer Zusammenhänge zu diskutieren. Eine Entscheidung über diese Hypothese wird nicht mit dem Grad von Evidenz zu treffen sein, wie wenn man vor einer Aufschlußwand über den sedimentologischen Charakter der anstehenden Sedimente urteilen soll. Dies trifft genauso auf die Frage zu, ob die westlich Erlangen erhalten Lockersedimente Terrassenablagerungen sind, die von einem Nebenfluß der nach S entwässernden Regnitz stammen. LÜTTIG stellt in der nicht ohne Süffisanz mit dem Titel "Fränkische Flußgeschichten" versehenen Arbeit beide Aspekte in Frage. In der empirisch gut behandelbaren Frage nach der Art der Sandvorkommen zwischen Röttenbach und Dechsendorf bestreitet er die von HAARLÄNDER behauptete fluviatile Herkunft: es handle sich dabei stattdessen um zersetzten Burgsandstein, wobei dieser Zersatz meist auch nur sehr flachgründig sein soll. Dieser Korrektur der Geländeaufnahme HAARLÄNDERS wird

Vier Funde – ein Fund: ein „alter“ Hortfund der Periode III aus der Nähe des Süßen und des Salzigen Sees im Ldkr. Mansfelder Land.

In: Archäologie in Sachsen-Anhalt, N.F. 5, 2011, 131-136., 2011

Aseleben, Erdeborn, Lkr. Mansfeld-Südharz, Hortfund, Sicheln, Beile, Mittel- bis Jungbronzezeit, hoard, sickles, axes, Middle Bronze Age